Verliebt in einen Unbekannten – irgendwie inspiriert von Max Frisch

Und dann denkt ihr nur noch an eine Person und diese Person füllt eurer Herz und macht euch so glücklich, obwohl ihr sie nicht kennt. Ihr malt euch Geschichten aus mit den Menschen, die euch gefallen. Wer und wie dieser jemand sein könnte. Und ihr wisst, dass es oberflächlich ist und dumm zugleich. Ihr beobachtet ihn, jeden seiner Schritte und da merkt ihr, dass dieser jemand nicht nur eurer Herz, sondern auch euren Verstand erfüllt hat.

Dann zählt nur noch er, egal wo ihr seid. Ihr wisst natürlich schon, wann er da ist, wo ihr auch sein könntet und ihr sorgt dafür, dass Ihr auch da seid. Es ist schön, sich auf etwas freuen zu können, obwohl es keinerlei Anzeichen darauf gibt, wie das alles enden wird. Ob gut oder schlecht. Ihr seit verliebt, glücklich, doch gleichzeitig auch so unglücklich, wie ihr es noch nie wart. Zweifel kommen auf und so langsam wird diese Sache zwanghaft.

Es ist Montag, doch Ihr denkt nur an Freitag. Zwei Tage vergehen: Mittwoch. Und ihr denkt weiterhin nur an Freitag, der Tag, an dem ihr ihn sehen werdet. Dann ist es Donnerstagabend und die Aufregung ist größer denn je. Was soll das eigentlich? Warum tut Ihr, warum tue ich mir das an? Und die Freude wird zu Zwang. Man hat sich etwas aufgezwungen, dass erst ganz klein, kaum merklich da war und dann wird etwas Kleines auf einmal so groß, dass nichts Anderes euren Verstand mehr füllen könnte, da die Sache gewaltige Ausmaße angenommen hat.

Und Ihr hört traurige Musik. Wenn es sein muss, den ganzen Tag. Sie handelt von Liebe und dem Leben, denn ohne Liebe gibt es kein Leben. Man lebt dann zwar, aber im Prinzip für nichts. Für den Job? Für die Schule, die Uni? Nein, seien wir mal ehrlich. Wenn Ihr nicht wüsstet, dass euch jemand liebt, auch wenn es nur die Liebe einer Mutter gegenüber ihrem Kind oder die Liebe zwischen Freunden ist, würdet Ihr dann noch leben? Vielleicht, so widersprecht mir nicht, würdet ihr ja wirklich noch leben, doch das könnte man nicht leben nennen.

I’m a motherless child. Verwirrt irre ich durch die Gegend, immer auf der Suche nach etwas Neuem, das mich begeistern könnte. Doch währt meine Begeisterung lange? Morgen ist es dann soweit. Ich fühle mich, als würde sich mein Leben an dem Tag verändern und das wird es auch. Denn entweder passiert etwas und ich bin glücklich bzw. unglücklich, oder es passiert nichts, was auch ein so großes Ereignis sein wird, da ich wieder eine Woche warten darf. Ein Woche voller Schmerz, voller Trauer, aber zugleich auch voller Vorfreude und Neugier. Naiv werde ich dann also noch eine Woche weiter träumen, nur in Gedanken an ihn, den ich nicht kenne, den es vielleicht gar nicht gibt.

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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