Monatsrückblick Mai ’24

5 negative Gedanken, von denen ich im Moment des Denkens überzeugt gewesen bin:

• Ich muss funktionieren und alles irgendwie hinbekommen, egal wie! Andere schaffen es doch auch, alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen und die haben weitaus mehr zu tun und mehr Probleme als ich…
• Ich bin einfach zu blöd für Schach…
• Ich bin kein guter Mensch, weil ich andere sehr oft im Stich lasse, mich nicht genug melde,…
• Ich habe eh keinen Urlaub verdient und kein Geld, weil ich mich eher als Belastung empfinde und nicht als Entlastung…
• Meine Bedürfnisse sind weniger wert als die der anderen

3 positive Gedanken, von denen ich im Moment des Denkens überzeugt gewesen bin:

• Eher kein Gedanke, einfach nur ein positives Gefühl mit Observer, das sich so durch die Tage in Hamburg zog. Es gab zwar zwei angespanntere Momente zwischen uns, aber im Vergleich zu der angespannten Situation im Herbst und im Januar war das nichts. Es ist aber auch schön, dass wir beide über so vieles auch einfach offen reden können und Verständnis für die Eigenheiten des jeweils anderen haben. Das ist so unglaublich viel wert!
• Ich sehe echt verdammt jung aus für mein Alter und wurde wirklich mehrmals auf Anfang 20 geschätzt! (Ich bin 34…)
• Ich mag mich genauso wie ich bin! (auf dem 4,5 km langen Weg morgens um halb 6 nach einer Party irgendwo in der freien Natur in der Pampa ohne Google Maps und mit der aufgehenden Sonne als Kompass)

Leider gibt es nicht mehr Positives, an das ich mich erinnere bzw. dem ich gerade so viel Gewicht geben kann… Gegen Ende des Monats ging es mir auch nicht so gut. Ich merke immer deutlicher ein ansteigendes Stresslevel in mir und meine Haut spricht auch Bände…

5 schöne Begegnungen mit anderen Menschen:

• Als mich ein fremder Mann nach Hause gefahren hat mit seinem weißen Transporter. Viele denken sich jetzt bestimmt: „Waaaas, ist die irre, es sind doch nur Vergewaltiger und Psychos unterwegs!“ Ich glaube halt an das Gute im Menschen. Nicht pauschal und immer, aber ich spüre einfach, wenn etwas stimmig ist. Ja, vielleicht hatte der Mann bevor er mich angesprochen hat schon einige Hintergedanken, vielleicht aber auch nicht und er dachte sich einfach: Mal sehen, was passiert! Er fand jedenfalls meine Ausstrahlung beim Warten auf den Bus und die wenigen Worte, die wir gewechselt haben, als er in der Haltebucht des Busses geparkt hat, so nett und positiv und ich habe einfach gespürt, dass das kein böser Mensch ist. Interessanterweise war er selbstständig in der Baubranche, in die ich ja auch vorhabe einzusteigen. Darüber haben wir auch geredet. Und über Beziehungen, Familie,…alles und nichts. Mir tat es richtig gut und ihm auch, ein so schönes Gespräch geführt zu haben.
• Mit der Kassiererin vom Aldi bei Observer… sie ist wirklich verdammt cool, weil ihr immer lustige Kommentare zu den Einkäufen ihrer Kunden einfallen und sie einfach raushaut, was ihr durch den Kopf geht.
• Nicht schön, aber lustig war es, als mich zwei Jugendliche (Bagaluten) mit „Hallo Prinzessin“ angesprochen haben… sie haben mich wohl für weitaus jünger gehalten, als ich bin.
• Mit einem Veganer auf einer Technoparty. Auf der Tanzfläche haben wir uns immer wieder mal nett angelächelt. Ich habe gemerkt, dass da ein tieferes Interesse besteht, wollte ihm aber keine Hoffnungen machen. Ich mag solche in der Luft schwebenden unausgesprochenen aber irgendwie doch klaren Situationen ja gar nicht und daher habe ich das Gespräch gesucht, um ihm auf eine ehrliche, aber höfliche Weise einen Korb zu geben. Auch wenn es mir nicht so leicht fiel, war es mir dennoch wichtig, das nicht so im Raum stehenzulassen. Er fand das auch sehr stark und anschließend haben wir noch sehr lange über alles und nichts geredet.
• Mit einem ehemaligen Berufsschulkollegen. Wir hatten uns schon seeeehr lange nicht mehr gesehen, aber immer wieder mal geschrieben, was es so neues in unserem Leben gibt. An Pfingsten habe ich ihn eingeladen und wir hatten ein sehr schönes Gespräch, begleitet von Nudelsalat, einem Kuchen und einem sehr langen Spaziergang in der Natur.

4 wichtige Erkenntnisse:

• Ich bin hochgradig introvertiert (daraus leiten sich die meisten Erkenntnisse des Monats ab…)
• Andere um Hilfe zu bitten ist nicht verkehrt und keiner ist davon genervt.
• Es ist okay, dass ich nicht so unternehmungslustig bin wie andere und keiner sollte das von mir erwarten (was zum Glück auch keiner direkt tut…) Das bedeutet nicht, dass ich gar nichts unternehmen mag. Nur eben gezielt das eine oder andere und im Rahmen meiner Kapazitäten.
• Obwohl ich in der Regel unglaublich rational bin, kann ich auch richtig emotional sein, mich reinsteigern, überinterpretieren, eine Wut entwickeln,…meiner Enttäuschung von einem Menschen so viel Raum geben,… ich hoffe ich, erlange auch noch die Erkenntnis, wie man all diese Gefühle bewältigt.

4 Gedanken / Themen, die mich auch noch beschäftigt haben:

• soziale Kontakte und wie ich mit ihnen umgehe bzw. in Zukunft umgehen möchte
• meine Zukunft und wie ich da am besten vorgehe (Next Step: Jobcenter anschreiben und einen Termin vereinbaren, da ich seeeeeeehr viele Fragen habe)
• dass ich nach wie vor so große Hemmungen habe nach Urlaub zu fragen und mich schrecklich mies dabei fühle
• meine Freundschaft zu MR, die aus meiner Sicht gerade etwas kriselt… zumindest ist etwas zerbrochen

Dinge, über die ich gerne gebloggt hätte (und zum Teil schon angefangen habe):

• meine Introvertiertheit (ja, der Eintrag ist mit 10 Seiten etwas ausgeartet…aber er wird definitiv kommen, sobald ich da mehr Struktur reingebracht habe. Die Erkenntnis, dass ich introvertiert bin und die biologische Komponente davon zu kennen, haben nämlich einen sehr großen Aha-Moment in mir ausgelöst!)
• Erwartungen in Beziehungen (egal ob Liebesbeziehungen oder Freundschaften)
• Die Geschichte mit dem Ofen… (ja, immer noch…)

Übersicht aller Blogartikel des Monats:

• 02/05/24: Rainy days
• 05/05/24: Das Klimathema und der Kapitalismus

Bücher, die ich (zu Ende) gelesen habe:

• Leider keines…