Ironie des Schicksals…V. Satir – Der Selbstwert

[…]Die Probleme eines Kindes können in der Familie liegen. Zum Beispiel in einer Störung der vier Schlüsselqualifikationen Selbstwert, Kommunikation, Regeln und Gesellschaft. Familien mit Selbstzweifeln, schlechter oder gar keiner direkten Kommunikation, starren Regeln und schlechtem Verhältnis zur Gesellschaft sind also eher Anzeichen für ein gestörtes Familienverhältnis.
Gewaltkonflikte können also verhindert werden, indem zum Beispiel der Selbstwert eines Kindes gesteigert wird. Satir ist der Meinung, dass der Selbstwert etwas Erlerntes und somit in erster Linie von der Familie abhängig ist. Bekommt das Kind in den ersten Jahren positives Feedback, so entwickelt es einen höheren Selbstwert und hält im späteren Schulleben Fehlschlägen und Auseinandersetzungen eher stand, glaubt an sich und seine Fähigkeiten, kann sich Angstsituationen stellen und somit seine Kompetenzen besser einsetzen. Anders ist es, wenn es nur negatives oder gar kein Feedback bekommt. Denn das führt zu Minderwertigkeitsgefühlen, dem Zweifeln an den eigenen Fähigkeiten und somit zu Versagensängsten. Dies führt wiederum zu einem negativen Selbstbild und zu Mutlosigkeit. Aufgrund des fehlenden Selbstwertgefühls zieht sich das Kind immer weiter in seine eigene Welt zurück.

Allerdings ist laut Satir niemand zu einem Leben in Selbstzweifel, Aggression und Depression verdammt. Weil der Selbstwert etwas Erlerntes ist, kann er ebenfalls neu erlernt werden. Diese Möglichkeit besteht während des gesamten Lebens. Voraussetzung ist die Hoffnung auf etwas Neues und Besseres…[…]

 

Angenommen ich würde einer Truppe angehören, dessen Ziel es wäre, den Selbstwert von Leuten aufzubauen…ist das nicht eine Ironie des Schicksals, da ich doch ein Mensch ohne Zweifel und Komplexe bin?
Da ich doch in einer Familie aufgewachsen bin, in der man Konflike löst und Kommunikation ganz groß geschreiben wird und jeder für den anderen da ist?
Da ich doch Tag für Tag darauf versessen bin, perfekt zu erscheinen und ich Wahrheit nicht mal schlafen, geschwiege denn morgens aufstehen kann?
Am Tag gebe ich 150 % statt 3000 %. Ich halse mir ein Problem und eine Arbeit nach der anderen auf. Wofür? Für ein kleines bisschen Anerkennung. Ein bisschen Achtung. Ein bisschen…Leben…?
Ich will doch nur etwas darstellen und ich weiß, was ich kann. Aber am Ende glaube ich es mir ja selbst nicht. Und ich habe nicht einmal die Kraft richtig zu kämpfen und alle 3000 zu geben. Ich weiß, was ich machen sollte, doch ich kann es nicht, da ich mir selbst im Weg stehe…

Neulich hat man mich gefragt, was mich glücklich machen würde. Wenn ich ehrlich bin, fällt mir da rein gar nichts ein, da ich nie ohne Zweifel leben werde, weil selbst die Hoffnung in schwarz getaucht wurde. Selbst die Zweifel haben Zweifel. Ein Zweifel nagt den anderen. Sie nagen sich gegenseitig und ich darf letztendlich dabei zusehen, wie ich kaputt gehe. Und ich weiß auch noch, wie ich es verhindern kann und es geht nicht.

Kennt ihr das Bild, das eine Wand mit einem Bild zeigt, das wiederum die Wand mit dem Bild zeigt, welches die Wand mit dem Bild zeigt? …

Ich weiß jetzt immerhin woher der immer wieder kehrende Traum kommt, in dem ich versuche mich im Schlaf zu bewegen und es nicht geht, da mich etwas aufs Bett drückt. Das geht so lange, bis ich fast aus dem Bett fliege und aufwache…
Ich bin manchmal irre, ich weiß. Aber immerhin habe ich mich soweit im Griff, dass ich daran arbeite. Gegen die Blockade in mir…die ich selbst verursache. Ist ja sonst keiner da. Und selbst wenn, wer würde mich verstehen?
Ich glaube ich bin einfach nur einsam, weil mir Leute immer nur zeigen, dass ich sonderbar bin. Dadurch habe ich die zwischenmenschlichen Beziehungen in den Sand gesetzt und führe sie nur noch sporadisch. Ich lebe in meiner eigenen Welt…und falle Tag für Tag aus dem Rahmen meines eigenen Bildes…


EDIT:
[…] Ich hab mich selbst nach zwanzig Jahren nicht daran gewöhnt. Ich wollte nie leben. Nicht als Kind und heute immer noch nicht.
Aber ich will noch den Tag erleben, an dem ich endlich frei sein werde und einen Job habe und meine Wohnung, die ich mir selbst leisten kann.
Und an dem ich das alles für die Kunst aufgeben werde[…]

Egal wie schlecht ich hier über mein befinden schreibe…ich werde nicht gehen. Auch wenn mir manchmal wirklich danach wäre. Aber ich habe Jo ja versprochen, dass keiner es ohne den anderen tut. Und das werde ich einhalten.

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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