Ich hab’s gewusst, ich hab’s gewusst, ich hab’s gewusst…

Ich kann mich noch dunkel an die Stufenparty-Aktion erinnern, bei der ich komplett zusammengebrochen bin, da sich Jugendliche (schon wieder) über mich lustig gemacht und mich ihre Ablehnung und ihren Hass so richtig spüren gelassen haben. Damals war ich 18. Heute bin ich 20 und natürlich in der Lage, jungen Kerlen wieder eine Chance zu geben. Ich kann ja das ja nicht generalisieren. P. aus M. ist auch nur zwei Jahre älter als ich. Aber er liest Freud und reist neben seinem Studium in München in der ganzen Welt herum.
Doch er ist eine große Ausnahme. Bei dem Rest muss ich im Großen und Ganzen sagen/schreiben: Fehlanzeige. Denn ich wurde gestern Abend wieder einmal in meiner Annahme bestätigt, dass mich junge Männer in meinem Alter immer noch genauso hassen/nicht leiden können wie damals auf der Stufenparty und allgemein in meiner Klasse.
Sowohl auf der Realschule, als auch auf der Hauptschule.
Somit erklärt sich mir praktisch von selbst, warum ich gar nicht mehr in Erwägung ziehe, mit denen etwas anzufangen.
Und soviel also zu der Antwort auf die Frage, warum ich nur an viel älteren Kerlen interessiert bin. Für mich ist das einfach zur Normalität geworden.

Aber nun möchte ich erzählen, was eigentlich passiert ist…

Mary hatte die Idee, sich mit einem Kerl (19 Jahre alt) zu verabreden. Aber sie mag es nicht, beim ersten Date alleine zu sein. Also brachte er einen Kumpel mit und sie mich. Der Treffpunkt war vor dem Kino um 20 Uhr. Wir waren fünf Minuten zu früh und die zwei waren noch nicht da. Mary bekam Panik, ich meinte, dass es noch nicht mal 20 Uhr sei. Nach fünf Minuten bekam sie noch mehr Panik. Ich meinte, dass das keinen Grund dazu gibt. Dann, zwei Minuten später kamen zwei junge Kerle an uns vorbei. Ihren Kerl erkannte ich. Der blieb stehen, ich lächelte freundlich, der Kumpel sah mich und wir wussten sofort, dass wir heute Abend nicht über das erste Händeschütteln hinauskommen würden.

Im Kino wollten wir eigentlich Karten für Shutter Island holen. Vier nebeneinander. …doch wir hatten Pech und es war nichts mehr frei. Also kauften wir Karten für From Paris with Love. Allerdings ging der Film eine Stunde später los. Wir standen somit doof am Stehtisch rum und die Kerle wendeten sich von uns ab, spielten mit ihren Handys und ignorierten uns. Ich dachte, ich sehe nicht recht. Ich sah Mary an, aber sie fand das Verhalten anscheinend okay. Ich nicht. Ich haute mit der Hand auf den Tisch und meinte „Also,…erzählt mal was!“ Sie meinten, sie würden über Fußball reden und ignorierten uns wieder. Ich war wirklich schockiert…und ging mir ein Bier holen. Harte Sachen hatten sie nämlich nicht da. Und genau in dem Moment, als ich weg war, fingen sie an mit Mary zu reden. Als ich wiederkam, waren die zwei erst mal von dem Bier geschockt und natürlich wieder unter sich. Sie konnten mich also nicht leiden. Am liebsten wäre ich einfach gegangen, doch das konnte ich Mary nicht antun. Außerdem hatte ich schon 7 Euro bezahlt.

Im Kinosaal saß ich dann glücklicherweise neben Mary. „Mein Typ“ neben mir, ihrer neben ihr. Und die zwei redeten und lachten und hielten Händchen, während ich mich ganz John Travolta, Koks und Knarren widmete. Irgendwie musste ich an Kai denken…

Der Film und das bisschen Bier hatten mir jedenfalls den Abend gerettet. Und eigentlich wollte ich mir danach so richtig die Kante geben, aber die Bubis mussten Heim. Mary musste vorher mit ihrem Kerl aber noch alleine reden, also huschte der Kumpel raus. Und ich ihm hinterher. Ich wollte das nicht so stehen lassen, also fragte ich, wie er denn den Film fand und er meinte nur „mmmh…ging“ und drehte sich von mir weg. Das gab mir den Rest und Mary und ich gingen wieder zu mir, in mein Zimmer, hörten uns „Atzin“ an und ich beschloss, dass ich mit meinen alten Kerlen gar nicht so schlecht dran war. Sie waren immerhin fähig, ein Gespräch zu führen.

Ich ging in dieser Nacht nicht mehr raus, sondern legte mich gleich nachdem Mary gegangen war ins Bett und setzte diesem Tag ein Ende.

„Liebe ist ne miese Nutte!“

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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