Die letzten Tage, mitten im Hoch

Seit Wochen spüre ich schon eine Veränderung in mir. Und seit der Toskana hat sich nun endgültig etwas in mir verändert. Ich habe mehr und mehr das Gefühl, Dinge in Bewegung setzen zu können, das Leben in der Hand zu haben. Früher habe ich sehr viel darüber nachgedacht, was ich sagen oder tun werde. Heute ist es mir schon eher möglich, Gespräche zu führen und mich frei zu bewegen. Ich denke nicht mehr so viel über alles nach, über die Konsequenzen und ich will mir auch nicht immerzu ausmalen, dass etwas Schlimmes passieren wird. Unvorbereitet werde ich sowieso sein, falls dieses etwas eintreffen wird.
In den letzten Tagen habe ich also ein Hoch erlebt, das sich hoffentlich noch eine Weile so hinzieht.

Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen. [Deus X. Machina]

Und wie nimmt man die Dinge in die Hand?
Ich bin einem schreibenden Arbeitskreis beigetreten, der aus einigen Leuten im Alter von 50 bis 90 besteht, die schon sehr lange schreiben und sich gegenseitig Kritik und Anregungen geben. Ich bin mit meinen 20 Jahren die jüngste, aber das macht mir nichts aus und ich bin bei den Leuten trotz meines Alters auch ganz herzlich aufgenommen worden. Vor allem aber bin ich froh darüber, dass ich von ihnen wirklich etwas lernen kann. Vielleicht verfestigt sich so mein Schreibstil und er wird weniger chaotisch; bekommt mehr einen roten Faden.
Wir treffen uns einmal im Monat. Also hat man immer wieder Zeit, etwas Neues zu schreiben. Dass ich so etwas gefunden habe, macht mich glücklich. Und das alles nur, weil ich versuche, die Dinge endlich in die Hand zu nehmen. Ich habe meinen Kopf freier als sonst, viel Last fällt von meinen Schultern, vieles wird im Terminplaner abgehakt. Und jeder abgehakte Punkt macht mich ebenfalls ein bisschen leichter…

Angefangen hatte alles in der Nacht, in der ich das Gedicht über den Sinn des Lebens geschrieben habe. Ich spürte zum ersten Mal eine Euphorie, wie ich sie noch nie gespürt hatte und ich war mich sicher, dass das Gedicht einfach ein Meisterwerk sein muss. Mein Herz klopfte, wie es noch nie geklopft hatte, und ich schickte es an alle möglichen Leute. Freunde, Verwandte, Lehrer und Leute aus dem Nest. Feedback habe ich zwar von den wenigsten bekommen, aber das macht nichts. Das, was kommt, macht mich bereits glücklich und dass die Leute es überhaupt lesen. Sogar Jo hat es gelesen. Und Jo liest nie etwas von mir.
Die Tatsache, nachts voller Tatendrang etwas an alle Leute zu verschicken, dieser Mut kommt bei mir nicht alle Tage und viel zu selten vor. Das möchte ich ändern. Ich möchte öfters solche Dinge tun und mich Stück für Stück verbessern. Kleine Wege führen zum großen Ziel. Und ich habe bereits Stufen hinter mir, die größer sind, als sie sein sollten. Vor allem die Stufen bis zum Gymnasium, durch die Jugend, waren die, die am schwierigsten zu erklimmen waren. Ich weiß, ich habe es nicht leicht, aber ich will es versuchen…ich will nach oben!

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

«      |      »

1 Kommentar        

Weiter so. Das ist gut. Rückschläge kann es immer geben. Aber nur, wenn man auch etwas macht. Ich sehe, wie dir das gut tut.

Schreibe einen Kommentar