Nachhaltiges Planen

Ich bin ja ein absoluter Fan von handgeschriebenen (analogen) Listen! Mit einem Stift zu schreiben ist im Vergleich zum digitalen Abtippen einfach ein ganz anderes Gefühl. Zum einen bin ich auf einem realen Blatt gedanklich freier und kann mir nach Belieben Notizen machen und durchstreichen. Zum anderen kann ich das Geschriebene vor mich hinlegen und auch mehrere Listen nebeneinander legen. Digital muss ich das ganze erst aufrufen und bin währenddessen viel zu vielen anderen Reizen ausgesetzt, die mich ablenken. Ich muss mich also zusätzlich neben meinem eigentlichen Bestreben (meine To-Do-Listenpunkte zu notieren)  auch noch damit auseinandersetzen und es verarbeiten.
Allerdings verbraucht dieses „Hobby“ natürlich Unmengen an Papier (was wiederum so gar nicht nachhaltig ist). Nach langem Hin- und Herüberlegen bin ich dann auf eine Idee gekommen, die vielleicht auch was für all jene ist, denen es so geht wie mir und die dafür eine Lösung suchen.

Für Tage, die von meinem gewohnten Tagesablauf abweichen oder an denen ich mir etwas mehr vornehmen will, erstelle ich ja Tageslisten. Ebenso gibt es bei mir auch eine allgemeine To-Do-Liste (ohne große zeitliche Beschränkung) oder auch Listen zu speziellen Vorgängen.

Meine Idee war also zunächst eine Art „immerwährenden Kalender“ zu basteln.
Ich habe mir das dann in etwa so vorgestellt: Jede Woche wird mit einem wasserlöslichen Stift an den entsprechenden Tagen das entsprechend wichtige notiert und dann eben abgehakt, durchgestrichen und letztendlich wieder weggewischt, wenn es erledigt ist. Zusätzlich gibt es noch kleine Kärtchen für einzelne To-Do-Punkte, welche ich an die einzelnen Tage pinnen kann. So muss ich nicht gleich entscheiden, wann ich was mache, sondern kann erst mal sehen, ob das alles wirklich so passt oder ob ich es nicht besser verteilen kann. Oder umverteilen, falls ich etwas nicht erledigt bekomme oder spontan etwas Anderes dazwischen kommt.
An sich war die Idee schon nicht schlecht…aber das so zu konstruieren erwies sich in der Praxis dann doch als zu aufwändig und ich befürchtete die Umsetzung mit so vielen Elementen würde mich irgendwann stressen, weshalb ich die Nutzung dieses Systems dann auch wieder meiden würde. Außerdem fragte ich mich, wie ich das eigentlich transportieren soll, weil ich meine Listen ja immer gerne dabei habe, falls mir noch was einfällt.

So kam mir irgendwann die Idee des laminierten A5-Blattes…

Dafür habe ich einfach ein weißes A4-Blatt genommen (160g Kopierpapier), es halbiert, etwas verkleinert, damit der Rand größer wird und dann eben mit A5-Folie und einem Laminiergerät laminiert. Davon habe ich mir dann ein paar Exemplare erstellt und mir wasserlösliche Stifte gekauft. Und ich verfahre nun wirklich schon seit einer Weile sehr gut mit dieser Devise! Ich kann sie nämlich geschützt in mein A5-Notiz-/Tagebuch legen (das ich sowieso immer dabei habe), nebeneinander vor mich legen, Dinge abhaken, dazuschreiben,…und wenn ich damit durch bin halte ich sie kurz unter fließendes Wasser und alles ist wieder weg.

Sogar meinen Chef habe ich dafür begeistern können, der jetzt immer seine wirren Rechnungen drauf schreibt. Ursprünglich war das „System“ auf der Arbeit ja nur für die wöchentliche Jobliste gedacht, wo ich immer notiere, was für welchen Kunden noch zu erledigen ist. Darauf hat er nämlich ärgerlicherweise immer irgendwelche Zahlen notiert, wenn gerade kein anderes Blatt zur Hand war. Also wollte ich, dass sich die Jobliste eben von einem normalen Blatt unterscheidet.
Mittlerweile tut sie das ja auch nicht mehr und er schreibt wieder drauf also habe ich es jetzt zusätzlich noch mal in eine Sichthülle gepackt. Das ist aber nicht nur wegen ihm besser so, denn falls z.B. mal etwas Flüssiges drüberkippt muss ich nicht von vorne Überlegen.

 

Ich weiß natürlich, dass ich ein absoluter Listenfreak bin, aber mir geben sie eben enorm viel Sicherheit und Struktur, sowohl privat als auch auf der Arbeit. Außerdem schaffen sie in meinem Kopf Platz für wichtigere Dinge!

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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6 Kommentare        

Und was wären das für wichtigere Dinge?……Entschuldige die Frage, aber ich bin noch nicht ganz durch deinen Blog durch 😀

Da wirst du wohl auch noch eine Weile zu tun haben, wenn du alles durchlesen willst. ^^
Wie bist du denn auf meinen Blog gekommen?

Und zu deiner Frage:
Wichtiger ist für mich eigentlich alles, was meine volle Aufmerksamkeit verdient wie z.B. mein Job, das Schreiben, meine Freunde/soziale Kontakte, Kreativität,… Da ich ein Mensch bin, der sehr ungern Dinge vergisst und manchmal quasi schon zwangsgestört organisiert sein will, blockiert und stresst es mich, ständig das zu erledigende im Hinterkopf behalten zu müssen. Durch das Notieren habe ich die Sicherheit, dass nichts untergeht und befreie mich quasi von dieser Last, immer an alles denken zu müssen.

Ich hab nach Jahren mal wieder geschaut, ob lillith noch einen blog hat und da war ein link zu dir.

Und erlebe das Chaos, das Chaos macht Dinge erst spannend 😀

Ja, ich bin auch ein Freund von Laminieren – bzw. mit der noch vorhandenen transparenten Buchklebefolie überkleben. Bisher hab ich das aber nur für spezifische Ausfüllblätter von Würfelspielen genutzt, um hier nicht immer wieder Ersatzblöcke nachkaufen zu müssen 😀

Ich muss mir aber noch ein Stück eines alten Stoffs zurechtschneiden, damit ich zum Sauberwischen nicht doch immer noch eine Ecke eines Taschentuchs benötige.

Und schön wären noch plastikfreie Stiftalternativen. Denn Graphitstifte wollen darauf natürlich nicht mehr so schön drauf schreiben.

Für To-Dos nutze ich bisher eine undurchsichtige Zettelwirtschaft (die ich dauernd verlege) und hatte eigentlich gehofft, mit digitalen Apps da etwas mehr Ordnung reinzubekommen. Aber ich bin wohl auch ehrer der Analog-Freund. Schön, dass diese Variante nun auch gut für dich funktioniert.

Ich glaub, das Thema könnte bei mir auch nen Blogbeitrag wert sein 😉

Ich war ja immer begeisterte Handy-Tipperin.

TODO-Liste im Handy, dazu noch eine Erinnerungsliste (da schreibe ich jeden Tag so Dinge rein, die ich am nächsten Tag nicht vergessen darf. Wie zB eine Flasche Wasser mitzunehmen. Und die Erinnerung springt dann kurz vor meiner „jetzt muss ich aber los“-Zeit an und benachrichtigt mich)
Bei der Hochzeit hatte ich mir das auch so gedacht. Es gibt ja auch unzählige Hochzeitsapps, die einem sagen wann was uu machen ist. Aber das war alles nichts. Die Apps waren so mainstream und gehen nicht auf die eigenen Bedürfnisse ein…
Da entdeckte ich dann ein Hochzeitsbuch. Was mir auch gerade am Anfang sehr half, da nicht nur wichtige Zeitpunkte vorgeschlagen waren, sondern auch viel Platz für Notizen und eigene Ideen. Aber viele Sachen musste ich mir einfach extra noch notieren. Und da kam das gute alte Stift und Block Prinzip wieder zum Einsatz. So sammelten sich dann meine ganzen Notizzettel im Büchlein und ich war, für meine Verhältnisse, plötzlich perfekt organisiert. Seitdem notiere ich wieder viel öfter und habe sogar einen Ausgabenordner für die Hochzeit angelegt.

Vllt mache ich zu dem ganzen Thema ja auch mal noch einen Blogeintrag ?

Ja, solche Erinnerungen habe ich auch im Handy als Wecker hinterlegt. Aber ich nutze das nicht immer, sondern nur bei den Sachen von denen ich weiß, dass ich sie garantiert im Stress vergesse wie z.B. eine bestimmte Tablette am Abend. Da alle anderen morgens und mittags nehme, vergesse ich dir gerne mal…

Die Apps waren so mainstream und gehen nicht auf die eigenen Bedürfnisse ein…

Genau das denke ich mir auch immer bei Apps, selbst wenn ich kein Smartphone habe… die Bedürfnisse der Menschen sind ja sooo verschieden und somit auch die Anforderungen an so eine App. In sofern tust du genau das richtige, indem du dich analog organisierst und nicht einschränken lässt! Der wundervollen Kreativität, die sich mithilfe von Stift und Papier entfaltet, kann auch keine App gerecht werden! : )

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