Schreiben kommt zu kurz…

So, die erste Schulwoche ist fast vorbei und ich merke, wie mir schon wieder alles langsam über den Kopf wächst. Nicht das Lernen an sich, aber der Haushalt und mein Vorsatz, mehr zu schreiben. Das ist kaum zu bewältigen, wenn man um 15:30 Uhr aus hat und dann erst mal kaputt ins Bett fällt. Ich denke, ich muss da besser planen. Bis in die Nacht hinein. Vielleicht sollte ich mir das so aufteilen, dass ich mir die Nacht aufteile? Nach der Schule schlafen, lernen, in der restlichen Nacht schlafen, zur Schule gehen, schlafen, lernen, schlafen, … Aber ob das auf Dauer gesund ist? Naja, gleich nach der Schule weiter zu pauken ist auch nicht besser. Dann lieber noch zwei Stunden schlafen und dafür spät in der Nacht ins Bett. Das wäre eine interessante Option. Der Körper gewöhnt sich ja schnell an veränderten Schlaf. Vampir war ich im übrigen auch schon. Aber das íst schlecht, wenn am Tag Schule ist…

Apropos Körper und Schule…und gelbe Zettel. Den muss ich nun führen und nach jeder Stunde eine Unterschrift kassieren. Das klappt ganz gut. Nur war ich so dusselig und habe den Freitag falsch aufgeschrieben und den Spanisch-Kurs mit der Freistunde vertauscht. Super. Keiner hat mich natürlich angerufen, mir Bescheid gesagt, ansonsten hätte ich nur die ersten zehn Minuten gefehlt. Aber keinen hat es geschert. Es ist zum verrückt werden. Es ist…ach…aber meine Schuld. Vielleicht sollte ich zum Ohrenarzt. Genauso wie zum Augenarzt, weil ich gar nichts mehr sehe, zum Kieferorthopäden wegen der Zahnspange, zum Orthopäden, weil mein Fuß entzündet ist und wo ich noch hin muss, das wird sich zeigen. Die Liste wird sicherlich noch länger. Kürzer wird sie jedenfalls nicht. Wann soll ich sie denn abhaken? Wann soll ich denn bitte zum Arzt gehen?

Und was mir auch nicht passt, ist die Fahrt in die Toskana. Ich verliere dabei enorm viel Zeit, in der ich Schulisches machen und meinen Alltag wieder in den Griff bekommen sollte. Das bedeutet: Heute ist Freitag, ich habe um 13 Uhr aus und 4-5 Stunden, um die Wohnung so weit herzurichten, dass ich sie verlassen kann, dann muss ich noch bloggen und mein Schulzeug für die Toskana richten. Ich hoffe, ich habe zumindest da Zeit, Dinge zu wiederholen. Ansonsten habe ich noch das darauf folgende Wochenende. Aber es passt mir nicht. Nach einer Woche durcheinander will ich die nächste Woche ordentlich gestalten. Und nicht noch mehr durcheinander. Diese ganze Fahrt kostet mich mehr Stress und Zeit, als meinen Alltag zu bewältigen…

Ich frage mich, wie diese ganzen Menschen da draußen bei ihrem Alltag auch noch Dinge machen können wie zum Beispiel Fernsehen oder Freunde treffen. Ich schreibe ja nicht mal mit meinen Freunden. Keine E-Mails, kein MSN, ICQ und Facebook ist auch gestorben. Allgemein…ich sollte endlich mal mein Internet abschaffen. Aber dazu komme ich ja auch nicht. Jedenfalls weiß ich weder, was Maze macht, noch wen Mary wieder am Start hat, noch was das Nest eigentlich macht. Ich weiß ja nicht mal, was das Navi macht. Er ist zwar öfters bei mir, aber erzählt nicht wirklich viel.

Soziale Kontakte…gibt es etwas Komplizierteres?

Ja, und zwar die Zeit…davon habe ich einfach zu wenig. Und immer das ständige Gefühl, dass ich mehr könnte. Viel mehr leisten könnte. Aber ich lasse mir für alles zu viel Zeit, damit es gut wird. Ich bin kein Fan von einfach mal so eine Mail beantworten oder irgendetwas hin sudeln, ich will das schon richtig machen. Will ich etwa eine Perfektionistin sein? Perfekt liegt sowieso im Auge des Betrachters, ist etwas Subjektives. Für mich bedeutet perfekt im Moment (kann sich ja ändern) wie eine Maschine zu arbeiten, zu funktionieren, alles gut zu machen. Keine Gefühle haben, die einem nur Sorgen bereiten. Das bedeutet perfekt für mich. Nicht Mensch sein. Nicht schlafen, nicht essen, einfach arbeiten, bis die Schraube abbricht, die man nicht mehr ersetzen kann. Nun, da werden einige eine andere Sichtweise haben. Das ist jedenfalls meine. Und merkt ihr was? Man wird sie nie realisieren können. Perfekt gibt es nicht.

Vielleicht sollte ich alles noch eine Spur verschärfen.

Vielleicht sollte ich endlich mal lernen, mit Zeit umzugehen…

Und ich verabschiede mich an dieser Stelle und wünsche meinen Lesern eine angenehme nächste Woche. Ich werde jedenfalls alles reinpacken, was geht. In meinem Koffer liegt das Freud-Lesebuch, das Pädagogikbuch, das Spanischbuch, mein Ordner und Endlich! von Ildikó von Kürthy. Außerdem Block und Stift, um noch eine Geschichte zu schreiben…
Kein Laptop.
Keine Hermes-Baby (hab ich auch nicht, steht aber auf meiner Wunschliste).
Kein Blog.
Keine digitalen Buchstaben.
Kein Handy, kein Internet und keiner, der versucht, mich zu erreichen.
Ich bin einfach weg. Und eigentlich will ich das nicht. Aber ich sollte das beste daraus machen.

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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2 Kommentare        

Zeit ist nicht unbegrenzt verfügbar. Und Zeit zum Schlafen ist ein Muss. Zeit für soziale Kontakte ebenso.
Mit Regelmässigkeit lässt sich Zeit besser einteilen, denn man bekommt so einen Überblick.
Das Wichtigste dabei ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Unwesentliches hinten anzustellen.
Ohne Schlaf geht gar nichts mehr und man wird zunehmend unglücklich.

Da hast du Recht, diese Dinge sind ein Muss. Aber der Tag hat leider nur 24 Stunden. Das bedeutet Prioritäten setzen. Schule und schlafen kosten mich die meiste Zeit in der Woche 3/4 des Tages. Das bedeutet acht Stunden Freizeit, in der ich lesen, schreiben, lernen und auch noch etwas leben sollte. Vielleicht wird das alles ja besser, wenn ich das Internet weglasse und mich mehr auf realen Kontakt an den Wochenenden konzentriere, als ständig nur online zu sein. Nur wird es dann auch irgendwie einsam…

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