„Aber Menschen sind so.“
„Das ist die Realität.“
„So läuft das nun mal.“
„Sei nicht so naiv.“
Ich mag diese Aussagen überhaupt nicht. Für mich stehen sie für Resignation, Depression und Hoffnungslosigkeit und sorgen dafür, dass sich niemals etwas ändern wird und alles wirklich so bleibt, wie es ist.
Und dagegen wehrt sich einfach alles in mir. Ich will mich nämlich nicht lähmen lassen von deiner Realität, die du durch deine Aussagen allgemeingültig machst. Ich will mich nicht machtlos, naiv und vollkommen alleine fühlen mit meiner Sicht der Dinge. Ich will doch eigentlich nur wahrgenommen werden und nichts mehr, als die Mauer fest gewordener Ansichten zu durchbrechen, weil ich fest daran glaube, dass das mehr verändert, als die Dinge einfach nur festzustellen und hinzunehmen.
Doch ich schaffe es nicht und scheitere. Fühle mich verletzt und angegriffen. Aus einem Gespräch wird somit ein Kampf, den ich gar nicht führen will. Ich fühle mich mehr und mehr als Spinnerin und in der Pflicht etwas zu beweisen, das ich nicht beweisen kann.
Dabei frage ich mich eigentlich: Muss das denn so sein? Was ist denn überhaupt Realität? Ist sie nicht das, was wir daraus machen? Erschaffen wir nicht selbst eine Realität durch unser Denken und Handeln? Und wie kommt man eigentlich damit zurecht, wenn ein anderer Mensch eine andere Auffassung davon hat? Wie können zwei Realitäten nebeneinander existieren? Wie können wir andere Realitäten neben unserer eigenen zulassen?
Was ist denn überhaupt „die Realität“?
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