Journey!

Ich habe es gewagt und mir nicht nur vorgenommen zu verreisen, sondern es auch wirklich in den letzten beiden Monaten geplant und nun bin ich tatsächlich auf dem Weg in eine Stadt, in der ich noch nie war: Erfurt.

Warum Erfurt? Lange Zeit habe ich überlegt, wo ich eigentlich hin möchte, auch mal ganz doof auf Facebook in die Runde gefragt und festgestellt, dass die für mich interessanten Orte überwiegend in Thüringen liegen. Da ich mir durch mein Deutschlandticket die Reisekosten sparen kann und ich nicht so bin, dass ich stattdessen unbedingt ein tolles Hotel brauche, habe ich mich bei Airbnb angemeldet und nach Unterkünften gesucht bei Menschen, die auf mich symathisch gewirkt haben und deren Zimmer mir gut und preislich erschwinglich erschienen. Das schönste auf einem Bauernhof war leider sehr weit ab vom Schuss und auf dem Land. Da ich aber vorhatte, mehrere Orte tagsüber zu besuchen und viel Zug zu fahren, habe ich mich für Erfurt entschieden. Von dort aus kann ich meine anderen Ziele am besten erreichen. Alles werde ich nicht schaffen, aber wichtig wären mir auf jeden Fall der Mittelpunkt Deutschlands (also der bei Niederdorla… es gibt ja mehrere Mittelpunkte… : D) und Weimar. Und je nachdem, wird es dann noch Saalfeld (wo meine Wurzeln liegen und auch noch seeeeeehr entfernte Verwandte von mir wohnen) oder Eisenach, was echt hübsch aussieht und mir von Kais Sohn empfohlen wurde. Mit Kai habe ich ja keinen Kontakt mehr, seine Söhne aber noch in der Freundesliste.
Am Donnerstag reise ich dann schon weiter nach Chemnitz. Da ich auf dem Weg dorthin ohnehin eine Weile in Leipzig bin, werde ich mich dort mit Herrn Fe treffen. Zuletzt gesehen hatten wir uns Silvester 2017/2018 und das verlief irgendwie seltsam, da ich mich mit seiner Freundin so gar nicht verstanden habe bzw. sie mich gemieden hat und ich mich total fremd zwischen allen gefühlt habe. Danach ist er aus meinem Leben verschwunden und hat nicht mehr auf Nachrichten geantwortet. Vor einigen Jahren hat er sich aber wieder gemeldet und seither schreiben wir uns immer wieder mal Updates aus unserem Leben.
In Chemnitz habe ich dann auch eine Unterkunft gebucht, da es nicht so sicher war, ob mich der Steppenwolf wie in der Vergangenheit bei sich aufnehmen kann. Bei ihm hat sich wohl leider sehr viel zum negativen verändert. Treffen möchte ich ihn aber und bin gespannt, ob das klappt.
Lilith, ihren Mann, ihren Sohn und die kurz vor der Geburt stehende Tochter werde ich auf jeden Fall besuchen, entweder am Freitag oder am Samstag.
Am Sonntag fahre ich dann auch schon wieder zurück…

Ja, es ist nur eine Woche. Mehr ist nicht drin, weil ich zum einen schon die meisten Urlaubstage verbraten habe und ich das für mich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, auch wenn mein Chef das gewiss nicht so eng sieht bzw weiß er, was so ein Urlaub für mich bedeutet. Ich mag ihn aber auch nicht länger alleine lassen.

Ich freue mich jedenfalls extrem auf diese Auszeit. Für mich ist es der erste Urlaub seit gefühlten Ewigkeiten, den ich nur für mich alleine nehme und nicht für andere. Sei es, weil ich ihnen helfen möchte oder weil sie mich einfach brauchen.
Mit Observer habe ich auch jemanden an meiner Seite, der versteht, warum ich das alleine machen möchte und bei dem ich spüre, dass das in Ordnung ist. Er versteht voll und ganz das Ziel meiner Reise: Endlich mal was für mich tun, zur Ruhe kommen und vor allem schreiben. All das fehlt mir nämlich sehr, auch wenn ich den Alltag gut meistere und mich an die Veränderungen mittlerweile gewöhnt habe. Platz fürs Schreiben habe ich aber einfach nicht mehr gefunden.
Zum einen hat das viel mit dem Unfall meines Dads und der daraus resultierenden neuen jetzigen Familiensituation zu tun. Die ist nicht leicht, könnte aber auch weitaus schlimmer sein. Es hatte den „positiven Nebeneffekt“, dass es uns alle näher zusammengebracht hat.
Zum anderen versuche ich zusätzlich zum verstärkten Familienkontakt (sowohl mental, als auch physisch) Arbeit, Kochen, Haushalt und Beziehung irgendwie in Einklang zu bringen. Für andere ist dieses „Management“ normal, für eine Person wie mich, die sich immer nur um sich selbst gekümmert und für sich gelebt hat, kann das schon eine ziemliche Herausforderung sein.
Mich vom Schreiben zu verabschieden, weil mir einfach der Kopf dazu fehlt, war auch ein sehr langwieriger und schwieriger Prozess…
Ich hoffe, ich finde dennoch wieder in meinen Roman und die Muse!

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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4 Kommentare        

hoffe du hattest einen schönen urlaub 😀

Moin „Moin“! : D
Ich hatte es in letzter Zeit mal wieder nicht so mit dem zeitigen Antworten, aber besser spät als nie: Danke dir! : ) Es war eine fantastische Woche.

Es war schön, das wir uns mal wieder sehen konnten und es war auch ein guter Zeitpunkt… seitdem die kleine Prinzessin auf der Welt ist nämlich leider nicht mehr viel mit sozialen Kontakten möglich, hier heißt es entweder alle paar Stunden Baby füttern, wickeln, beruhigen oder Kleinkind füttern, wickeln, beruhigen, bespaßen etc… 

Da sind wir gerade schon froh wenn wir es schaffen mal was zu trinken, von regelmäßigen Mahlzeiten oder längerem Schlaf träumen wir noch 😅

Ich würde mich freuen zu lesen, was du alles so erlebt hast 🙂

Liebe Lilith!
Ja, ich fand es auch sehr schön, euch mal wieder zu sehen! : ) Bei euch fühlt man sich immer wie zu Hause.
Euch vieren und den drei Katzen wünsche ich auf jedenfall viel Kraft für die nächste Zeit und auch mal hin und wieder eine Auszeit!

Und ich werde auf jeden Fall weiterschreiben, sobald mein Kopf sich wieder etwas unbeschwerter anfühlt.

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