Gefühlstod

Es ist das passiert, was ich nicht leiden kann: Gewöhnung. Das, nach dem sich jeder hier sehnt, ist mir einfach zuwider. Ich mag es nicht, mich an einen Menschen in meiner Umgebung zu gewöhnen. Ich mag nicht die Gewissheit, mich fallen lassen zu können, denn wenn es nicht geht, bringt mir das auch nichts. Das macht abhängig, sehnsüchtig und alles nur noch schlimmer, weil es keinen Ausdruck findet. In meinem Kopf existiert das nicht. Ich weiß, ich habe die drei Worte gesagt…und ich habe das alles auch so gemeint. Nur ist mir das alles sehr schwer gefallen, weil ich gerne knallhart und rational bin. Gefühle zuzugeben, ist einfach nicht mehr drin. Das bringt nur Unglück.

Ja…und jetzt stellt euch mal eine Waage vor. Auf einer Seite ist das Gefühl, das sich fallen lassen und ausdrücken will, auf der anderen der Verstand, der rational erklären kann, warum das den Bach runtergehen wird. Und sie ist permanent ausgeglichen. Permanent schwebe ich zwischen zwei Seiten. Und entscheiden geht nicht. Wie denn auch? Die eine Seite ist immer noch stark genug, um mir alles madig zu machen. Und auch jetzt bereue ich. Aber es ist zu spät. Was soll ich mit Gefühlen? Sie sind nett. Inspirierend. Aber ausleben muss ich sie nicht unbedingt. Das killt mich. So wie mich diese verdammte Waage fast gekillt hat. Ich halte mich lieber an meinem Wissen fest und lasse nichts Positives im Zusammenhang mit Liebe an mich heran.
Ich mag es nicht, mich festzulegen, aber ich halte mich lieber zurück mir der Aussage „Beziehungen sind für die Katz“. Ich muss nicht noch mehr Menschen schaden zufügen mit meiner Liebe.

Es war zwar eine Beziehung ohne Leid und man könnte meinen, alles sei gut wie es ist. Aber das ist es nicht. Ich entwickle einfach kein Vertrauen zu Menschen. Und ich glaube, ich habe den Beweis: Ich bin hochgradig beziehungsunfähig und leide an chronischer Bindungsangst.
Ich werde mich jedenfalls nicht mehr melden. Gar nicht mehr. Ich suche mir einen anderen Laptop, bringe ihm den hier vorbei und dann ist Schluss. Meine Festplatte ist sowieso für immer weg.
Und ich werde vorerst auch nicht mehr ins Chaos-Café gehen. Es ist vorbei. Ich denke mir ein neues Leben aus. Das wollte ich eigentlich nicht, aber es scheint nicht anders zu gehen.
Außerdem will ich nie wieder riskieren, an Selbstmord zu denken. Und nie wieder Beziehungen führen. Denn durch sie merke ich immer wieder, dass mich mein Leben nicht glücklich macht. Noch mehr als sonst…
Aber ich weiß es doch besser. Ich werde irgendwann weder so doof sein. Naja, man soll niemals nie sagen…

Dennoch bleibe ich bei folgender Aussage: Allein sein ist realistischer.
Ich habe das Gefühl, dass ich so enden werde, wie der Mann an der Bar…nur, dass ich keine Frauen abschleppen werde. Denke ich zumindest.

An dieser Stelle möchte ich noch mal betonen, dass ich diesen Text liebe. Egal was der Rest der Welt dazu sagt. Und vor allem egal, was die da oben sagen. Ich bleibe dabei, dass ich schreibe, was ich denke und das wird nicht das sein, was die Welt hören will.

Elch: Die wenigsten interessieren sich für Geschichten aus dem Leben von Leuten, welche sie gar nicht kennen.
Journey: Das ist seltsam…Denn woher sollten diese ganzen miesen ausgedachten Fernsehsendungen dann ihre Zuschauer haben? Die Leute wollen nur nicht lesen.
Elch: …da hast du Recht. […] Fernsehsendungen sind eben eher „unterhaltsam“. Der Kopf wird nicht angestrengt, man muss bloss zuhören. Im Internet einen interessanten Blog zu suchen erfordert schon ein paar Minuten…
Journey: Ja…das ist doch irgendwie traurig… Na ich habe ja noch die Hoffnung, die Leute auch ohne Mainstream-Mist auf meinen Blog zu locken ; )

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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