…Liebe zeigen?

So langsam fällt der Groschen…

Es sind nicht meine Eltern, die mich nicht lieben.
Es sind nicht die bösen Männer, die immer nur ans Eine denken und „betrügen“, wo sie nur können.
Es ist nicht Mr. Chocolate, der mich wiederum wohl gar nicht (mehr?) sexy findet.
Es ist nicht die Katze, die auf mich scheißt.
Es sind nicht die Menschen, die mir nicht antworten…
Ich bin es…

ICH!
…liebe mich nicht….
…spiele mit meiner Weiblichkeit und giere nach Komplimenten, die ich niemandem glaube, da ich mich selbst für total unsexy und furchtbar halte.
Ich scheiße einfach auf mich!
Und antworte niemandem…vermeide Menschenkontakt…
…und hasse mich dafür…
Ich sehe nicht meine Eltern, die sich Gedanken machen, mich loben, sich über meinen Besuch freuen,… und mich lieben.
Sehe nicht das Essen, das man mir kocht, den vollen Kühlschrank und den geleerten Aschenbecher.
Sehe nicht die Katze, die ihr Spielzeug auf meine Arbeitsblätter legt, sich selbst hinwirft und dann an allem rumreisst.
Sehe keine Anrufe und SMS.
Stelle mich tot…
Komme nicht zurecht….bin total überfordert!
Mit allem und mir….
Ich sehe einfach nur…Arbeit… Probleme… Verachtung in euren Augen…

Doch was will ich eigentlich?
Was müsste sich ändern, damit ich aufhöre zu zittern, zu weinen, mich zu bestrafen?

Ich wünsche mir keine mit Geld gekauften Dinge von meinen Eltern, egal ob ich sie brauche oder nicht… – Ich wünsche mir Liebe! <3

Ich wünsche mir nicht, dass man mich ständig bekocht, hinter mir herräumt, den Haushalt schmeißt und einkauft…und den einen oder anderen Termin für mich erledigt. Ich wünsche mir nicht, dass Mr. Chocolate all das für mich tut… – Ich wünsche mir, dass er mir Liebe gibt. <3

Ich wünsche mir, dass meine Katze und ich wieder eins sind und dass wir endlich aufhören mir dem Weinen, weil mir das alles hier so furchtbar erscheint und ich mich so oft gefangen fühle wie sie (ist eine Hauskatze). Man könnte jetzt vielleicht einwenden, dass sie das Draußen gar nicht kennt…aber ich kenne es genau so wenig, denn das vor meiner Haustür ist nicht draußen. Da sind nur der kaputte Weg, der Berg und die schreienden Nachbarskinder…

Und jeden Tag weiß ich nicht wie…
Wohin mit mir?
Irgendwie sollte ich ja doch mal „raus“ gehen…
Aber es gibt keinen Ort, an dem ich sein kann.
Keine Ruhe.
Nirgends…
Alles ist nur noch mit Emotion und Erinnerung beschmutzt.
Ich fühle mich wie in einem alten und verlassenen Haus. Die Wände sind alle beschmiert, alles ist in sich zusammengefallen, umgekippt und verstreut wie die Teile eines heruntergefallenen Puzzles zwischen ausgetretenen Kippen und leeren Vodkaflaschen. Und mir fällt es einfach nur so schwer, hinter all dem noch das zu sehen, was es mal war: Mein Zuhause…

Und egal wohin ich blicke, überall herrscht das Chaos.
Droht die Decke über mir einzustürzen.
Nirgendwo kann ich hin.
Nirgendwo nimmt man mich in den Arm.
Einfach so…
Nirgendwo ist man so rücksichtsvoll und fragt einfach mal nicht, wie es mir geht.
Kennt das ganze Drama einfach.
Kennt mich…
Und liebt mich! <3
Kann es mir zeigen…

So oft will ich einfach nur noch weglaufen.
Vor all dem hier um mich herum.
Will einfach nur diese eine Person finden!
Die mir die Liebe gibt, die ich so ersehne…
Egal ob alt ob jung…
…ob Mann ob Frau…
…ob schwul ob lesbisch…
…ob Christ oder Teufel…
Ich suche SIE!
Die Person…
Bis an mein Lebensende!!
Diese eine Person…
Die vermutlich einfach und ausschliesslich nur mein Spiegelbild sein kann.
Das momentan jedoch weint.

Ohne Katze…
Alleine.
Im Spiegel…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

«      |      »

8 Kommentare        

Oh 🙁 Auch wenn es sich bei dir doch in anderen Ausprügungen zeigt: Hoffentlich kannst du dich kennen und verstehen lernen und deinen Frieden mit dir schließen. Genau so, wie ich es mir von mir erhoffe.

Danke! Das wünsche ich dir natürlich auch!

Wow.
Ohne jede Form von Sarkasmus oder Ironie möchte ich folgendes schreiben:
Dies ist, unabhängig vom eigentlich extrem traurigen Kern, ein wunderschöner Text. Ich fühle mich bewegt, ich leide, ich mache mir Gedanken… das hat sehr lange kein geschriebenes Wort erreicht.
Vielen Dank &
Grüße an die Katze,

Fe

Grüße wurden ausgerichtet ^^

Und es freut mich, dass dir der Text gefällt! Ich weiß ein Lob aus dem Kreise der Literaten zu schätzen! : )

Grüße zurück

von L. & L.

Interessant, woran mich Deine Gedanken erinnern: Kennst du den Film „Contact“ mit Jodie Foster? Allie ist die Hauptperson und eine verachtete und ewig außenseiterische Astro-Forscherin, die ihr Leben lang nach dem Etwas sucht, das hinter dem Leben steht, das wohlwollend auf sie herabblickt, sie beschützt und eines Tages trösten wird. Das Beste an diesem Film ist ein einziger Satz gegen Ende, als Allie mit einem Außerirdischen spricht. Dieser schaut sie bedauernd an und berichtet, dass er und seinesgleichen bereits das gesamte Universum durchsucht haben, um dieses Etwas zu finden. Er sagt dann diesen Satz: „Auf unserer Suche nach allem, was die Leere erträglich macht, haben wir nur eins gefunden: einander“ („The only thing we found that makes the emptiness bearable is each other.“) Ich kann Dir gar nicht sagen, wie oft ich an diesen Satz denke. Er beantwortet mir so viele Fragen.
Was hat das mit Dir zu tun?
Na, Du suchst doch nichts anderes. Jemanden, der Dich versteht, ohne fragen zu müssen, jemanden, der dich liebt, ohne Dich zu zerdrücken, jemanden, der dich tröstet und auch genau weiß, wie. Mir geht es kaum anders.
Doch wer sollte dies alles leisten können? Viele nennen diesen Jemand Gott; aus Verzweiflung, denke ich, weil sie endlich einfach ein einigermaßen glückliches Leben führen wollen (ist ja auch gesünder).
Ich allerdings glaube eher Allies Außerirdischem: Es gibt niemanden, der das alles leisten kann. Einfach niemanden. Wir Menschen haben nur uns gegenseitig, so unzulänglich dies auch ist. Damit auszukommen ist die Herausforderung.
Warum sage ich Dir das? Weil ich glaube, dass Du noch immer suchst (trotz Deiner fünftletzten Zeile). Ich glaube auch nicht, dass dies alles neu für Dich ist, aber ich glaube, Du suchst trotzdem immer noch weiter.
Ich habe das inzwischen aufgegeben, was mich nicht unbedingt glücklicher macht, aber innerlich ruhiger und – was Du Dir offensichtlich auch wünschst – „nachsichtiger“ mit den „unzulänglichen“ Mitmenschen, die mich lieben.

Wow, das hört sich wirklich interessant an!
Und du hast recht…ich suche und suche und bleibe verzweifelt…aber ich kann dennoch nicht davon loslassen, weil es mir so wahnsinnig viel bedeutet…ich weiß nur noch nicht, was?! Das Verzweifeltsein? Oder eine sichere Antwort auf all meine Fragen, an die ich glaube und die mich edlich zufrieden stellt? Ich drehe mich irgendwie im Kreis…denn ich bin nicht der Typ Mensch, der sich mit einfachen Antworten zufrieden gibt…aber gleichzeitig blicke ich manchmal bewundernd zu jenen rüber, die das können.
…und wir sind wohl alle mehr oder weniger unzulänglich…womit ich mich eigentlich auch mal abfinden und nicht an meinem „Perfektionsdrang“ festhalten sollte. Wenn das nur immer so einfach wäre! Es ist nicht mal wirklich Perfektionismus…ich habe nur ein komplett verzerrtes Bild von mir…ich genüge mir selbst nicht…selten…nie?
Ich bin wohl mit den Jahren zu jemandem geworden, der sich nicht mehr von den Feinden durch die Schule jagen lässt, sondern sich selbst jagt und bestraft…und das ständig…

Vielleicht mag dir meine Antwort wirr erscheinen, aber das ist mein Kopf gerade auch…

ja dieser Text bewegt mich auch ungemein. Man spürt sofort das leiden und ich amche mir auch Gedanken wie man in so einer Situation helfen kann. Also von der Seele schreiben ist auf jeden Fall gut

Ja, das stimmt. Es in Worte zu fassen verleiht dem erstmal eine Form!

Schreibe einen Kommentar