Mich holt oft das Gefühl ein, dass ich zu wenig schreibe und mich zu wenig um meinen Blog kümmere. Da ich in letzter Zeit aber für jeden Tag ein bis zwei Stunden eingeplant habe, in denen geschrieben werden MUSS, läuft alles auf einmal ganz gut. Ich habe eine Liste, in der Text für Text, Idee für Idee abgehakt wird. Keine Überforderung, kein Ideenverlust.
Manchmal allerdings überrascht mich die Muse einfach so. Dann fließt alles an Genialität Wort für Wort aufs Blatt, wird da umgestellt und dort noch mal gerichtet, bis am Ende ein Gedicht oder eine Geschichte entsteht. Das ist dann immer der schönste Moment für mich. Und es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man etwas richtig gut gemacht hat. Bzw. das weiß man ja noch nicht, bis es die ersten Leute lesen. Aber man hat es im Gefühl: Es ist ein Meisterwerk geworden. Jedes Wort stimmt und ergibt Sinn. Es bringt mich beinahe zum Weinen. Warum, das weiß ich auch nicht. Aber wenn meine Texte die Leute berühren, berührt mich das um das X-fache mehr. Und ich habe zu jedem meiner Texte eine ganz besondere Bindung und Beziehung. Nichts ist einfach so lieblos hin geschmiert.
Man kann sich vorstellen in welchem Zustand ich seit gestern Nacht bin. Es ist beinahe gruselig und übertrifft alles bisher gelebte. Nachdem das Gedicht über den Sinn des Lebens fertig war, war ich mehrere Stunden in einem unberechenbaren Zustand. Ich habe erst mal Maze geschockt, alle möglichen Leute angeschrieben, das Gedicht per Mail verschickt, das Navi kontaktiert, fremde Philosophen um ihre Meinung gebeten und ich konnte mich gerade noch so davon abhalten, das ganze auszudrucken und meinen Nachbarn unter der Tür durchzuschieben. Das wäre auch ziemlich übertrieben gewesen. Besonders, da das alles mitten in der Nacht stattgefunden hat…
Eigentlich habe ich ja auch schon geschlafen, doch dann dachte ich mir, ich könnte noch ein bisschen was lesen. Und was soll ich sagen, Haben oder sein von Erich Fromm scheint sehr inspirierend für mich zu sein. Dr. D. weiß zwar nicht mehr, warum er mir dieses Buch empfohlen hat, aber es war eine seiner besten Buchempfehlungen.
Mein Zustand höchster Euphorie, in dem ich mich nach dem Verfassen des Gedichts befand, hielt auch ziemlich lange an. So gut ging es mir schon lange nicht mehr. Und sogar meine Eltern fanden das Gedicht gut, was nun wirklich eine Seltenheit ist.
Das alles hat mich jedenfalls dazu veranlasst, hier ein bisschen aufzuräumen. Der grafische Fehler mit dem zu breiten Rand ging mir schon lange auf die Nerven, also habe ich mich mal darum gekümmert und ein bisschen am CSS gedreht, damit das wieder passt.
Und noch etwas ist neu: Meine „Werke“ – sprich: Gedichte, Kurzgeschichten, sonstige Texte – sind jetzt schön aufgelistet und verlinkt. Ich denke, das macht vieles einfacher. Besonders für die Leute, die zum ersten mal auf meinem Blog sind.