Monatsrückblick Dezember ’24

7 negative Gedanken/Gefühle, von denen ich im Moment des Denkens/Fühlens überzeugt gewesen bin:

  • Ein paar negative Gefühle beim Schach mit Observer (wenn ich mich mal wieder extrem unterlegen und zu blöd fühle für das Spiel)
  • „Am einfachsten wäre es, wenn ich einfach tot wäre.“
    (beim Gedanken daran, wie sich am ehesten die Familienstreitigkeiten auflösen lassen… natürlich würde das auch nichts lösen, aber ich hätte dann endlich die Ruhe, die ich wohl niemals haben werde, solange ich lebe und ein Teil der „Familie“ wirklich heftig zerstritten ist)
  • Das Panikgefühl, das mich überkommen hat, als ich mit Observer zu einer Veranstaltung gegangen bin. Wir blieben nur eine habe Stunde, weil es nicht besser wurde. Es waren mir viel zu viele Menschen dort, worauf ich nicht vorbereitet gewesen bin. Das hat mich total verunsichert und dadurch, dass wir später kamen und keinen Sitzplatz bekommen haben, stand ich in der Tür und gefühlt permanent im Weg. Ich wollte einfach nur noch weg…
  • Negative Gefühle, die ich immer dann habe, wenn mir jemand vorwerfen könnte, dass ich für mein Leben alleine dadurch  ausgesorgt hätte, dass ich in eine wohlhabende Familie geboren bin
  • Negative Gefühle, wenn ich sehe oder auch nur spüre, wenn Neid und Missgunst in der Luft liegen, vor allem im Zusammenhang mit Geld. Es nervt mich einfach nur,  weil ich da gar nicht meinen Fokus darauf lenken will. Ich verspüre die Aufregung eben nicht so krass wie sie andere verspüren, egal wie ungerecht etwas verteilt ist. Ich kann es ja eh nicht ändern, die Menschen nicht weniger gierig oder bescheidener / dankbarer machen, also fokussiere ich mich auf meinen Weg und meinen Umgang mit Geld. Wenn andere für ein Zugticket mehr ausgeben als ich in einem Monat für Essen und Trinken, dann ist das halt so. Wenn sie meinen, ohne Haus, Auto und Pferd nichts wert zu sein und nach Mallorca fliegen oder das neueste iPhone haben zu müssen, dann ist das aus meiner Sicht nichts Beneidenswertes. Unterm Strich sind diese Menschen auch nicht glücklicher als ich, im Gegenteil…
  • Als Observer mir viel zu viel Nachschlag aufgetischt hat, obwohl ich gar nicht mehr so viel essen wollte und er das eigentlich wissen sollte. Am Schluss habe ich es eben stehen lassen und er musste den Rest essen, hat aber auch weniger Probleme damit als ich. Ich jedoch möchte meinen Magen nicht wieder so groß werden lassen wie vor einem Jahr… daher reagiere ich extrem empfindlich, wenn ich das Gefühl habe, dass das jemand nicht ernst nimmt.
  • „Ich bin ein naiver, positiver Gutmensch-Idiot in meiner kleinen scheiß Schwarzwald-Bubble und quatsche mir im Grunde alles nur schön in einer eigentlich schlechten abgefuckten Welt.“
    Diesen Gedanken habe ich immer wieder mal, besonders wenn man mich mit bad news konfrontiert, die ich eigentlich gar nicht so genau wissen will in einer Situation, in der ich einfach nicht dafür bereit bin und sie nicht verarbeiten kann. Mich kostet das dann so unglaublich viel Energie, positiv zu bleiben und nicht den Mut und die Hoffnung zu verlieren. Je vehementer jedoch mein gegenüber an seinen bad news Fakten festhält und alles andere unterdrückt, desto mehr lähmt und erschlägt mich das Gespräch, weil es eben nur die Feststellung „Es ist alles scheiße“ gibt und keine Lösungen. Ich kann meinem Gegenüber aber auch nicht „beweisen“, dass es neben seinen bad news auch positive Ereignisse gibt. Die zählen in dem Moment einfach nicht und ändern auch nichts an der Scheiße, die passiert. Irgendwann geht mir dann die Kraft aus und obwohl ich mich als positiven Menschen sehe, ist davon nichts mehr übrig. Ich fühle mich einfach nur wie der letzte Trottel und wünsche mir, dass das „Gespräch“ endlich ein Ende findet und ich mich den Dingen in meinem persönlichen Leben widmen kann, auf die ich einen Einfluss habe.

 

7  positive Gedanken/Gefühle, von denen ich im Moment des Denkens/Fühlens überzeugt gewesen bin:

  • Beim Schach mit Observer (wenn ich feststelle, dass ich schon so einiges gelernt habe und doch nicht ganz so blöd bin wie ich immer denke…)
  • Beim Abschied von meiner Arbeitsstelle. Es war sowohl traurig, als auch echt schön, weil mein Chef MR und seine Frau uns so unglaublich nahe waren und 1000 Mal für alles bedankt haben für all den Beistand, die Unterstützung, die Zeit,…
  • „Dass ich trotz allem der Mensch geworden bin, der ich heute bin, grenzt an ein Wunder.“
    Meine Familiengeschichte hätte mich eigentlich zu einem verwöhnten geldgierigen Miststück machen können, aber es hat eher das Gegenteil bewirkt und einen immensen Willen in mir entfacht, mich vom Familienbesitz mit all den Vor- und Nachteilen zu lösen und heute besser mit meinem eigenen Geld umgehen zu können, als alle anderen zusammen. Das muss ich mir immer wieder sagen, wenn ich meine Wurzeln verfluche und mich all die Geldgeschichten von ein paar anderen Familienmitliedern zu erdrücken drohen.
  • Zum Glück ist der Teil der Familie, mit dem ich am meisten zu tun habe und den ich liebe nicht so krass drauf wie der andere Teil
  • Der Stolz, den ich immer dann empfinde, wenn ich auf mein Konto blicke. Nichts davon war geschenkt oder hat etwas mit meiner Familie zu tun. Vieles davon ist in den Augen der meisten Menschen zu wenig für meine Leistung. Für mich nicht. Ich weiß um die Umstände und bin dankbar für die letzten Jahre! Dabei hatte ich auch nie das schmerzliche Gefühl, auf etwas zu verzichten oder mich einschränken zu müssen. Ich habe zwar immer nur knapp über dem Mindestlohn verdient, aber dennoch gut gelebt, Menschen, die ich liebe, unterstützen können und trotzdem so viel auf die Seite legen können, dass ich es mir leisten kann, eine zweite Ausbildung zu machen.
  • „Es ist unglaublich schön, dass Observer und ich uns alles erzählen und vertrauen können!“
    Das ist sooooo viel wert! Wir können uns ohne Neid, Eifersucht und Missgunst begegnen, gönnen einander eine schöne Zeit (auch wenn sie ohne uns ist) und freuen uns über all die Geschichten, die wir uns hinterher erzählen. So freue ich mich, dass Observer einen schönen Abend mit Tanz und Musik ohne mich hatte. Mir war nicht nach weggehen  und es hätte für mich Stress bedeutet. Er ist daher ohne mich losgezogen, was ich total schön und keinesfalls befremdlich finde. Es hat mich vielmehr unglaublich gefreut zu hören, dass er so viel Spaß hatte!
  • Positive Gefühle beim Gedanken an die Zukunft! : )

 

Mehrere schöne Begegnungen mit anderen Menschen:

  • All die Bekannten, denen Observer und ich am 13/12 begegnet sind als wir spontan beschlossen haben, den Weihnachtsmarkt in V. zu besuchen. Auf dem Markt selbst hat nur er einen getroffen, den er kennt, aber davor und danach haben wir dann doch so einige getroffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe.
  • Auf der Retroparty am 14.13. waren mal wieder durchgehend alle Menschen einfach nur toll! Die Veranstalter, DJs und Gäste sind einfach so schön familiär. Das hat eine unglaubliche Wirkung auf die gesamte Atmosphäre im Raum und man fühlt sich einfach total willkommen! : )
  • Mit der Kassiererin an der Kauflandkasse. Als sie die zwei Großeinkäufe der Frau vor mir abkassiert hatte, hat sie gesehen, dass ich nur einen Sahnekäse kaufen wollte. Sie meinte: „Damit hätten sie aber auch an die SB-Kasse gehen können..“ Daraufhin erwiderte ich: „Alles gut, ich bin lieber an einer Kasse mit einem Menschen.“ Daraufhin strahlte sie mich an, zeigte beide Daumen nach oben und sagte: „Find‘ ich gut!“

 

Erlebnisse:

  • 06/12/24: der Vortrag von Lydia Benecke zum Thema „Sadisten – Tödliche Liebe“
  • 07/12/24: Lachsessen bei meiner Mum mit ihren Freundinnen, Observer, Maze und meinem Dad
  • 11/12/24: Besuch auf dem Esslinger Weihnachtsmarkt
  • 13/12/24: Besuch des Weihnachtsmarkts in meiner eigenen Stadt
  • 14/12/24: Die Retroparty
  • 17/12/24: kleine Weihnachtsfeier bei Maze
  • 19/12/24: gemeinsames Essen mit Observer und zwei Bekannten aus der ehemaligen literarischen Werkstatt
  • 21/12/24: Weihnachtspute bei meiner Mum mit Observer und meinem Dad
  • 24/12/24: ruhiges Weihnachten alleine mit Observer

 

Worauf ich mich in nächsten Monat freue:

  • mein nächstes Gespräch mit Frau X.
  • vielleicht etwas mehr Klarheit (Ausbildung, Wohngeld, Familienkrams)
  • Zugfahren

 

4 wichtige Erkenntnisse:

  • Dass es Menschen gibt, die wirklich sehr krass in ihrer Sichtweise verhaftet bleiben (wollen) und es für meinen Seelenzustand gesünder ist, nicht dagegen zu halten und mich so elegant wie möglich dem Gespräch zu entziehen. Das kommt zum Glück selten vor.
  • Wenn zu viele Menschen ihre Emotionen bei mir entladen, dann tut mir das absolut nicht gut. Vor allem, wenn sie sich über Dinge aufregen, an denen sie entweder nichts ändern oder ändern können oder wenn ich zu einem Thema anders denke oder fühle. Das kostet mich so viel Kraft, dass ich mich kaum mehr zu irgendetwas motivieren kann oder überhaupt etwas von mir erzählen möchte, selbst wenn es mir etwas bedeutet und zur Abwechslung mal etwas Positives wäre.
  • Ich kann mich tatsächlich nirgends so gut konzentrieren wie in einem Zug. Ich kann dort schreiben, lesen, wichtige Gedanken zusammenfassen und wenn ich im Flow bin alles um mich herum so krass ausblenden, dass mich andere einfach nur fasziniert anstarren. Was ich aber erst merke, wenn ich wieder aufblicke…
  • Das SPIEGEL-Kurzzeitabo war echt cool, aber es wird definitiv kein Dauerabo, weil es doch recht viel Zeit in Anspruch nimmt, die Zeitschrift zu lesen.

 

5 Gedanken / Themen, die mich auch noch beschäftigt haben:

  • Die zunehmende Depression meines ehemaligen Chefs und sehr guten Freundes MR
  • Kriege, Macht und das „Warum?“
  • Geldausgaben, Gehälter, Lebenskosten… und warum ich mich da so sehr von anderen unterscheide
  • Erbkram
  • Mein Wohngeldantrag

 

Dinge, über die ich gerne gebloggt hätte (und zum Teil schon angefangen habe):

  • Geld und wie Menschen damit umgehen

 

Übersicht aller Blogartikel des Monats:

Ja, ich habe wirklich kaum geschrieben in diesem Monat… auch für mich nicht so wirklich. Ich habe mich dafür mehr mit Politik und dem Weltgeschehen auseinandergesetzt, einiges mit Observer unternommen und mein Schachspiel verbessert. Im nächsten Monat will ich mir aber wieder etwas mehr Zeit dafür nehmen.

 

Bücher, die ich (zu Ende) gelesen habe:

  • Matthias Müller-Michaelis: Generation Pleite – Was tun, wenn das Geld nie reicht?

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Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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