Das Alles und das Nichts…

Meinen Grundgedanken hinter „alles und nichts“ habe ich glaube ich noch nie so recht in Worte gefasst. Dahinter kann sich aber auch sehr vieles verbergen… alles und nichts eben!

Der Kerngedanke dahinter ist jedenfalls, dass es niemals nur das eine gibt. Es gibt niemals nur das reine Gute, wie es auch nicht das reine Böse geben kann. So kann z.B ein mehrfacher Mörder irgendwo ein guter Mensch sein und ein Pfarrer ein Kinderschänder. Auch macht der reine Kapitalismus nicht glücklich und der reine Kommunismus ebenso wenig.
Und ein Mensch kann nicht seine Identität finden, wenn er nur unter anderen und nie mit sich alleine ist. Ebenso gelingt es ihm nicht, diese zu finden, wenn er sich komplett isoliert.

Es braucht eben immer beides – alles und nichts! –  und das eine kann nicht ohne das andere existieren.
Und dennoch (ver)urteilen wir manchmal so, als gäbe es nur das eine. Warum? Ich vermute mal, um mit der Komplexität dieser Welt klarzukommen. Um ihr eine Form und uns damit einen Halt und etwas Sicherheit zu geben… Aber eigentlich… ist das nicht richtig.

 

In dem Buch „Authentisch sein“ von Osho habe ich folgende Zeilen gelesen, die mich dazu inspiriert haben, diese Gedanken einfach mal rauszuhauen…

Aber beide Alternativen wählen nur den halben Menschen […], ich bin gegen den Atheisten und ich bin gegen den Theisten, weil beide versuchen, die Wirklichkeit zu teilen, die unteilbar ist. Das Äußere kann nicht ohne das Innere existieren; so wenig, wie das Innere  ohne das Äußere existieren kann. Beides sind nur zwei Seien ein und derselben Medaille. Aber ob ihr es glaubt oder nicht, in der gesamten Menschheitsgeschichte hat niemand erklärt, dass der Mensch eins ist, dass das Äußere und das Innere nicht Widersprüche, sondern Ergänzungen sind, dass sie gar nicht getrennt existieren können, dass sie einander unterstützen und man beides gemeinsam leben muss.

 

Und was sind eure spontanen Gedanken zu diesem Thema?

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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3 Kommentare        

Es braucht eben immer beides – alles und nichts!

Exakt. Vielleicht gefallen mir deshalb Deine Texte hier so gut.

Und dennoch (ver)urteilen wir manchmal so, als gäbe es nur das eine. Warum? Ich vermute mal, um mit der Komplexität dieser Welt klarzukommen.

Denke ich auch. Denn immer alle Seiten (der Medaille) im Blick zu halten, kostet viel Kraft. Und es hat zur Folge, dass man sich nie ganz auf einen Standpunkt stellen kann, sich nicht ganz entschließen kann, nie ganz Freund oder Feind zu sein. Ich weiß, wovon ich rede.

Aber wer will das? Wer hält das aus? Menschen stehen gerne auf Standpunkten, sind gerne entschieden, sie grenzen sich gerne ab. Daher haben es Multikulti und Diversität immer schwer gehabt gegen Nationalismus und Intoleranz. Genauso wie Versöhnung und Verständigung gegenüber Rache und Vergeltung.

Danke für deinen Blog "alles und nichts".

Aber wer will das? Wer hält das aus? Menschen stehen gerne auf Standpunkten, sind gerne entschieden, sie grenzen sich gerne ab. Daher haben es Multikulti und Diversität immer schwer gehabt gegen Nationalismus und Intoleranz. Genauso wie Versöhnung und Verständigung gegenüber Rache und Vergeltung.

Da hast du wohl Recht.
Bei einem Standpunkt zu bleiben und sich seine Welt drumrum zu bauen ist leider deutlich einfacher, als sich mit den quälenden Widersprüchen auseinandersetzen, die in unserer immer komplexer werdenden Welt ja nicht weniger werden…
Wobei ich auch glaube, dass vielen die Psychologie, die hinter all dem steckt gar nicht bewusst ist. Wer bringt einem auch schon bei, wie man sich der Mechanismen seines Verstandes bewusst wird, um so offen wie möglich zu bleiben?

Danke für deinen Blog „alles und nichts“.

Danke fürs Lesen! : )

Bei einem Standpunkt zu bleiben und sich seine Welt drumrum zu bauen …

Ja, genau das ist oft exakt der Vorgang.

… die in unserer immer komplexer werdenden Welt ja nicht weniger werden…

Es wird allerdings alles immer komplizierter.

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