Blogstöckchen – Jahres-Rückblick 2023

Dieses Jahr habe ich mir ein Beispiel an Lilith genommen und einige Fragen ausgetauscht, weil ich da jedes mal entweder dasselbe hinschreibe oder mir die Frage einfach nichts gibt. Allerdings habe ich die neue Frage nicht an die Stelle der alten geschrieben, weil sie thematisch besser woanders hingepasst hat. Da ich die Nummerierung deshalb aber nicht ändern wollte, gibt es nun fehlende Nummern und an anderer Stelle welche mit einer Nachkommastelle. : D Alles klar soweit? Gut, dann folgt nun nach dieser komplizierten Erklärung mein Jahresrückblick für 2023:

1. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Nachdem das Jahr die ersten Monate so vor sich hinvegetiert hat und ich dann noch so einige emotionale Aufs und Abs hatte, wurde es gegen Ende dann immrhin noch eine 5. Ich hatte einfach noch sehr lange den Fokus auf den Problemen der anderen und nicht auf den positiven Dingen und erst recht nicht auf mir. (Das fällt mir nach wie vor schwer…) Die ersten zehn Monate waren eher zweier bis vierer, die letzten zwei war dafür von 2 bis 10 alles dabei. Insgesamt war es aber wohl besser als das letzte.

2. Zugenommen oder abgenommen?
Die erste Zeit dieses Jahres habe ich gefühlt tonnenweise Kekse gegessen und auch sonst weitaus mehr, als ich es von mir kenne. Ich bin zum Glück nicht so, dass ich zunehme und zunehme und zunehme…. also irgendwann war da schon eine Grenze, die zwar immer noch im unteren BMI-Bereich liegt, aber wohl habe ich mich damit dann irgendwann nicht mehr gefühlt. Dafür habe ich seit November 3-4 kg wieder runterbekommen, weil ich einfach anders esse, wenn Observer nicht da ist. Ich habe das jetzt nicht bewusst runtergehungert, sondern einfach ein anderes Sättigungsgefühl und koche vor allem kleinere Portionen für mich bzw. mache auch mal aus einem Zwei-Personen-Gericht eins für 3-4 Luis. Da will ich in Zukunft einfach konsequenter „nein“ zu Observer sagen, denn ich bin nun mal nicht wie er. Ich höre nicht auf, wenn ich satt bin, sondern denke, dass es leer werden muss. Ich hasse einfach Reste, denn sie stressen mich total. Aber eigentlich will ich nicht so viel essen und bin längst satt. Die Tatsache, dass ich (mitlerweile) ab einem gewissen Punkt zunehme zeigt mir auch, dass ich es nicht brauche. Ich bewege mich dazu zu wenig, was das größere Problem ist…

3. Haare länger oder kürzer?
Nun, sie werden länger und länger… und ich lasse sie jetzt mal wachsen. Im Juli habe ich nach dem Schwimmen festgestellt, dass ich ja eigentlich Locken habe, die sogar richtig cool sind. Seither lasse ich die Haare lufttrocknen und nuze einen Lockenkamm. Und es ist erstaunlich, wie viele Leute meine Haare bewundern… mein Verhältnis zu ihnen ist auch besser geworden und ich mag sie. So ein Statement ist bei mir eine absolute Seltenheit.

4. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
– NEU: 19,5

5. Mehr Kohle oder weniger?
Mehr als letztes Jahr, obwohl ich einige teurere Ausgaben hatte und mir einen Urlaub gegönnt habe. Observer hat sich mit seinem Einkommen auch etwas mehr beteiligt, wobei ich das nach wie vor in Grenzen halte, weil seine Situation nicht leicht ist. Es ist außerdem sein erstes richtiges Gehalt seit sehr vielen Jahren und noch ist es nun mal so, dass ich viel mehr verdiene als er.

6. Besseren Job oder schlechteren?
Ich bin gerade erstaunt, dass sich bei dieser Frage in meinem Jahresrückblick von 2022 bereits eine Tendenz abgezeichnet hat! Wie es mir so mit meinem Job erging und was sich alles ändern wird, ist für jene, die es noch nicht wissen in folgenden Blogbeiträgen nachzulesen:
Ein Neuanfang: Erkenntnisse – Teil 1
Ein Neuanfang: Das Gespräch – Teil 2
Und es wird sich einiges verändern! Ob zum Besseren, das weiß ich noch nicht… mal habe ich eine Scheißangst und halte mich für eine Loserin, die kein Mensch braucht und eher die Leute bezahlen müsste als umgekehrt und mal für jemanden, der wirklich Potenzial hat und nicht ganz inkompetent ist… das schwankt schon sehr heftig zur Zeit. Allerdings überwiegt momentan die Angst, weil ich eben noch nie auf Jobsuche war und mein Selbstwertgefühl im Keller ist.

7. Mehr ausgegeben oder weniger?
Gefühlt eigentlich mehr, aber meine Buchhaltungslisten sagen mir, dass es etwas weniger war. Da Observer hin und wieder etwas von seinem Gehalt investiert hat und meine Mutter mir Ende letzten Jahres und zu meinem Geburtstag viel zu viel Geld geschenkt hat und ich somit fast ein halbes Jahr kein Geld abheben musste, ist das nicht so leicht einzuschätzen… Dafür habe ich dieses Jahr drei neue Zähne bekommen und sehr teure Geschenke gekauft, was auch nicht jedes Jahr der Fall ist.

8. Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Neben seeeeeehr vielen Erkenntnissen gegen Ende des Jahres zu meinem Job und meiner Zukunft habe ich auch ein stärkeres Familiengefühl entwickelt. Ich habe mich ja auch sehr viel mit meinem Familienstammbaum auseinandergesetzt.

9. Mehr bewegt oder weniger?
Im Grunde hat sich seeeehr viel in Bewegung gesetzt. Wirklich bewegen wird es sich aber erst die nächsten 1-2 Jahre… ich hoffe nur, dass es sich nach vorne bewegt…

10. Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Keine speziellen soweit ich mich entsinnen kann. Ich hatte nur Anfang des Jahres extreme Verspannungen, die dann durch Massage besser wurden. Eigentlich hätte ich dann auch Übungen machen sollen… mein Physiotherapeut hat sich so viel Mühe gegeben, mir das rauszuschreiben und mit mir durchzugehen, aber ich schaffe es einfach nicht, das umzusetzen, weshalb die immer wiederkommen.
Und na ja, psychisch tröpfelte es so vor sich hin… immerhin nehme ich seit einer Weile keine Antidepressiva mehr, bin aber nach wie vor in Behandlung.
In den ersten Dezemberwochen hatte ich zudem ein extremes Erschöpfungsgefühl. Ich weiß nicht, woher es kam (Stress, Hormone,…?), aber ich konnte kaum in der Küche stehen und etwas schneiden. Schwindelig war mir auch gelegentlich. Das ist zum Glück wieder besser geworden. Mental erschöpft fühle ich mich leider immer noch…

11. Davon war für Dich die Schlimmste?
Das Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist und dafür keine Erklärung zu haben. Aber diese krasse Hoffnungslosigkeit, die ich hin und wieder empfinde und die überlastete Grundstimmung ist auch nicht sonderlich schön… ein gebrochener Arm oder ein aufgeschlagenes Knie wären mir da wirklich lieber, weil das auch sicht- und spürbar wieder verheilt.

12. Der hirnrissigste Plan?
– NEU: 24,5

13. Die gefährlichste Unternehmung?
Gefährlich kann man das jetzt nicht wirklich nennen. Aber alleine in den Urlaub zu fahen, bei fremden Leuten zu übernachten und viel Bahn zu fahren und sich auf die deutsche Bahn zu verlassen ist ja schon für die meisten Menschen ein Ausnahmezustand und mit seeeehr viel Adrenalin verbunden. Für mich hingegen war es vermutlich eher gefährlich, mitten im Sommer trotz meiner Hitzeempfindlichkeit Urlaub zu machen und draußen in der Natur unterwegs zu sein. Aber auch das habe ich gut überstanden, weil ich den Willen hatte, all diese Orte zu besuchen.

14. Die teuerste Anschaffung?
Drei neue Zähne. Wobei ich zum Glück gut versichert bin.

15. Das leckerste Essen?
Dieses Jahr war ich seeeehr oft sehr gut essen, sodass ich gar nicht genau sagen kann, wo es am leckersten war… das beste Eis hatte ich jedenfalls in meinem Uraub in Erfurt.

16. Das beeindruckendste Buch?
Ich habe versucht, wieder eine Liste zu erstellen, diese aber nicht wirklich geführt und beschlossen, dass das auch zu viel Arbeit ist. Eigentlich müsste es mir leicht fallen, die Bücher zusammenzubekommen, da ich in diesem Jahr nicht so wahnsinnig viel gelesen habe im Vergleich zum letzten… aber es fällt mir tatsächlich schwer, sie zu benennen. Im Gedächtnis geblieben sind mir aber:
Die Suche nach dem Sinn von Luca Rohleder
Selbstmord von Édouard Levé
Nüchtern von Daniel Schreiber

17. Der ergreifendste Film?
Es waren bestimmt ein paar gute unter den wenigen dabei, aber mir fällt ehrlich gesagt gerade keiner davon ein. Ich sehe mir aber auch unglaublich selten mal einen Film an.

18. Die beste CD?
Auch hier fällt mir keine ein, da ich lange Zeit gar nicht so wirklich Musik gehört habe. Das hat sich erst gegen Ende des Jahres wieder etwas geändert.

19. Das schönste Konzert?
Keins, da ich auf keinem war. 

19,5. Der prägendste Moment?
Beim Raclette mit meiner Nachbarin, ihrem Freund und Observer. Die Gespräche während des Essens haben mir enorm viele Impulse gegeben für meinen weiteren Lebensweg.

20. Die meiste Zeit verbracht mit?
Observer

21. Die schönste Zeit verbracht mit?
Observer : )

22. 2023 zum ersten Mal getan?
Aus Frust mit Käse geworfen. Und mich mit dem Gedanken angefreundet, den Job zu wechseln.

23. 2023 nach langer Zeit wieder getan?
Für mich getanzt, um eine frustrierende Situation zu bewältigen.

24. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
– dass meine Playstation den Geist aufgegeben hat
– Stress, den nur ich gefühlt habe
– Schuldgefühle

24,5. Drei Dinge, die das Jahr noch besser gemacht hätten?
– wenn zwei Menschen aus meiner Familie endlich angefangen hätten, wirklich ehrlich zu sein und einen Funken Reue gezeigt hätten
– mehr Musik, mehr gemeinsames Frühstücken, mehr philosophieren, einfach mehr Zeit für schöne Dinge anstatt sich über so vieles aufzuregen oder runterziehen zu lassen
– mehr Harmonie zwischen meinen Mitmenschen

25. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Das musste ich dieses Jahr zum Glück gar nicht so wirklich… vielleicht habe ich es aber auch nicht versucht, weil mir zur Zeit etwas die Kraft dafür fehlt und ich die Windmühlen, gegen die ich ankämpfen muss, als zu stark empfinde…

26. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Zeit

27. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Liebe, Verständnis und Dankbarkeit.

28. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Da fällt mir ehrlich gesagt kein konkreter ein. Aber ich fand alle Sätze schön, die mir das Gefühl gegeben haben, einfach nur verstanden zu werden und mich nicht um Kopf und Kragen erklären zu müssen.

29. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich weiß nicht mehr den genauen Wortlaut, aber ich habe es zu Observer gesagt und sinngemäß ging es darum, dass ich diese Beziehung weiterführen möchte, auch wenn seine Situation nicht leicht ist und sich nur sehr sehr schwer auflösen lässt in Kombination mit meiner.

30. Dein Wort des Jahres?
Hier musste ich eine Weile überlegen, aber ich entscheide mich für „leben“. Ich habe mich nämlich sehr oft gefragt, was eigentlich zu einem erfüllten Leben dazugehört und festgestellt, dass die meisten Menschen einfach nur „überleben“, aber nicht „leben“ und auch nicht ihre Träume leben, weil sie es sich nicht leisten können, zu eingespannt sind in Alltag und Arbeit.

31. Dein Unwort des Jahres?
Geld. Weil da für die meisten alles aufhört (Freundschaft, Familiengefühl,…) und es den Menschen sowas von entstellen und zerstören kann.

32. Dein Lieblingsblog des Jahres?
Mal wieder keiner, da ich auch dieses Jahr keinen einzigen gelesen habe… die anderen Blogger „von damals“ haben aber auch zum größten Teil aufgehört oder schreiben sogar noch seltener als ich. Eigentlich lese ich fast nur noch den von Lilith.

33. Zum Vergleich: Verlinke Dein Stöckchen vom vorigen Jahr!
LINK


Fazit vom letzten Jahr:

Ich hoffe wirklich von ganzem Herzen, dass das nächste Jahr besser wird… dass ich endlich wieder mehr schreiben kann und lerne, mich abzugrenzen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und mich für alle Probleme der anderen (mit)verantwortlich zu fühlen…

Fazit von diesem Jahr:

Nun denn, das Jahr ist definitiv besser geworden. Und das, obwohl ich kaum geschrieben habe und das mit dem Abgrenzen auch so gar nicht funktionert hat… Aber ich habe mit der Entscheidung, meine Arbeitsstelle zu verlassen, einen großen Schritt gemacht und hoffe, dass ich nach und nach mein schlechtes Gewissen und meine Schuldgefühle ablegen kann, besonders meiner Familie gegenüber.

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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