Der kreative Schaffensprozess und meine Wenigkeit..

1. Kreative Idee (20%)

2. Anfang (30%)

3. Weiterarbeit (30%)

4. Letzter Schliff (20%)
(wenn es „perfekt“ werden soll, benötigt es so viel Zeit und Kraft wie die vorherigen 80%)

Mein Arbeitskollege MR hat vor kurzem etwas total Geniales gesagt. Er hat eine Art Statistik aufgestellt, die den kreativen Schaffensprozess in 4 Schritten beschreibt. So sind zum Beispiel viele Leute kreativ, machen aber nichts daraus oder - wie es besonders bei mir der Fall ist - fangen an und bringen das dann nie zu Ende oder eben nicht so gut, wie es sein könnte, wenn man den Dingen eben den letzten Schliff verpasst.

Dinge anzufangen UND zu Ende zu bringen fällt gerade mir sehr schwer (also...:alles xD). Mit dem Schreiben sieht es gerade sogar noch schlechter aus als sonst...denn: Was schreibe ich denn noch Bemerkenswertes?! Meine Angst davor hat mich irgendwie gelähmt und mir jegliche Freude daran genommen. Und die Angst ist zu groß...die Angst zu schlecht zu sein, denn es gibt doch sooooooooooooo viele, die das auch machen. Wer sollte dann also mein Buch lesen? Was ist an meinem Gekritzel schon so besonders? Jammer, jammer, schluchz. Ja, so geht es mir wirklich und mittlerweile hat sich dieser "Ich-bin-unfähig-ein-Buch-zu-schreiben"-Gedanke regelrecht in mein Hirn eingebrannt und ich gehe nicht einmal mehr zum Literaturtreff...sogar mein Kurzgeschichtenrepertoire ist total versiegt und meine Kreativität mehr als nur im Eimer...mir kommt es vor, als hätte meine pessimistische Denkweise sie im Klo runtergespült...

Ich weiß nicht, ob ich es einmal erwähnt habe, aber ich habe seit ich denken kann immer irgendwelche fantastischen Geschichten im Kopf, bevor ich einschlafe. Ich gebe mir die Menschen und Gegebenheiten vor und mein Kopf spinnt die Geschichte dann weiter...normalerweise. Jetzt ist es aber so, dass das gar nicht mehr funktioniert (und einschlafen ewig dauert...). Ich bin wohl total am Ende von all dem um mich herum und vor allem von mir selbst...aber ich habe auch das Gefühl, dass ich jetzt wieder schreiben könnte, wenn mich die Muse denn mal küssen würde...

Auf so einen Boden Kreativität zu säen ist gar nicht so einfach, aber ich möchte es dennoch versuchen, denn schließlich ist Schreiben ja mein Leben! ...auch wenn mein Leben längst nicht mehr meine Inspiration ist... Früher war ich ja immer in Kneipen unterwegs oder allgemein nachts um drei irgendwo und habe was "erlebt". Aber heute will ich das gar nicht mehr, der Alkohol und die Thekenphilosophie bringt mir einfach nichts Neues und passt nicht mehr zu meinem jetzigen Lebensstil...also: Hat mir da jemand eine andere Idee? Wenn mein Leben weiterhin nur aus deprssiven Wochenenden und pausenlosen Arbeitstagen besteht, werde ich irgendwann noch irre, ich merke es jetzt schon...


Siehe auch: Die Kreativität ankurbeln

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

«      |      »

2 Kommentare        

Liebes, ich kann sehr gut verstehen, was du meinst.
Meine einzige Antwort auf deine Frage zur Hilfe ist, das du arbeiten gehst. Das ist löblich, super und richtig. Nur weiß ich aus eigener Erfahrung, das arbeiten die meiste Kreativität und Lust daran im Keim erstickt. Man strickt andere Prioritäten.
Was den Gedanken zu deinem Buch betrifft, so habe auch ich schon lange die Hoffnung aufgegeben. Das liegt aber ebenfalls daran, das ich mir denke, das ich es zeitliczh nicht hinbekomme und zum Teil auch daran, das ich mich zu dämlich dafür halte. Lass dir hiermit gesagt sein, es liegt nicht an deinem Schreibstil, ich würde ein Buch von dir nach wie vor lesen, auch nicht daran das du zu doof dafür bist. Ich denke, das du einfach Zeit mit anderen Dingen verbringst, die ebenfalls wichtig sind und erst einmal Vorrang haben (Ausbildung, Beziehung) unso.
Nehm doch einfach mal die Frau Rowling. Die hat den Harry Potter geschrieben weil sie gefeuert wurde, und Zeit hatte. Dabei kam dann ein Kinderroman raus, weil sie es für ihre Kinder schreiben wollte.
Auch sie hätte, meiner Meinung nach, weiterhin stumpf gelebt und sich nie entfalten können, hätte sie die Zeit nicht gehabt.

Ich schreibe momentan gar nicht. Zum einen, weil ich viel arbeiten muss, zum anderen weil meine besoffenen Hasstiraden ein Ende gefunden haben. Allerdings muss ich zugeben, das ich zwar wieder die Lust an Worten entdeckt habe, aber diese in den kleinen zeitlichen Fenstern einfach nicht unterbringen kann/will.

Fazit deshalb: Kreativ bist du. Intelligent genug auch. Dir fehlt Zeit. DU bist die Muse. Küsse dich mal selbst, schlag dir mal auf die Schulter und trau dich wieder, das Zeug haste…. Nur fehlt wohl oft die Zeit.

liebste Grüße,

Ryth

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Das hat mich wieder etwas aufgeheitert! : )
Und du könntest dich mit Mr. Chocolate zusammen tun, der sagt dasselbe…ich lerne, ich arbeite, etc. Er kocht derweil für mich, richtet mir Vesper, macht den Haushalt, belastet mich so wenig wie es geht…damit ich das auch packe…
Danke, danke, danke noch mal für die klar(machend)en Worte!

Liebste Grüße zurück!
Journey

Schreibe einen Kommentar