Wegen zwei Leuten, von denen ich genau so viel weiß wie vor dem „klärenden Gespräch“…wegen zwei Leuten, die sich gegenseitig bekriegen…wegen zwei Leuten, die es nicht schaffen sachlich miteinander zu reden und gefälligst eine Lösung zu finden…
Drehe. Ich. Durch.
Ich bin nicht so wie Jo. Oder Dieter. Oder unendliche Pärchen. Oder Teesorte. Oder meine Friseurin. Ich bin verdammt nochmal ICH. Und ich weiß, das alles mit dem Wirten und seiner Frau geht mich nichts an. Ich weiß jedoch, dass bei diesem Rosenkrieg nichts rauskommt. Doch keiner gibt auf. Jeden verdammten Tag höre ich im Nest, dass sie dies und das gemacht hat und von Carla, dass ihr dies und das angetan wurde. Verdammt. Ich bin 19. Und meine größten Sorgen sind Jo, mein vermutlich toter, bester Freund Kai und wie ich nach Ul. komme.
Ich will mir beweisen, dass ich mein Leben alleine regeln kann. Mit den Ärzten fängt’s an. Die von V. schickt mich nach S. Dann vielleicht nach Ul., aber erst muss ich noch einen Termin in V. machen… Und da ich Ul. nicht wie S. heimlich mit dem Bus erreichen kann, muss ich jetzt eine Lösung finden. Mit dem Auto ist das eine Stunde entfernt…nur…ich fahre kein Auto. Und ich kann auch keins klauen.
Es wächst mir alles einfach komplett über den Kopf…mein zu Hause bricht auseinander, meine Familie streitet wegen Fußball, ich habe noch ein zusätzliches gesundheitliches Problem am Hals, Jo macht mich fertig, Kai meldet sich nicht,…
Am liebsten würde ich allen mal ordentlich die Meinung geigen…
„Sagt mal geht’s noch? Ich hackt euch wegen Fußball fast die Köpfe ab?! Habt ihr keine anderen Sorgen?“ Zu meinen Eltern.
„Halt du mal schön deine Klappe! Du kannst absolut nicht diskutieren. Du stürzt immer weiter ab und bringst in mir das längst übergequollene Fass zur Sprengung. Dabei will ich einfach nur in deiner Nähe sein dürfen. Einfach nur eine Freundin sein. Du bist sowieso nicht fähig zu lieben…“ Zu Jo.
„Hört endlich auf mit eurer Rache! Merkt ihr nicht, dass eure Würde kaputt geht? Und hört verdammt nochmal auf euch selbst ins rechte Licht und zu rücken und auf Mitleid zu machen. Sucht euch endlich einmal Hilfe. Denn sonst gehe ich nämlich kaputt, weil das Nest mein zu hause ist…“ Zu Carla und ihrem Noch-Mann.
…
Eigentlich sollte es mir ja gut gehen…eigentlich…
…würde mich nicht gerade alles kaputt machen…