Menschen

Eine Nacht des alleinigen Einklangs

„Okay, ein bisschen Angst habe ich schon…“, denke ich, während ich vor dem Spiegel stehe und spüre, wie sich die Nervosität ihren Weg nach draußen bahnt. Erst leise klopfend, dann immer brutaler hämmernd, sodass es mir immer schwerer fällt, sie zu ignorieren. In meinem gesamten Körper breitet sich eine Unruhe aus, eine typische Fluchtreaktion.
„Okay, vielleicht habe ich doch etwas viel Angst…“, gestehe ich mir angesichts dieser körperlichen Reaktionen dann doch ein.
„…aber genau aus diesem Grund mache ich das ja!“, ergänze ich allerdings, mit festem Blick an mein Spiegelbild gewandt, allein zu mir selbst. Denn alleine ich bin es, was die Angst fördert, so wie alleine ich es bin, die den Mut aufbringen kann, ihr immer wieder aufs Neue entgegenzutreten.
Und ja, manchmal bleibt sie auch, diese undefinierbare, scheinbar aus dem Nichts kommende Angst, egal wie oft ich ihr entgegentrete. Auch wenn die kognitive Verhaltenstheraphie das anders sieht, kommt das Miststück immer wieder, obwohl ich positive Erfahrungen sammle. Obwohl ich mir doch immer wieder Beweise dafür liefere, dass sie unbegründet ist…
Und dennoch ist es wichtig, sie nicht vollends gewinnen zu lassen. Sie nicht die Herrin über mein Leben bleibenzulassen.

Diese Szene habe ich vorgestern (Freitag)Abend erlebt, bevor ich mein Haus verlassen habe und niedergeschrieben auf meiner 100 minütigen Zugfahrt auf dem Weg zu einer Party in einem mir unbekannten Club, der etwas weiter weg war und in dem zwei DJs auflegen sollten, die ich persönlich kannte. Und ja, ich reiste alleine dorthin…

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Der frustrierte Busfahrer

Es war Nacht. Genauer gesagt: Es war eine Freitagabendnacht. Obwohl damit normalerweise für viele das Wochenende eingeleitet wurde, begegnete mir auf dem Weg zum Busbahnhof niemand. Keine an- oder betrunkenen Kneipengänger, keine Partypeople, keine Menschenseele. Der Bahnhof lag nachts um kurz vor eins da wie ausgestorben.

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Ein guter Tag

Da gute Tage gerade irgendwie eher selten sind, finde ich es gerade wichtig, sie aufzuschreiben. Ich will nicht irgendwann mal auf eine rein negative Darstellung meines Lebens zurückblicken, wenn ich meinen Blog und meine nicht veröffentlichten Tagebuchfragmente lese. So schrecklich war es ja nicht mal am Anfang meines Blogs, als es noch um lebensbedrohlichen Liebeskummer, schwere (Oberstufen)Depressionen und Existenzängste ging. Selbst in dieser schweren Zeit habe ich über viele positive Tage geschrieben.

Nun denn, hier also eine Beschreibung eines guten Tags:

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Abenteuer Zugfahren

Zugfahren ist für mich ja immer ein großes Highlight. Ich liebe es einfach, mich von A nach B transportieren zu lassen in vorgefertigten „Bahnen“. Und man mag es kaum glauben, aber irgendwie mag ich sogar die Schwierigkeiten, die sich ja immer wieder mal ergeben und die Herausforderungen, damit spontan umgehen zu müssen (solange sich das sich in Grenzen hält und ich auch wirklich noch irgendwie/irgendwann an meinem Ziel ankomme…)

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Wie das Leben so ist..

„Das Leben ist scheiße..“ sagt Mou. Mou ist ein junger Mann arabischer Herkunft, der mich an der Friedhofsbushaltestelle bei strömendem Regen aufgegabelt hat. Er stand da einfach mit seinem kleinen roten Auto und hat sich erst nicht getraut, mich anzusprechen. Allerdings hat er immer wieder mal zu mir rübergelinst und mir irgendwann ein Zeichen gegeben, die Fensterscheiben runtergelassen und gefragt, wo ich denn hinwolle.

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Memoiren schreiben…

Wo fängt man eigentlich an, wenn man seine Memoiren schrieben möchte? Ganz am Anfang? Bei der Geburt?
Nun ja, vielleicht wird es doch eher eine Autobiografie. Denn für Memoiren muss man schon mal jemand Besonderes sein, etwas bewegt bzw. einen gewissen sozialen Status haben. Na ja, vielleicht gilt das ebenso für die Autobiografie? Wer legt eigentlich fest, wie denkwürdig ein Leben ist? Sollte nicht jedes Leben denkwürdig sein? Nehme ich mich zu wichtig, wenn ich über mich schreibe oder werde ich wichtig, weil ich es mache? Stelle ich mich eigentlich unbewusst damit über andere?

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Ja-aber… (wenn ich könnte…)

„Können Sie sich für das Leben, das Sie gerade leben, entscheiden oder nicht? Welche Dinge, mit denen Sie hier beschäftigt sind, würden Sie gerne zu Ende führen oder was würden Sie gerne noch anfangen?“
[aus: Berthold Gunster: Ja-aber (S.96/97)]

Ich lese seit einer Weile in Observers Ja-aber-Buch, das mich genau bei dieser Fragestellung voll erwischt hat…

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Logbuch #85 Der Mann im Bus

Irgendwie kam heute alles wie es sollte… Ich stieg in den Bus, schnappte mir meine aktuelle Psycholektüre und setze mich in den „Vierersitzbereich“. Das mache ich immer noch automatisch, wenn nicht so viel los ist. Früher dachte ich mir dabei: ‚Hey, vielleicht setzt sich mir ja jemand gegenüber!?‘ Bei Corona und einem fast leeren Bus hatte ich aber nicht damit gerechnet…

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Die Sache mit der Loyalität…

Ich habe mich ehrlich gesagt vorher noch nie so wirklich mit dem Begriff „Loyalität“ auseinandergesetzt. In den letzten Monaten ist er aber irgendwie sehr häufig in meinem Umfeld gefallen und auch meine Ex-Nichtbeziehung hat bei unserem „Abschied“ gemeint, dass wir wohl komplett unterschiedliche Vorstellungen von Loyalität haben. Damit hat er nicht ganz unrecht, denn das definiert wirklich jeder anders. Mir fiel es daher auch erst einmal extrem schwer diese Charaktereigenschaft überhaupt zu verstehen und all die verschiedenen Informationen und Widersprüche dazu irgendwie sinnvoll schriftlich zusammenzufassen.
Denn während ich immer das Gefühl hatte, dass sich viele sehr sicher im Umgang mit diesem Wort sind, war ich komplett unsicher und ahnungslos und musste erst mal googeln, was Loyalität eigentlich ist…

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