112 | Ich stelle mir vor…

…dass das alles hier irgendwann endet. Die Sehnsucht, einfach nur nach einem Gespräch…doch ich weiß, denn das Leben hat mich gelehrt, dass daraus ein Verlangen wird. Ein Verlangen nach Liebe…Liebe, die nicht so schnell enden wird. Nicht mit Ignoranz. Nicht mit Nähe. Beides ist unmöglich…
Denn ich muss schweigen. Immer und immer wieder. Darf nicht „Hallo“ sagen. Muss meine Gedanken für mich behalten. Und selbst wenn, was würde es nützen? Was würde es nützen, sich für sich selbst zu entschuldigen? Was würde es nützen, Fehler zuzugeben? Ich kann nicht hingehen und sagen: Du Jo, es tut mir Leid, dass ich dich so mit meiner Anwesenheit belästigt habe.
Ist doch so…ich liebe, also trage ich die Schuld. An allem. Ich kann ihm nichts nachweisen, da er absolut nichts gemacht hat. Nur Hoffnungen. Vielleicht ungewollt. Aber vielleicht hat er sich auch einfach nur über mich lustig gemacht, weil ich 19 bin (wofür ich wiederum nichts kann, mich aber seitdem für mein Alter abgrundtief hasse). Und das vielleicht gewollt. Ich weiß es nicht…
Ich habe seinen Ratschlag, Freunde zu werden, abgewiesen. Weil ich weiß, dass ich das nicht könnte. Es würde mich genauso zerstören wie jetzt.
Alle meinen, ich soll mir doch einen jungen, gutaussehenden Typen suchen. Wenn ich das schon höre, wird mir ja schlecht. Wer bin ich denn dann? Ein Mensch, wie alle anderen auch. Ablenkung durch andere und dann noch verliebt tun und rumturteln. Das habe ich nicht nötig (aber zumindest versucht: Gescheitert).
Und ich weiß, dass ich die anderen Männer alle nicht haben will. Selbst wenn sie schön und reich und klug wären und mir jeden Wunsch aus unendlicher Liebe von den Augen ablesen würden. Nein. ich muss mich ja in das Arschloch verlieben. In ein schizophrenes sogar.
Und es hört nicht auf. Mein Herz rebelliert. Doch der Verstand bringt mich zum Schweigen…ein ewiger Kampf.
Ich trauere nicht bei der Vorstellung von meinem zukünfltigen, wohl sehr Karrierebezogenen Leben. Ich trauere, weil es dadurch sinnlos wird. Man wird mich für verrückt halten, weil ich reich* und erfolgreich* sein werde. Ohne Mann. Aber da muss ich durch würde ich jetzt schreiben. Wenn mir danach wäre, überhaupt etwas zu machen. Ich schreibe nur noch selten, weil es umsonst ist. Ich blogge nicht mehr und lese auch nicht mehr die anderen Blogs. Ich habe weder Spaß daran rauszugehen, noch sonst irgendetwas zu machen. Hätte ich etwas zu tun, gings mir wohl auch nicht besser. Ich stecke irgendwo drin. In einem nie endenwollenden, immer auf Replay abgespielten Lied…

 

*auslegbar

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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