Lebenszeichen

Ich denke, dass es mal wieder an der Zeit ist, ein Lebenszeichen von mir zu geben. Momentan geht es mir recht gut, was man wohl daran merkt, dass ich eben nicht blogge. Meistens geschieht nämlich gerade das aus einer melancholisch-depressiven Phase heraus.
Der Kussmund meiner Muse hat somit einen schwarzen Lippenstift.

Das bedeutet aber nicht, dass gar nichts geschieht. Ich habe nämlich mit der Ritalintherapie begonnen, von der ich auch schon was merke. Einmal morgens und einmal mittags nehme ich jeweils 10 mg und fühle mich dann irgendwie…aktiver? Ich weiß nicht genau, wie ich das beschreiben soll, aber ich traue mir damit auch irgendwie mehr zu, weil ich klarer im Kopf bin. Aber vielleicht ist das auch nur ein Placebo-Effekt? Die Nebenwirkungen sind jedenfalls total nervig…mein Mund ist sehr trocken, ich muss ständig auf die Toilette und dabei habe ich fast keinen Durst und muss mich wieder regelrecht zum Trinken zwingen. Außerdem bin ich nachts oft wach (was aber auch an übermäßigem Kaffeekonsum liegen kann).
Man sagt diesem Medikament ja nach, dass man nicht sonderlich viel Hunger hat, aber das habe ich auch so schon nicht – merke also keinen Unterschied im Vergleich zu früher.
Sooo begeistert bin ich ehrlich gesagt nicht vom Ritalin. Aber ich nehme es jetzt erst mal weiter bis zum nächsten Termin bzw. frage auch mal den „Doctore“ Dominik, der auch ADHS hat und den ich aus der Klinik kenne. Er kennt sich mit so vielem aus, was mit der Krankheit zusammenhängt, weil er selbst schon viel damit erlebt hat.

Soviel also zum „Psycho“-Teil.
Während ich immer ruhiger werde, dreht meine Katze Luna jedoch völlig durch. Seit Mr. Chocolate wieder arbeitet, ist sie gar nicht mehr ausgelastet am Vormittag und zudem alleine…und weil alle Türen natürlich geschlossen sind, weil man ihren Zähnchen in Kombination mit den ganzen Kabeln im Wohnzimmer nicht trauen kann, zieht sie alle Gummidichtungen der Türen raus und kaut daran herum.
Und klar…wenn ich nicht schlafe, schläft sie auch nicht…spielen kann ich mit ihr aber nachts auch recht schlecht, weil Mr. Chocolate 1. schläft und 2. die Dame unter uns okay findet (was echt selten ist) und man eben alles hört, was über einem geschieht (ich merke es ja selber an der ****lampe über uns mit ihren „Kindern“).
Mir tut mein Lünchön ja auch total Leid, aber ich habe echt nie Zeit für sie…bzw. nehme mir die nie….
Morgens scheuche ich mich durch die Wohnung, damit ich nicht zu spät komme (Mr. Chocolate ist ja dann nicht mehr da, um mir die Uhr vor Augen zu halten) und das mag die Katze gar nicht. Die will den Tag ruhig angehen lassen und sich da hinlegen, wo sie nicht alleine ist. Das geht jedoch schlecht, wenn ich ständig meinen Ort wechsle… Und dann, wenn sie endlich liegt, scheuche ich sie auch noch aus dem Zimmer, weil man ihr wie beschrieben nicht trauen kann…
Sie kann echt ein Biest sein…aber ich könnte mich nie von ihr trennen! Ohne Katze zu leben empfinde ich als undenkbar! Ist das sehr egoistisch von mir?

Das war’s erst mal mit den Neuigkeiten vom alltäglichen Wahnsinn, der zum Glück bei Mr. Chocolate etwas abgenommen hat. Er gibt es zwar nicht zu, aber ich denke, es geht aufwärts bei ihm, auch wenn er oft noch psychosomatisch bedingte Verdrängungsschmerzen hat. Darf ich aber nicht sagen, weil er das nicht wahrhaben/ daran denken/ sich reinsteigern will. Ich bin mittlerweile an dem Punkt, an dem ich am besten einfach aus dem Zimmer gehe, um es durch meine Fragerei nicht noch schlimmer zu machen. Ich rede gerne über so was und bin auch bereit zu helfen, aber ihn quält das nur noch mehr. Er versucht das zu ignorieren, wie das, was das alles verursacht…was auch immer das sein mag.

Auch wenn er das scheinbar gut kann, mache ich mir andererseits nur allzu gerne viel zu viele Sorgen und fühle regelrecht mit; d.h. mir geht’s dann auch total schlecht… Aus dem Zimmer gehen ist da echt die einzige Lösung…

Ich habe ja noch immer die Hoffnung, dass er irgendwann wieder in Therapie geht….auch wenn ich denke, dass das bei über 40 Jahren effektiver Verdrängung, Heimkindheit, anderweitig schwieriger Vergangenheit, Burnout, etc. echt kein Spaziergang sein wird…er hat ja 2011, als wir uns in der Klinik begegnet sind, das erste Mal Therapie gemacht. Und damals hat er einmal die Woche geschlafen oder so…

Aber naja, ich bin nicht „Psychologe“ genug, um das beurteilen zu können…ich denke jedoch, dass in meiner Einschätzung zumindest ein Stück weit Wahrheit liegt…

Bis dann also & danke fürs Lesen. : )

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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6 Kommentare        

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man gerade Menschen im nahen Umfeld, die psychische Probleme haben, am wenigsten helfen kann. Es nimmt einem meisten nur sehr stark mit, aber man muss sich, wie du es richtig erkannt hast, dann abgrenzen und z.B. den Raum verlassen.

Ja, das stimmt leider. So sehr man auch mitfühlt…die Person erkennt das meist gar nicht oder kann es einfach nicht annehmen. Sie muss sich selbst helfen. Ist leider nicht immer so einfach…

Das Foto ist knuffig, gefällt mir. ^^

Ich hätte auch gerne eine Katze, aber ich habe keine Zeit und ich darf hier in dem Haus/Wohnung keine halten (vom Vermieter her) und wenn ich eine hätte, ich hätte keinen Raum, in dem ich sie einsperren könnte, wenn ich raus muss. Und raus lassen könnte ich sie hier auch nicht. Alles blöd. Also besser keine haben.

Du hast schon eine und da wäre es glaube ich schlimmer, sie ins Tierheim zu geben, als sie ab und zu mal alleine zu lassen oder sie eben leider auch mal zügiger in den Tag zu schicken!! Ich finde es nicht egoistisch. Egoistisch würde ich es finden, wenn du einen Hund hast, der den ganzen Tag alleine ist und du dich dann mit dem nicht abgeben würdest, wenn du zuhause bist und der dann in ein Katzenklo kacken muss, weil du zu faul bist um mit dem raus zu gehen! DAS ginge gar nicht und leider kannte ich mal so Leute. *aggro*

Dass es dir zur Zeit besser geht freut mich sehr zu hören und ich hoffe, dass es noch lange so weiter geht. Das ist ja auf jeden Fall mal positiv!!

Dein Freund ist Ü40? Echt jetzt? Hätte ich nicht gedacht. Soll kein Vorwurf sein. Ich wusste das halt bis dato nicht! ^^ Wohnt der nun fest bei dir?

Ritalin, sagt mir was, genau kenne ich es nicht. Blöde Nebenwirkungen. Wenn die nicht wären, wäre es wohl gar nicht schlecht. Gibt es nicht eine Alternative mit einem gleichen oder ähnlichen Effekt??

Das mit dem Alter glauben die meisten nicht. xD Aber ich kann mit jungen Kerlen halt einfach nichts anfangen. Für mich ist es normal, dass mein Partner älter ist als ich…und ja, wir wohnen fest zusammen.
Es gibt noch andere Medikamente, aber Ritalin wirkt halt sofort und andere brauchen z.B. eine Eingewöhnungszeit.

Du hast eine schöne Art dich auszudrücken!

Vielen Dank für das Kompliment!

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