Die letzten Tage habe ich für mich persönlich viel erreicht. Mir ist überraschend vieles klar geworden und so konnte ich mit den ganzen Fehlschlägen, die ebenso in den letzten Tagen eintrafen, besser umgehen.
Es fing damit an, dass ich Würzburg und Frankfurt geschrieben habe, um „Ungeklärtes“ noch einmal anzuschneiden. Schon alleine danach ging es mir etwas besser, auch wenn dabei nicht wirklich was raus gekommen ist.
Dafür habe ich am Donnerstag die nächsten Absagen bekommen und somit habe ich immer noch keinen Ausbildungsplatz. Eine Stelle ist noch offen, aber da habe ich wenig Hoffnung, da ich mich dort trotz fehlendem Abi beworben habe. Dennoch würde mich das begeistern, weil ich damit sogar das Schreiben kombinieren könnte. Ich habe also alles aus der Bewerbung rausgeholt, was möglich war.. Und eigentlich kann ich das ja auch ganz gut… Aber ich muss realistisch bleiben. Das wir nämlich nicht ausreichen, um ein fehlendes Abi und meinen momentanen Abstand von 300 km wett zu machen, der wohl oder übel mein größtes Handicap ist.
Auf diese Idee hat mich nämlich mein Psychologe Dr.Mit gebracht. Denn auch wenn ich es schaffen sollte bis in die Auswahl und sogar zu einem Gespräch, werden vermutlich eher jene bevorzugt, die dort in der Nähe wohnen. Mit dieser Lösung fällt es mir leichter, damit umzugehen. Allerdings frage ich mich nun trotzdem, wie es nun weitergeht. Ich werde meine Bewerbung noch einmal umschreiben müssen und auf meine Wahl 300 km weiter weg eine Ausbildung zu machen eingehen müssen ohne meine halbe Lebensgeschichte zu schreiben. Aber die Zeit ist echt knapp, eigentlich schon vorbei…
Es ist also immer noch unklar, wo ich hin soll. Am liebsten würde ich nach und nach zu Mr. Chocolate ziehen, meine Wohnung kündigen und nicht mal tschüss sagen. Einfach verschwinden von hier und von dort aus alles regeln: neue Krankenversicherung, neuer Arzt, neuer Psychologe, Kindergeld auf mein Konto beantragen… Das sind alles so Dinge, die mich extrem belasten, weil sie mich an Menschen binden, mit denen ich ehrlich gesagt nichts mehr zu tun haben will. Ich will meinen eigenen Weg gehen und nicht vom Geld und Ruhm meiner Eltern abhängig sein müssen. Nur so einfach ist das leider auch wieder nicht…
Dr. Mit meinte, ich solle meinen Kopf entwirren und nicht alles krampfhaft verketten, was nicht zusammengehört. Das versuche ich nun und verfolge bewusst zwei Ziele, statt einem.
Ziel A ist die Ausbildung. Ziel B der Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit. Und die erreiche ich wie? Genau! Indem ich meine Zeit in Geld investiere und mir noch einen zweiten Job suche. Als Spülhilfe komme ich sowieso nicht auf 400 €, da ich fast nie gebraucht werde und nur in den Ferien, wenn im Hotel Hochbetrieb herrscht, wirklich was verdiene.
Wahrscheinlich werde ich auch mal eine Anzeige in die Zeitung setzen und mich als Texterin oder was ich sonst noch so kann quasi privat „verkaufen“ (und nein, ich meine ausschließlich geistige Arbeit xD)
Das ist mein aktueller Stand der Dinge. Mit Mr. Chocolate muss ich unbedingt noch darüber reden, aber das kann eine Weile dauern, da ich ihn momentan nicht erreiche und wir auf die Entfernung eher keinen Kontakt haben. Wie ich das Thema anschneide, weiß ich sowieso noch nicht…weil Geld bei uns immer ein Streitthema ist…
Oh, ihr scheint ja wirklich eine komplizierte Beziehung zu führen. Aber schön, dass du Fortschritte machst 🙂 Bei einem Gespräch mit Claudy letztens kamen mir meine Vorstellungsgespräche in den Sinn und ich dachte mir, es hilft dir vielleicht, zu wissen, dass nicht nur du im Regen stehen gelassen wirst. Es hat gedauert bis zu meinem ersten Vorstellungsgespräch und es waren auch nicht so viele. Es braucht eben auch eine gehörige Portion Glück, dass die gleich bei diesem Gespräch merken, was in eine steckt. Oder zumindest schlicht, dass die Chemie stimmt und man es auf einen Versuch (in Form von Probearbeitstagen oder Probezeit) ankommen lassen will. Ich habe auch versucht dran zu denken, zum Ende jedes Gesprächs zu fragen, wann ich mit einer Rückmeldung rechnen kann. Aber selbst bei einer recht konkreten Aussage wurde sich nicht immer daran gehalten. Jedoch hatte ich so das Wissen, ab wann ich mich melden konnte, um nachzufragen, ohne aufdringlich/nervend zu wirken. Bei einem Gespräch wurde mir zum Ende gesagt, was so von meiner Kommunikation und meinem Verhalten nicht gut rüberkam. Wobei ich jetzt nicht mehr weiß, was die genau zu bemängeln hatten. Klar, das ergab (wenn auch erst später) eine Absage. Aber zumindest hatte ich so ein paar Anhaltspunkte, an denen ich arbeiten konnte 🙂 Man muss immer für sich schauen, was man davon mitnehmen kann. Und sei es nur die reine Erfahrung und Routine, um von Mal zu Mal etwas sicherer zu werden. Toi toi toi!
Nee, so kompliziert ist sie nicht. Ansonsten passt alles super (bis auf die paar psychischen Tiefs, die wir unabhängig voneinander ab und zu haben…die sind aber auch nicht mehr so tragisch und „Alltag“).
Und danke für deinen ausführlichen Kommentar! Ich hoffe nur, dass es bei dem Tempo nicht Jahre braucht, bis ich sicher werde.. .__.
@ Journey: Ok, Kompliziertheit ist Ansichtssache *g* Mal abgesehen von Leuten, die Psychologie in einer passenden Richtung, Motivationstraining o.ä. studiert haben: Sicher wird man nie, nur sicherer 🙂
Ja, das ist wirklich Ansichtssache *g*
Und dann hoffe ich mal, dass das „Sichererwerden“ auch nicht alzu viel Zeit in Anspruch nimmt! ; )