Der Sinn des Lebens – Ein Assoziationsgedicht

Was ist der Sinn des Lebens?
Muss man in Geld baden,
Es häufen,
Damit geizen,
Sich jeden Wunsch erfüllen können,
Um ihn zu erkennen?
Dauerhaftes Vergnügen,
Jeden Tag Europapark,
Glück?
Woanders Armut.
Wieder hochkommen.
Unten bleiben.
Chancenlos.
Leid.
Oder verzockt und verpasst?
Keine Hilfe annehmen.
Alkoholismus.
Drogenmissbrauch.
Zerschlagene Türen.
Angst.
Gewalt.
Negativ.
Schläge.
Missbrauch.
Depression.
Manie.
Wahnvorstellungen.
Im Knast gewesen und Knarren unterm Bett.
Alles und nichts?

Ist der Sinn vielleicht Liebe,
Einen Menschen an sich binden?
Oder mehrere Liebschaften,
Auf der Suche nach Bestätigung?
Sind Begegnungen Schicksal oder Zufall?
Verschiedene Lebensgeschichten,
Die aufeinander treffen.
Freunde finden,
Ein zu Hause suchen.
Und doch zur rechten Zeit allein sein können?
Die niemals ist,
Die rechte Zeit.
Immer kommt etwas dazwischen.
Fehlgeschlagene Pläne,
Ungewollte Schwangerschaft.
Trennung.
Patchwork-Familie.
Die Frage nach Kindern:
Wann ist der perfekte Zeitpunkt?
Kinder großziehen,
Sie beobachten,
Wie sie älter werden,
An sich wachsen,
Erwachsen werden.
Leben.
Alles und nichts?

Ist der Sinn das Geben und Nehmen?
Anderen eine Freude machen,
Ohne Hoffnung
Auf eine Gegenleistung?
Liebe geben,
Liebe erfahren.
Ohne Rücksicht auf das Alter.
Das Gefühl haben,
Etwas wert zu sein.
Anerkennung suchen.
Wenn auch auf Kosten der anderen.
Hass verspüren.
Verachtung ausüben.
Zerstörung.
Wut.
Alles und nichts?

Ist der Sinn,
Etwas zu Lernen,
Wissen anzuhäufen,
Nie auszulernen.
Bücher verschlingen,
Literatur-Treffs?
Oder ist der Sinn etwas Eigenes zu schaffen,
Das für immer und alle Zeit bestehen bleibt?
Kunst.
Malerei.
Schreiben.
Menschen zum Nachdenken anregen
Oder Mainstream?
Individualismus
Oder Anpassung?
Untergehen in der Masse
Oder gegen den Strom schwimmen wie ein Nonkonformist?
Alles und nichts?

Ist der Sinn,
Unter allem Schlechten,
Das Glück zu sammeln,
Sich nur das Gute am Ende ins Gedächtnis zu rufen?
Mit einem Hauch von Sehnsucht,
Einer Träne über die vergangene Zeit im Auge.
Die schön war,
Die Sinn ergibt,
Weil sie da ist.
Sich manchmal wohl fühlen
Und sich manchmal wiederum nur schlecht fühlen.
Schreien.
Lachen,
Bis einem alles wehtut.
Glück suchen,
Auch wenn es nur für einen Moment Bestand hat.
Weinen,
Als würde die Trauer nie ein Ende nehmen.
Sehnsucht verspüren,
Um zu wissen,
Dass man liebt.
Einfach jedes Gefühl ausleben.
Nichts ist gestellt.
Hoch und Tief.
Alles und nichts.

Der Sinn des Lebens,
Von allem etwas.
Und das zu seiner Zeit,
Die nie passt,
Aber am Ende
Doch gepasst hat.
So wie alles am Ende irgendwie gepasst hat.
Der Sinn des Lebens,
Alles und nichts.

© Journey

Posted by Journey

Kategorie: Gedichte

Autor: Journey

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3 Kommentare        

‚Sich jeden Wunsch erfüllen können, Um ihn zu erkennen.‘ Hervorragend beobachtet! Meine Lieblingsstelle.

„Und das zu seiner Zeit, nie passt,aber am Ende doch gepasst hat. So wie alles am Ende irgendwie gepasst hat.“ Das finde ich sehr treffend und kommt dem Ganzen für mich sehr nahe.

Niemand außer dir kann deine Frage beantworten und niemand anderes als DU kann deinem Leben einen Sinn geben.
Wer nicht denn tiefen Sinn des Lebens im Herzen sucht, der sucht vergebens, kein Geist und wär er noch so reich, kommt einem edlen Herzen gleich.
(Friedrich von Bodenstedt 1819_1892)

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