Das Ende vom Anfang

Weeks ago…
„Was tippen Sie da die ganze Zeit?!“ Ich werde wach. Mein Datenverarbeitungslehrer, der meinen Namen nicht zu kennen scheint (aus näheren Beobachtungen schließe ich, dass er sich die Namen der Schüler absichtlich nicht merkt) blickt über meinen Bildschirm, dann sieht er mich fragend an. Ich überlege. Alle Augen scheinen auf mich gerichtet. Und da als Antwort „Blogeintrag“, „Gedicht“ und „Roman“ nicht so gut, ja gar lächerlich klingen in Anbetracht der wenigen Zeilen in meinem Word-Dokument, sage ich: „Gedanken.“
„Soso.“ kommt es zurück. Und das war’s dann mit Schreiben. Mein Tippen mache ihn nervös. Aber das macht nichts, das bisschen hat mir geholfen, die 4 Punkte in Mathe zu verarbeiten, mir durch den Kopf gehen zu lassen und nicht aufzuspringen und wegzulaufen, auch wenn mir liebend gerne danach gewesen wäre.

Was ich so getippt habe?
Das:

Die Frage stellt sich mir wieder und wieder: Ist das Abi machbar?
Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht schaffen werde. 2 Punkte in Spanisch, 4 in Mathe, nur 11 in Deutsch. Es ist hierbei nicht verwunderlich, dass ich mir Gedanken darüber mache, ob es nicht einfach nur verschwendete Zeit ist. Ich brauche immer mehr einen Nachhilfelehrer. In Spanisch, Mathe…und am besten in allem anderen auch. Jemand, der mich quält und zwingt, nur noch an die Schule zu denken. Aber so jemand fliegt nicht vom Himmel und hält mich aus reiner Nächstenliebe auf der Bahn. Eigentlich, ja eigentlich sollte ich das alles aber auch alleine schaffen. Ohne Hilfe. Aber ich bin unmotiviert und egal wie sehr ich mich zwinge, sitzen zu bleiben und weiterzumachen, egal wie sehr ich lerne und alles gebe…es reicht nicht und ist zu wenig. Ich beiße die Zähne zusammen, Tag für Tag, versuche zu verdrängen, dass ich Klassenschlechteste bin und dennoch…ich habe das Gefühl, einfach nicht weiterzukommen…
Alle anderen lernen wie es aussieht nicht sonderlich viel. Oder stellen sich wirklich alle nur dumm? Am Ende schreiben sie ja doch wieder über 10 Punkte, gehen am Wochenende saufen, haben Zeit für Freunde und sich halbwegs schick für die Schule zu machen. In diesem Vergleich kommt man sich schon ziemlich blöd vor….idiotisch…dumm…

Dieser Text ist zwei/drei Wochen alt. Meine Überlegung im Nachhinein entspringen ganz anderer Natur. Ist das normal? Im einen Moment will man einfach nur weg von der Schule, die einem als Ort des Grauens erscheint und zwei Wochen später sitzt man da und hält selbst mal die Zügel in der Hand. Lernt, bevor andere überhaupt wissen, dass sie lernen sollten. Man ist der Kapitän auf dem Schiff, würde Sky sagen. Und das bin ich gerade auch. Ich drehe den Spieß um. Wie ich das schaffe und woher auf einmal Wille und Motivation kommen, das Frage ich mich selbst auch…vielleicht ist der Wunsch, einmal die Genugtuung zu verspüren, genau so gut wie die anderen zu sein…oder besser. Und das kostet bei weitem mehr Zeit, als ich bis jetzt investiert habe.

Die folgenden Artikel gehören sozusagen zu diesem „Ursprung“. Ich habe sie der Einfachheit halber aufgeteilt.

Uno: Psychospiel

Dos: Was macht eigentlich Journey?

Tres: Die Freizeit

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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1 Kommentar        

Nach den letzten vier Artikeln zu urteilen, bist du meiner Meinung nach, auf einem guten Weg. Du sprichst hier wichtige und interessante Aspekte an und beschreibst deine Einstellung und deine Maßnahmen eindeutig dazu.
Einen gewissen Teil davon, halte ich für richtig. Einen gewissen Teil davon, halte ich für sadistisch, wie du selbst sagst und auch für masochistisch, wie es mir eben vorkommt. Ein gewisser Teil davon, ist einfach so.
Insgesamt ist dein Weg aber eine Strasse und du bist, mit dieser Einstellung, meiner Meinung nach, auf der Gewinnerstrasse. Ich halte das so für gut und freut mich überwiegend sehr. Viel Glück.

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