Der „Wenn-ich-tot-bin“-Plan

Vor einiger Zeit habe ich mich mit meinem Freund Observer über das für viele sehr unangenehme Thema des Sterbens unterhalten. Wir waren uns beide einig, dass es irgendwie sinnvoll ist bei Lebzeiten und mit vollem Bewusstsein eine Liste oder einen Plan zu erstellen mit wichtigen Informationen. Dazu gehören z.B Passwortlisten, wo der Bankcode zu finden ist, welche Daueraufträge gekündigt werden müssen etc. Dadurch macht man es den Hinterbliebenen etwas leichter, da die es ohnehin schwer haben. Das funktioniert natürlich nur, wenn man selbst zu Lebzeiten einen Plan und Ordnung hatte. Ich habe zum Beispiel diverse Orte, wo ich Dokumente aufbewahre. Zum Großteil sind diese im Schrank mit der Bettwäsche sorgfältig abgeheftet, aber den Kontokram habe ich woanders, was man zwar finden kann, aber dann unnötigerweise suchen müsste.

 

Auf den Plan gehören also:

– Wo sind wichtige Dokumente zu finden? (Versicherungen, Arztbriefe, Mietverträge, Kontodaten,…)

– Was wurde alles gezahlt? (z.B. als Fixkostenüberischtsliste für jeden Monat, da manches nur quartalweise oder jährlich abgebucht wird)

– Welche Passwörter gibt es und wie lauten diese? (am besten führt man eine Liste mit allen wichtigen Passwörtern wie Computeranmeldung, Smartphone, Onlineaccounts,… es sei denn, es ist einem egal, was damit passiert)

– Was passiert mit den Gegenständen, die man besessen hat? (in wie weit man hier einen Notar benötigt, weiß ich nicht, wenn es sich z.B um einfach Dinge wie Bücher handelt, die lediglich einen ideellen Wert hatten…)

 

Ihr seht, ich mache mir da jetzt schon Gedanken… was mit 31 Jahren schon etwas schräg ist, aber mir ist es eben wichtig, dass ich kein Chaos hinterlasse und sich andere nicht erst in mich reindenken müssen, wenn ich tot bin.
Am liebsten würde ich jetzt schon mein Testament aufsetzen, aber ich glaube, das lohnt sich wirklich erst später. Rechtlich gesehen würden bei meinem jetzigen Ableben als kinderlose Frau automatisch meine Eltern erben, es sei denn, ich würde das in einem Testament anders handhaben. Das würde sich aber bei meinen jetzigen Ersparnissen für die Beteiligten, die ich in meinem späteren Testament vorgesehen habe, auch nicht lohnen.

Vielleicht sollte ich aber eins aufsetzen, da ich selbst ganz bestimmte Vorstellungen meiner „Beerdigung“ habe: Kein großes Tamtam, einfach nur eingeäschert und via Luftbestattung über den Alpen ausgeschüttet werden. (Idealerweise überm Matterhorn, falls die Schweiz das macht… ansonsten reichen auch die Alpen in Österreich…)

 

Was man alles so bei Lebzeiten noch regeln kann und sollte, weiß ich jedoch nicht genau…
Da ich mir das alles also nur denken kann, würde ich natürlich gerne wissen, was man denn noch alles beachten muss. Erfahrungen habe ich noch keine damit gemacht und daher weiß ich auch nicht, was da alles noch auf einen zukommt…

Any ideas?

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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2 Kommentare        

Das ist wirklich schräg, in deinem Alter darüber nachzudenken 😀 Aber gut, man weiß ja nie, wann man den Löffel abgibt … 😉

Ich persönlich habe ein ungutes Gefühl dabei, mein Testament zu oder Vermächtnis aufzusetzen, nicht dass ich dann gleich sterbe, wenn alles geregelt ist, haha … das ist natürlich Unsinn, aber ich fühle mich irgendwie wohler, wenn ich keine Vorbereitungen treffe 😀 Obwohl ich gerne jedem meiner wichtigsten Personen einen letzten Gruß und auch ein persönliches Etwas von mir hinterlassen würde. Aber ich möchte meinen Liebsten nicht pathetisch in Erinnerung bleiben.

Keine Ahnung, an was man noch so denken sollte … 

Ich denke da sogar schon lange darüber nach… aber da bin ich womöglich eher eine Ausnahme, denn für viele (egal welchen Alters) ist das nämlich ein unangenehmes Thema. Ich bin halt eine Freundin von Klarheit und habe eben schon öfters am Rande mitbekommen, wie stressig das für Angehörige nach dem Tod werden kann, besonders wenn das Erbe unklar ist. Und wenn ich etwas definitiv nicht hinterlassen will, dann sind es Stress und Unklarheit. Meinen Liebsten möchte ich als vorausdenkende und faire Person in Erinnerung bleiben.

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