Ach herrje…und so [8.4.10]

Irgendwann nach 23 Uhr…
Ich bin gerade erst nach Hause gekommen und schon überkommt mich mein schlechtes Gewissen. Denn eigentlich wollte ich heute Abend meinen Pädagogiklehrer anrufen und mit ihm reden. Nur geht das leider schlecht von zu Hause aus. Und angetrunken um diese Uhrzeit ist das ja auch nicht wirklich sinnvoll…
Das seltsame war nur, dass ich an ihn mehrmals am Abend gedacht habe und dann eine Mail von ihm im Postfach lag, wie denn so meine Ferien seien und wie ich mich mit meinem Referat entschieden habe. Er hatte mir ja angeboten, es zu verschieben.

Aber nun zu meinem spontanen Flucht-Tag…
Ich renne weg von meinem zu Hause, ich weiß. Aber das ist mir egal. Ich bin überall lieber als dort. Nur leider kann ich nicht den ganzen Tag in der Stadt irgendwo rumhängen…
Heute bin ich kurzfristig nach „H. Mitte“ zu Tati mit dem Zug gefahren. Hat mich aber auch extrem viel Überwindung gekostet, sie darum zu bitten. Ich kann das allgemein nicht gut…ich habe immer Angst, dass ich den Leuten zur Last falle… Aber Tati war die einzige, die mir in den Sinn kam. Mein Handy-Telefonbuch ist aber auch von Nummern gespickt, die mir nicht weiterhelfen können…wer zum Henker ist „Daniel“? Oder „Mädl“? Oder „Gregor sucht Conny“?! Die meisten bekannten Kontakte arbeiten sowieso…oder saufen…oder sogar beides…

Im Zug saß auf der anderen Seite ein Typ, der zu mir gebeugt meinte, ob der da vorne ein Kontrolleur sei. Ich meinte, dass ich das nicht wisse. Er meinte, er habe kein Geld mehr gehabt und man müsse sparen, sparen, sparen. Ich stimmte mit ein, besonders, da ich genau so in dem selben Mist saß wie er. Oder besser gesagt, ich weiß es nicht. Meine Busfahrkarte gilt nämlich erst ab 14 Uhr in allen Zonen. Und ich stieg um 13:26 Uhr ein…egal. Ich kam heil an.

Der Kerl meinte dann, ich müsse viel lernen und studieren und gut werden. Ich meinte, ich würde es versuchen. Und so redeten wir eine Weile. Er war Anfang vierzig. Ich mochte ihn irgendwie, auch wenn er gefährlich aussah. Und er erzählte mir von Hartz4, dem Arbeitsgericht und so dies und das aus seinem Leben. Ich weiß wirklich nicht, wie ich immer wieder die Leute dazu bringe, mir ihr Leben zu schildern, aber das ist zum Beispiel etwas, das ich an meinem Leben mag. Dieses Reden mit Menschen, die man nicht kennt, und die einen auch nicht kennen. Es ist so ungezwungen Es tut so gut…

Danach saß ich bei Tati rum und habe ein bisschen was für die Schule schaffen können, aber auch nicht viel…die kurze Zeit danach war jedenfalls der Horror. Wir 4(!) Mädels trafen uns mit einem Kerl namens Eyduarsch, der gerade mal das Wort „Einfluss“ kannte, eine Stunde brauchte, um sich eine Tüte zu bauen (oder was das sein sollte) und auch sonst recht lahm war. Ich war die einzige, die ihn nicht lustig fand. Nach zwei Bier war’s mir auch egal. Aber am Anfang hab ich ihn gar nicht gemocht. Er war so ein typischer Jugendlicher…der keinen Satz rausbrachte. Und als ich hörte, wie er komplett doofe Dinge über andere sagte von wegen einer im Rollstuhl sei ein Krüppel, da war’s dann eh vorbei. So im Nachhinein habe ich es überlebt. Aber ich frage mich nur, warum ich mit jungen Kerlen gar nicht klar komme und die mich nie mögen…

Das war neulich auch wieder so eine Situation mit Mary und einem Kerl aus ihrer Klasse, dem ich echt nichts getan habe. Wir haben ihn nur damals immer angerufen und gefragt, was er so macht. Und dann schreibt er ihr: deine komische freundin nervt voll. die hat mich zehnmal angeschrieben oder so. ich mag die nicht

Mir tut es komischerweise nicht weh. Auch wenn ich ihn nur einmal angeschrieben habe. Die zwei mit denen wir im Kino waren konnten mich ja auch nicht wirklich leiden. Ist mir auch egal. Ich bin so gut wie fertig mit jungen Kerlen. Ich gebe jedem gerne die Chance, mir das Gegenteil von meinen Vorurteilen zu beweisen. Aber wenn nach den ersten zehn Wörtern noch kein Satz zu Stande kam und man stattdessen nur „Was geht“ „Klar“ „Alder“ „Passt man“ sagt, dann sagt mir die Erfahrung, dass das meist schon alles war und danach nur noch Schrott kommt. War bisher immer so.

Das alles habe ich jedenfalls überlebt und den restlichen Abend auch. Es war sogar noch richtig witzig mit Tati, ihrer Cousine und ihrer Ehefrau sprich besten Freundin. Wir haben viele sinnlose Fotos gemacht, viel geredet, geraucht, getrunken…: )

…nur gelernt habe ich nicht…unbedingt viel…aber immerhin saß ich frei am See mit meinem Beck’s in der Hand… ; )

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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1 Kommentar        

du kannst mich immer anrufen, hab mich gefreut dass du da warst !
und war ja auch ein lustiger abend, außer die sache mit eyduarsch xD
bis morgen (wehe du kommst nicht!) hab dich lieb <3

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