Christmas and so on…

Der Samstag vor Weihnachten
Am Samstag stand ich früh auf und richtete mich für V. Ich musste noch einige Dinge besorgen und habe auch meine Mum besucht. Bei ihr angekommen bekam ich erst mal einen Kaffee und tschechische Vánočka. Dann verschlug es mich an den Rechner und die Virenwarnungen rasselten herunter. Kopfschüttelnd leistete ich erste Hilfe, machte erst mal einen Virenscan und löschte unnötiges Zeug von der Festplatte. Meine Mum war mir extrem dankbar und meinte, ich sollte wohl doch Informatikerin werden. Aber so gut bin ich gar nicht! Ich mache auch alles kaputt, besonders Handys…und das, was ich über Computer weiß, ist nicht gerade viel. Meine Mum jedoch ist trotzdem immer wieder aufs Neue verwundert, wie ich die Dinge logisch verknüpfe und meistens weiß, was zu tun ist. Sie fragt sich immer wieder, ob man das in der Schule lernt, aber natürlich lernt man so was nicht wirklich in der Schule. Ich bin halt ein PC Freak* seit ich das erste Mal an einem Rechner saß und mein Wissen kommt eben auch durch die ständige Beschäftigung mit der Materie und weil ich immer nach irgendwelchen Problemen google, die mein PC hat.
(*Als ich meine Bilder auf mein Macbook schob, saß ich am Schreibtisch und es lagen eben jenes Macbook, mein erster Laptop und mein Netbook vor mir, daneben mein Handy, eine externe Festplatte, meine Kamera, die SD-Karten, die Micro-SD-Karten und zwei USB Sticks… Mr Chocolate kam dann ins Zimmer und kriegte sich nicht mehr ein vor lachen, weil das wohl echt kurios aussah. : D )
Mit meiner Mum ging ich an diesem Tag auch noch in die Stadt, um mehr Besorgungen zu machen. Wir verstanden uns sehr gut und irgendwie zog es mich auch in meine alte Stammkneipe, das Nest. Dort waren einige Bekannte Gesichter, sowie die Ex-Freundin von meinem Besten Freund Kai und deren Stecher, der mich ja mal übel hasst. Das beruht jedoch auf Gegenseitigkeit.
In einer kleinen Runde unterhielten uns irgendwann über Kinder und natürlich meinte meine Umgebung mal wieder, dass ich sicherlich in ein paar Jahren ganz versessen darauf wäre Kinder zu bekommen. „Ich wette, in zehn Jahren siehst du das anders!“ meinte einer und ich antwortete: „Wollen wir wetten? Da wette sogar ich um mein Geld! In zehn Jahren treffen wir uns wieder hier…falls du es dann noch ins Nest schaffst!“
Schweigen. Die Leute brauchten eine Sekunde und ich fügte rasch hinzu: „Ähm, ich meine schon die Kneipe!“ Und alle lachten bzw. der Mann, dem ich das an den Kopf geworfen hatte, blickte mich immer noch extrem erstaunt an. Von ihm bekam ich auch später einen Zug Fat Lady, da ich noch nie Zigarre geraucht hatte. Ist gar nicht so übel…besonders, weil ich damit alle geschockt hatte. Und wer mich kennt, weiß, dass ich gerne mal aus der Reihe falle. Nur tote Fische schwimmen im Strom… ; )

Der Sonntag vor Weihnachten
Darüber mag ich nicht wirklich schreiben, denn ich kann das auch nicht so leicht in Worte fassen. Da ich meistens überbesorgt bin bezüglich Mr. Chocolate und jede kleine Mimikverzerrung überinterpretiere, haben wir uns etwas in die Wolle gekriegt.
Ich hatte ihn ja gefragt, ob er mit meiner Family und mir Weihnachten verbringen würde, da sie das sehr freuen würde. Mich hat das Ansprechen dieses Themas bei ihm sehr viel Überwindung gekostet, da ich ja wusste, wie sehr er Weihnachten verachtet. Und ich glaube Männer sind allgemein nicht so scharf auf solche Familienveranstaltungen. Ich denke, mir wäre das auch unangenehm, wenn es umgekert wäre…(was aber nie der Fall sein wird, da Mr. Chocolate keine Familie hat…)
An diesem Tag war er also gar nicht begeistert, zugesagt zu haben und mir ging es extrem schlecht deswegen und ich wollte schon alles hinwerfen…das ist ein unglaublich schreckliches Gefühl, so zerrissen zu sein zwischen zwei Seiten. Man möchte, dass es beiden gut geht, aber zwangsläufig zieht eine Seite den kürzeren…

Weihnachten
Heiligabend an sich fand ich schön. Ich tanzte sogar in der Gegend herum, sang bei Last Chrtistmas extra total falsch mit und erfreute mich meines Daseins, während Mr. Chocolate in der Küche half und ansonsten still dasaß. Mit meiner Nichte quasselte ich über vergangene sinnlose Aktionen und Liebschaften meinerseits und mit meiner Familie über allgemein katastrophale Aktionen, die ich als Kind so gebracht habe. Aber ich fand es okay. Aus therapeutischer Sicht komme ich mit diesem Kapitel meines Lebens schon viel besser zurecht, als früher. (Ich bin ja auch gerade dabei meine Vergangenheit zu analysieren…)
Allerdings muss ich an dieser Stelle zugeben, dass ich seit meiner Klinikzeit manchmal sehr gerne noch „Kind“ sein möchte…ich mag das einfach: Sinnlos herumspringen, mich mit Eis trösten lassen und extrem freuen, wenn ich eine Kiste voller Legos bekomme. Vielleicht war ich deshalb an diesem Abend so happy? Bestimmt kam das hinzu, denn ich erbte nämlich sozusagen die Legos meines Neffen zurück und durfte sie später mitnehmen.

Die Tage danach…

Mittlerweile habe ich die Weihnachtsfeiertage verbaut und ebenso meinen Zwangsurlaub (= Journey: Ich „brauche doch keinen Urlaub!“ Chef: „Aber wir!!“ xD)
Und ich bin immer noch am Bauen…ständig…es können Stunden vergehen, ohne dass ich es merke… Mir geht es dabei so gut und ich vergesse alles um mich herum – wie früher, als ich noch klein war.
Mr. Chocolate hingegen geht es in diesen Tagen wohl eher weniger gut…ich kann nur nicht genau sagen, woran das liegt, weil er es selbst nicht sagen kann bzw. es wohl auch nicht in Worte für mich fassen würde, wenn er es könnte. Er redet nämlich nicht gerne über sowas, sondern macht alles mit sich aus.

Momentan ist er wie erwähnt sehr gestresst und unglücklich, was mich gestern Abend auch sehr runtergezogen hat. Es kam mir vor, als würde ich mitfühlen…den Schmerz, den er empfindet. Und ich litt wirklich mit, weil mir auch nicht einfiel, wie ich ihn aufbauen könnte. Er ist wohl wieder mitten in den Tiefen seiner Depression und ich weiß einfach nicht, was ich ihm raten soll, weil ich meine Probleme vollkommen anders bewältige als er… : /

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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