Und es existieren Ansammlungen von Ansammlungen von Texten…
Quillen aus den Ordnern
Der Festplatte
Den Notizbüchern
Was suche ich, wenn ich wieder einmal eines aufschlage?
Eine Antwort?
Vielleicht eine Versicherung, ob manche Gedanken ewig denkbar sein werden?
Wie viel davon, was damals so präsent war, bin eigentlich heute noch ich?
Wer ist ich?
Wenn ich so durch meinen Ordner mit den „Tagebuchfragmenten“ scrolle und meine Gedanken durchlese, die ich in irgendeinem Moment der Inspiration in irgendein Dokument gehämmert habe, stelle ich fest, dass so vieles irgendwie zusammenhängt (und sich stellenweise natürlich auch wiederholt).
Dieser Text zum Bespiel besteht aus dutzenden Überlegungen, die alle seit Monaten fließen und einfach nicht abbrechen. Und daher auch kein Ende finden. Aber vielleicht muss das ja so sein?
Entwicklung ist ein Prozess… einer, der erst mit dem Tod enden wird.
Und so frage ich mich mehr denn je so unglaublich vieles und schiebe in meinem Kopf alles und nichts hin und her. Für das Außen sieht mein Leben aus wie immer. In mir geschieht aber so vieles, das ich einfach noch nicht vollständig in Worte fassen kann. Es ist eine Art Veränderung ohne dass ich das Gefühl habe mich zu verlieren.
Eher das Gegenteil ist der Fall. Es existiert seit einer Weile einfach zusätzlich eine vollkommen neue Ebene in meinem Leben. Dort wird altes und längst vergessenes wieder ans Tageslicht gebracht und neu durchdacht, abgewägt und mit der Gegenwart in Verbindung gebracht und bewertet. Muster werden erkannt, mein Selbst wird in seiner Grenzenlosigkeit immer klarer und ich komme auch ohne eindeutige Antworten auf all meine Fragen mir selbst immer näher. Weil das nun mal der Prozess ist, dessen man sich als Mensch bewusst sein sollte. Und der bis zum Tod anhält. Dann nämlich entscheidet sich, wo man steht und wie „weit“ man sich wirklich fühlt.
Observer inspiriert mich hier durch seine ganz spezielle Art zu fühlen und zu denken, wahrzunehmen und zu bewerten (oder auch: gerade nicht zu bewerten und alle Möglichkeiten dazu aufzuzeigen). Vor allem fasziniert mich jedes Mal seine Art mich zu spiegeln und mir dadurch Verhaltensmuster und andere Dinge an mir sichtbar zu machen, von denen ich zwar weiß, die ich aber bewusst einfach noch nicht so erkennen konnte.
Und irgendwie befindet sich alles in einer Art Symbiose. Ist eins und doch nicht. So ähnlich und doch ergänzend. Unabhängig voneinander. Frei ohne voneinander entfernt zu sein. Zusammen ohne Fessel.
Zugegeben, das alles klingt jetzt sehr abstrakt und das ist es im Grunde auch, denn obwohl ich für so vieles Worte habe, kann ich das zwischen ihm und mir keinem so recht erklären. Ist das wirklich einfach nur eine Beziehung? Irgendwie wird kein Wort aus meinem Wortschatz all dem gerecht… Für mich selbst ist diese Verbindung – diese Ebene, auf der wir uns begegnen und kommunizieren – so klar erkennbar. Für das Außen sind wir wohl einfach nur zwei Menschen, die zusammen sind.
Es ist ein wenig wie das Lösen einer Gleichung. Und ich habe das X endlich gefunden, kenne die Zahl dahinter, als wäre es niemals anders gewesen. Völlig logisch steht sie für mich am Ende der Rechnung. Und egal wo ich sie einsetze – sie passt einfach! Doch wer sich nicht so intensiv mit der Gleichung beschäftigt wie ich, sieht erst mal nur ein komisches Zahlenkonstrukt und nicht das wunderbare dahinter, was ich sehe: Einen unglaublich weiten Raum, der mit so viel gefüllt werden will und aus weit mehr besteht als dem üblicherweise sicht- und beschreibbaren.