Sicherheitsgefühle entstehen in der Kindheit, sagt mir der Radiosprecher. Ich glaube es ihm. Mein Sicherheitsgefühl ist gleich null und etwas, das ich gerne verdränge und über das ich nicht gerne nachdenke. Vertrauen ist unsicher. Familiäre Unterstützung ebenfalls. Die Tatsache, dass jemand in dem Moment für dich da ist, in dem du ihn brauchst…auch unsicher.
Ich muss mir von meiner Mum anhören, dass ich selbst schuld bin, wenn ein Mann sich eine andere sucht. Eine, die „Familie“ will. Familie? Das ist das unsicherste, was ich kenne. Jeder geht seinen eigenen Weg. Keine Kommunikation. Nichts. Keiner aus meiner Familie kennt mich außer vielleicht meine Schwägerin, die ab und zu meinen Blog liest. Aber der Rest glaubt mich zu kennen. Ich habe mich mehr oder weniger daran gewöhnt, einfach nicht mehr über Tiefe im Allgemeinen und mich zu reden. Ich sage fast immer, dass alles okay sei, auch wenn ich den Tränen nahe bin. Im Endeffekt hat meine Familie nicht mit Sicherheit, sondern mit einem Machtspiel zu tun. Lässt du dich provozieren und andere an dich heran? Lässt du es zu, dass man dir wehtut? Nein. Nicht gerne und doch schafft man es immer und immer wieder, mich auf 180 zu bringen.
Daraus folgt, dass ich kein Familiengefühl „zu Hause“ habe. Mein Familiengefühl ist bei den Personen, die ich liebe. Ob das nun ein Kerl ist (sogar bei Kai habe ich mich teilweise sicher gefühlt und der hatte immer eine Knarre bei sich) oder eine gute Freundin von der ich weiß, dass die Wellenlänge stimmt und sie Empathie ebenso für mich empfinden kann wie ich für sie. Meine Tür steht immer offen für jene, die sich zu Hause nicht wohlfühlen, die Abstand brauchen. Meine Wohnung sollte öfters voller Menschen sein…jemand sollte öfters bei mir übernachten…das tut mir gut.
Andererseits liebe ich auch die Einsamkeit. Momentan habe ich ja wieder mein U9 Handy, dessen Lautsprecher nicht geht. Zur SMS-Verständigung recht es. Und Stimmen höre ich im Radio. Internet liegt als Kärtchen neben mir, web’n walk ist ja seit Navis Ende und meiner Stick-aus-dem-Fenster-schmeiß-Aktion auch tot. Ihr denkt, das ist verrückt? Nein…das ist die Realität und das, was ich brauche: Ein Kaff mit 6000 Einwohnern, Stille Tag für Tag, keine Verbindung zur Außenwelt, die Konzentration wird nur auf das gerichtet, was wichtig ist. Und das ist Musik, lesen, lernen…und ab und zu mal eine Flasche Champagner und Sushi mit Maze ; ) Das ist sicher…
Autor: Journey
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