Erinnerungen

Warum jetzt? Da hört man einfach Lieder rauf und runter. Laut. Sitzt am Schreibtisch und auf einmal spürt man nicht mehr den Beat, der aus den Boxen kommt, sondern das Herz, das klopft.
Warum erinnere ich mich auf einmal an längst vergessene Dinge? Ganz klar. Das Lied. Supergirl von Reamonn. Würde ich eher auf den Text hören als auf das, was ich damit verbinde, so würde ich jetzt nicht um alte Zeiten trauern. Ich muss es mir immer wieder sagen: Es ist zu spät. Ich wäre gerne noch mit Jo befreundet gewesen, doch ich kann das nicht. Ich weiß, wenn ich wieder mit ihm rede, wird er mir wieder diese verdammten Hoffnungen machen. Ziemlich verzwickt das Ganze.
Kai meint, ich sollte mal einen Psychologen aufsuchen. Wozu? Ansonsten geht’s mir doch blendend. Alles im Griff. Nur, dass das keine Psychose oder sonst was ist, sondern Liebe.
Mein aller-aller-erster Artikel hier handelte von der Sucht. Ich bin mit nicht sicher, was ich in laufenden Blogeinträgen zum Thema Sucht ergänzt habe, aber ich gaube, die Droge Nummer 1 fehlt: Liebe.

Ich muss mich aber zwingen stark zu sein und nicht mehr an all das was war zu denken. Keiner weiß so recht, wie das alles zustande gekommen ist und auf einmal wusste es ganz V. Das mit meiner Liebe zu Jo.

Ich verstehe diese Witze einfach nicht. Jetzt immer noch nicht. Keiner kann sich seine blöden Sprüche verkneifen
.„Ihr benutzt aber schon KondomE?!“
„Da, dein Verlobter ist da!“
„Julia, da hast du dir den richtigen ausgesucht!“
Mein Problem ist ja folendes: Ich bin zu ernst. Viel zu ernst für diese Welt. Natürlich, Sarkasmus verstehe ich. Aber die Art von Witz mit der mich meine Mitmenschen quälen nicht. Was soll daran witzig sein? Ich kann da nicht mehr darüber lachen, weil ICH weiß, wie aus so einem blöden Spaß Ernst werden kann. Und am liebsten würde ich das jedem aufs Auge drücken. Wörtlich versteht sich.

Ich bemerke schon wieder, wie ich das Zittern meiner Hände unterdrücken muss, wenn ich daran denke, dass…dass….ich nach all dem Mist immer noch nicht die Wahrheit kenne. Ich will irgendwie Antworten auf die es keine Fragen gibt. Und selbst wenn, wem sollte ich die stellen?

Irgendwie geht’s mir gut. Aber mein Selbstwertgefühl begeht gerade zum x-ten Mal Selbstmord und verlangt auch noch, dass ich es daran hindern soll. Gegen sich selbst argumentieren. Das ist ja mal was ganz Neues. Besonders wo ich doch so…ach ich weiß auch nicht. Andere hassen ihr Aussehen, ich hasse meins nicht. Jedenfalls nicht, solange andere es nicht hassen. Ich hasse meinen Charakter. Das einzige, was mich stark macht, ist schreiben. Ansonsten bin ich nicht witzig, eher still, sage zu wenig, was ich denke und kümmere mich lieber um andere als um mich selbst. Aber ich kanns nie allen Recht machen. Und das ist der Punkt.
Ich sage mir immer, dass ich früher schlimmer war, aber das ist vollkommener Quatsch. Ich war früher viel mutiger. Bis…die Welt für mich zusammengebrochen war und ich mich neu aufbauen musste. Ich wollte nicht zu wenig Liebe – als Kind und heute auch noch.
Es gab eine Zeit, da wollte ich gerettet werden. Von irgendjemandem. Das hat nicht funktioniert. Weil sich alles um den einen gedreht hat. Jetzt dreht sich nicht mehr alles um den einen, aber immer noch zu viel.
Ich weiß einfach nicht mehr was ich will, wer ich bin. Ich habe eine Meinung, aber die kommt nicht dazu geäußert zu werden.
Und vor allem ist mein Charakter in meinen Texten hängengeblieben und nicht in der Realität. Würde ich nicht alles aufschreiben, so wäre ich nur eine leere Hülle. So habe ich immerhin etwas.
Und komischerweise geht’s mir immer noch gut. Oder fühle ich einfach nur nichts mehr? Rede ich mir vielleicht alles auch nur ein? Aber…und das ist jetzt etwas weit hergeholt…: Besteht das Leben nicht nur aus dem Einreden von Dingen? Dann wäre es ja einfach: Dann könnte ich mir ja Jo ausreden. Ich glaube sogar, dass das klappen würde. Immerhin bin ich schon sehr weit. Aber…irgendwie…sträubt sich da etwas in mir dagegen.
Ich glaube, ich sollte unbedingt was machen: Ein Buch lesen, ein Buch schreiben, Sport, Auto fahren (obwohl ich alles andere dem vorziehen würde),…irgendetwas machen. Ich will einfach nur noch, dass das alles aufhört. Aber es wird nicht enden und das weiß ich. Da kann ich machen, was ich will. Aber bereue ich es? Vielleicht nur auf der Welt zu sein…obwohl das Leben in gewissem Maße auch schön ist. Aber ich bin trotzdem nicht glücklich…

Comme Ci, Comme Ca….

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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