Ein (unvollständiges?) Gedicht

Im August diesen Jahres habe ich folgendes Gedicht geschrieben, das noch keinen Titel hat und mit dessen Ende ich auch noch nicht so ganz zufrieden bin, weil es insgesamt einen eher negativen Touch hat und ich mir eher einen positiveren Ausklang wünschen würde.

Wobei ich mich zu diesem Zeitpunkt ja wirklich so gefühlt habe…
als müsste mein Traum, Schriftstellerin zu werden, sterben…
als müsste ich ihn begraben unter Zeitmangel und Selbstzweifeln und Job und Alltag…

Hier also ein Gedicht über die Gesellschaft und Träume und Realität und dem Wunsch nach künstlerischer Entfaltung…

 

Räder im System
Zerreiben bequem
Träume der Kunst
Weil keine Gunst
Uns ermöglicht zu leben
Wonach wir wirklich streben
Wofür wir aus tiefstem Herzen brennen
Was uns hilft uns selbst zu erkennen

Sind einfach Räder im System
Werden zerrieben und das ganz bequem
Müssen uns wohl damit abfinden
Dass nach und nach Chancen schwinden
Uns die Tage, die bleiben, in den Fingern zerrinnen
Während in uns unerfüllte Wünsche ihre Netze spinnen

Und mit steigendem Alter kommt der Verdacht
Man hätte nicht das Gewünschte aus sich gemacht

Ab wann ist das Leben denn gelebt?
Ab wann ist egal, wonach unser Herz strebt?
Ist es denn überhaupt gut danach zu streben?
Sollten wir nicht einfach unser Leben leben?
Denn wann ist etwas je ideal?
Ist die Sehnsucht danach vielleicht nur eine Illusion und somit fatal?

Sollten wir uns daher diese Fragen lieber gar nicht erst stellen?
Wo wir uns doch nie werden befreien können von all den Ketten und Schellen?
Können wir denn einfach so ausbrechen aus der Konvention
Einer scheinbar sicheren Illusion?
Trauen wir uns die gewohnte Sicherheit aufzugeben
Und unser wahres Selbst zu leben?
Oder verbieten wir uns lieber das Träumen,
Versuchen unseren Geist davon zu räumen?
Versuchen erwachsen zu sein in einer Welt
An der jeder bloße Wunsch nach Entfaltung an den Klippen der Realität zerschellt

[12.08.2121]

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein, Gedichte, vertont

Autor: Journey

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2 Kommentare        

Was für ein schönes Gedicht, dass spricht mich sehr an, dieses Gefühl habe ich ja auch auch oft. Ich finde es klasse dass du das vertont hast! Ich mag das sehr, wie du es vorträgst 🙂 

Einen positiveren Ausklang, finde ich persönlich, muss es gar nicht haben, denn diese Sehnsucht nach Anerkennung, das Wünschen und Träumen, dieser ungewisse Schwebezustand ist doch genau das richtige Gefühl, dass du transportierst. 

Ich mag es 🙂

 

Danke, Claudy. : )
Freut mich, dass ich damit auch deine Gedankenwelt getroffen habe!

Und ja, das Ende passt schon. Ich würde mir nur manchmal einen positiveren Ausklang wünschen… etwas, was ein bisschen von den Träumen auch in die Realität holt und Hoffnung macht…

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