Monatsrückblick Januar ’24

Vor ein paar Tagen kam mir die Idee, dass ich hier neben meinem alljährlichen Jahresrückblick eigentlich auch mal Monatsrückblicke veröffentlichen könnte. Früher habe ich das ja hin und wieder in Form von Blogstöckchen gemacht, bei denen ich zu vorgegebenen Begriffen etwas geschrieben hatte. Jetzt sind fast zehn Jahre seit meinem letzten ausgefüllten Blogstöckchen vergangen und ich denke mir, dass es eigentlich ganz sinnvoll wäre, mal wieder damit anzufangen, um die Zeit besser festzuhalten. Allerdings ist mir das Schema, das mir damals durch das Blogstöckchen vorgegeben wurde, zu banal dafür. Was ich gesehen, gehört, gegessen oder getrunken habe, ist nicht unbedingt das interessanteste aus meinem Leben…

Ich habe daher mal etwas recherchiert, wie das andere Blogger so machen (und ja, es machen wirklich ein paar oder haben es eine zeitlang gemacht). Allerdings habe ich schnell festgestellt, dass auch ihre vorgefertigten Schemata nicht so ganz zu mir passen. Und mich wirklich jeden Monat hinzusetzen und einen Text zu schreiben, wie es manche auch machen, wird mir denke ich zu viel.
Aaaaalso habe ich beschlossen, mir was eigenes auszudenken und mit Listen bzw. Aufzählungen anzufangen. Das jeden Monat zu schreiben ist nicht so aufwändig wie ein ganzer Text und vor allem übersichtlicher. Wie beim Jahresrückblick wird sich das ganze vermutlich im Laufe der Zeit entwickeln und ich werde bestimmt das ein oder andere streichen oder was hinzufügen. Auch die Vorgaben über die Anzahl der „Stichpunkte“ sind flexibel. Am Ende soll was rauskommen, das mir für diesen Abschnitt meines Lebens entspricht und annähernd meine Entwicklung und meine Erkenntnisse widerspiegelt. Denn das ist auch mein Ziel bei diesem „Projekt“. Ich will sowohl die negativsten (und zwar die richtig krass negativsten!) als auch die positivsten Gedanken festhalten und auch sonst alle mir wichtig erscheinenden Erkenntnisse und Begegnungen. Außerdem will ich festhalten, worüber ich gebloggt habe und was ich bloggen wollte bzw. woran ich so geschrieben habe, weil das auch sehr viel über das aussagt, was mich so beschäftigt hat.

Hier nun also die erste Version meines Monatsrückblicks! : )

 

3 negative Gedanken, von denen ich im Moment des Denkens überzeugt gewesen bin:

  • eigentlich hätte ich schon als Baby sterben sollen
  • ich habe nicht mal Mindestlohn verdient mit meinen Handicaps und im Grunde müsste ich andere dafür bezahlen, dass sie mich einstellen
  • solange es anderen schlecht geht, darf es mir nicht gut gehen

 

3 positive Gedanken, von denen ich im Moment des Denkens überzeugt gewesen bin:

  • eigentlich ist es ganz cool, dass ich diesen Schritt gewagt habe und irgendwann in diesem Jahr arbeitslos sein werde, weil das eine wichtige Erfahrung für mein Leben sein wird und ich die Chance bekomme, mich weiterzuentwickeln (und ich werde diese Erfahrung auf meine Weise machen)
  • es werden auch wieder bessere Tage kommen
  • wenn man das Haus verlässt und unter Menschen geht, ergibt sich manchmal auch etwas Tolles, womit man vorher nicht gerechnet hat

 

6 schöne Begegnungen mit anderen Menschen:

  • als Observer und ich uns mit einem Bekannten von mir in Hamburg getroffen haben, den ich schon Jaaaaaahre nicht mehr gesehen hatte
  • in Uelzen am Hundertwasserbahnhof, wo Observer und ich zufällig Raimund Nowak begegnet sind, der sich eine Stunde Zeit genommen und uns die komplette Geschichte des Hundertwasserbahnhofs erzählt hat
  • im Netto an der Kasse, als meine Lieblingskassiererin mir einfach so alle Prozentetiketten abgescannt hat, die sie auf einer aus dem Nichts hervorgezauberten Tüte kleben hatte (und ja, sie war schon vorher meine Lieblingskassiererin… und sie weiß es vermutlich nicht mal…)
  • an meinem „guten Tag“, als mich im Chaos-Cafe ein Bekannter gefragt hat, ob ich im Herbst nicht eine Lesung halten möchte für mein Buch
  • auf der Party mit Maze und ihren Freunden
  • im Gameladen mit einem Asiaten, der die PS3 so feiert wie ich und mit dem ich mich spontan auf eine gegenseitige Spielberatung eingelassen habe

 

4 wichtige Erkenntnisse:

  • ich will nicht immer verfügbar sein => ja, mein Smartphone bleibt aus und ich bleibe beim Klapphandy!
  • es ist kein Egoismus, wenn ich mal an mich denke und meinen Chef nach Urlaub frage
  • wenn ich mich zu Hause verkrieche, passiert zwar nichts Anstrengendes… aber auch nichts Aufregendes
  • sich gelegentlich zu schminken und schick auszugehen tut auch mal gut…

 

5 Gedanken die mich auch noch beschäftigt haben:

  • meine Hypophyseninsuffizienz und mein AD(H)S
  • wie sich mein Zyklus auf meine Stimmung auswirkt und wie ich herausfinden kann, wann ich endlich in der Menopause bin
  • mein Hausarzt, mit dem ich nicht wirklich zufrieden bin
  • meine ungewisse Zukunft, sowohl jene mit Observer als auch die berufiche
  • der Unterschied zwischen überleben und leben und die Bedeutung meines Berufes für mein Leben

 

Dinge, über die ich gerne gebloggt hätte (und zum Teil schon angefangen habe):

  • warum ich das Buch „Das Cafe am Rande der Welt“ nicht (mehr) so toll finde
  • eine Kurzgeschichte über das Leben, bestehend aus Fragen
  • über Persönlichkeitstests
  • über das Alleinsein (was das aktuelle Thema in der Psychologie heute war)
  • über das Buch „die singuläre Frau“ von Katja Kullmann
  • über Therapie
  • über Egoismus und Mitgefühl

 

Übersicht aller Blogartikel des Monats:

 

Bücher, die ich (zu Ende) gelesen habe:

  • Katja Kullmann: die singuläre Frau
  • Peter Coon: Wagnis
  • Uta Bösinger: Die neuen Leiden des alten Herrn S…
  • Andrea Weidlich: Ich denke, also bin ich mir im Weg

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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2 Kommentare        

Ich bin mal wieder komplett am lachen, weil ich GENAU die gleiche Idee hatte! Nur hat es anscheinend schon am ersten Monat gescheitert, da der Beitrag noch halbfertig in den Entwürfen liegt. Aber vielleicht schaff ich es ja noch 😂

Und zu deinem Rückblick:

Er fängt zwar deprimierend an, aber am Ende scheinst du doch ein paar tolle Erlebnisse und Erkenntnisse gehabt zu haben ❤️

Haha, da hatten wir wohl denselben Gedanken. XD
Bei mir kam er auch relativ spät im Monat. Aber ich wusste dafür recht schnell, wie ich es am besten angehe, damit es nicht in der Pipeline versinkt. So schreibe ich z.B. auch immer wieder am aktuellen Monatsrückblick, sobald mir was einfällt. Da es ja nur Aufzählungen sind, ist die Hemmung auch nicht so groß, sich ranzusetzen. Ich überliste mich also etwas.
Und ich hoffe doch, dass du es noch schaffst! : D Bei mir hängt ja auch recht viel in den Entwürfen… deshalb habe ich auch den Punkt „Dinge, über die ich grne gebloggt hätte“ mit aufgenommen. Das sagt ja irgendwie auch recht viel aus.

Und danke dir! <3
Es ist wichtig, den schönen Erlebnissen einen Raum zu geben, auch wenn das Negative sich diesen manchmal viel leichter (zurück) zu erobern scheint...

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