Was will ich??

Über imgriff.com bin ich auf die Webseite von Benedikt Ahlfeld gekommen, der hier ein allzu bekanntes Problem beschreibt.
Mir gefiel der Artikel sehr gut und der Punkt „Prioritäten“ hat mich wiederum inspiriert, mal wieder über mich nachzudenken…

Was willst du?
Allein mit dieser Frage bin ich bereits überfordert…die meisten würden zu mir sagen: „Die Ausbildung zur Fotografin erfolgreich abschließen!“ Ich bin mir aber nicht nie sicher, was ich wirklich will. Sicherlich weiß ich, dass man eine Ausbildung machen sollte…und ich mache das ja auch nicht aus Jux, sondern weil es mich interessiert und mich Gestaltung einfach fasziniert.
…aber ich denke da immer weiter…ich denke, denke, denke, verkompliziere alles und somit habe ich alleine mit der Antwortsuche auf die Frage, was ich denn nun will, 1000 Antworten. Die wichtigste davon ist jedoch die, die ich hier beschrieben habe…aber es gibt doch noch so viel anderes, das ich will!
Auszug: […]Schriftstellerin, Webdesignerin, Mediengestalterin, Photoshop-Profi, dänisch lernen, auswandern nach Dänemark, sterben in der Schweiz, Leute erreichen und zum Nachdenken anregen, von meinem Gehalt leben können, alleine mit Papierkram zurecht kommen, mein Leben aufschreiben, perfekte Rechtschreibung immer und überall anwenden, Kreuzworträtsel lösen können, mich durch verstaubte Literatur durchwühlen, mein Allgemeinwissen erhöhen, erfolgreich sein, …

Warum willst du es?
Warum will man etwas? Natürlich, weil man annimt, dass es einen erfüllen könnte…und ich habe die Hoffnung, dass ich mich dann irgendwie wertvoller fühlen werde, wenn ich all das bin. Was natürlich totaler Quatsch ist! Ich glaube nämlich, wenn ich ganz ganz ehrlich zu mir bin, dass ich mir mit dieser „Hoffnung“ nur etwas vormache und dass ich das niemals werde. Egal wie viele nette Kommentare ich hier bekomme und auch Kommentare zu meinen Bildern auf meinem Portfolio…ich kann das alles nicht annehmen, weil ich nicht selbst überzeugt von mir bin. Weil ich bei der kleinsten Erschütterung zusammenbreche…

Wie bekommst du es?
Eigentlich könnte ich mit dieser Erkenntnis aufhören und diesen Artikel samt den restlichen Fragen verwerfen.

Denn wie bekommt man so etwas Unmögliches wie den Glauben an sich selbst?

Ich weiß, dass der erste Schritt wohl sein wird, diese Ausbildung durchzuziehen und dann…mal sehen. Mir fällt es allerdings – wie schon so oft beschrieben – sehr schwer, nur das eine zu machen. Nebenher würde ich am Liebsten HTML lernen, mein CSS auffrischen, lernen und dazulernen in Photoshop…und ein Buch schreiben sollte ich auch noch…weil ich mir so vorkomme, als würde ich einfach zu wenig machen…
Und ja…dennoch überfordert mich all das wirklich immens!
Aber für mich ist das alles so wichtig! Ich möchte trotz der ganzen Einsicht und Reflexion meines inneren Selbst immer noch irgendwie ein Genie sein; ein „Wunderkind“, etwas Besonderes… Nur erwarte ich da wohl zu viel von mir und das lähmt mich letztendlich. Ich weiß einfach nicht, wo die Grenze ist, weil ich für mich selbst diese nie erreichen werde…die Messlatte hängt einfach viel zu hoch..

Womit fängst du an? Wann wirst du es haben / sein / tun?
Ich sollte mich mal wirklich entscheiden…aber nicht nach dem Motto „das und kein anderes!“, sondern einfach…aufschieben. Wozu soll ich jetzt ein Buch schreiben? Was nützt es mir, am Ende meiner Ausbildung alles zu können, aber nichts davon wirklich gut?
Mir fällt es nur leider so extrem schwer zu akzeptieren, dass jetzt nicht die Zeit für bestimmte Dinge ist, sondern später, falls überhaupt. Ich sollte mich wirklich dafür einsetzen, eine gute Fotografin zu werden, aber nicht durch mein Schwarzweißdenken „anschwärzen“ lassen, das mir sagt: „Fotograf und nix anderes? Bist du dir da wirklich echt total extrem sicher?“ Mein Kopf will sehr viel, verlangt viel. Und wenn ich mich für einen Weg „entscheide“, dann schließt er den Rest aus, um sich nur auf eins fokussieren zu können. Das kann praktisch sein, führt aber in mir zu einem Konflikt zwischen dem, was ich will und allem anderen. Mein Kopf ist da einfach nicht flexibel genug. Das ist schon sehr lange so und begleitet mich bis in meine Beziehungen. Ich wurde glaube ich noch nie verlassen und habe immer alles beendet (um dann zurückgekrochen zu kommen, weil ich echt komplett überreagiert habe )

Ich glaube dieser Text ist mal wieder gutes Therapiematerial…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

«      |      »

3 Kommentare        

Glückliche Melancholie

Hi Journey,ich musste lächeln als ich eben dein eintrag gelesen habe.Zum einen weil ich mir die gleichen Fragen und Antworten selbst schon einmal fragte/gab.Zum anderen das mit den besonders sein.Jeder möchte besonders sein.Meine Freundin sagt das auch ständig dabei finde ich das jeder Mensch besonders ist.Auf irgend eine Art ist jeder Mensch besonders gerade weil er so ist wie er ist.Auch wenn es nicht immer gut ist.Ich mag dein Blog wirklich sehr auch wenn ich nicht so oft kommentiere.^^Ich mag deine Ansichten und deine Gefühle.Wie du schreibst.Du erreichst aufjedenfall mich mit deinen Blog.Was die Ausbildung angeht als Fotografin.Wie gerne ich doch genau die gleiche Ausbildung machen würde.Bei mir scheint es aber noch ein langer weg zu sein.Vielleicht kannst du die Komplimente von anderen nicht so annehmen.Oder gar ernst nehmen.Aber es ändert nicht daran das ich trotzdem an dich glaube.Sowie viele andere;)Ich werde die erste sein die dein Buch kauft. 😀 Und ich denke das ich nicht die einzige sein werde.Vielleicht noch nicht heute aber irgendwann…….:)

Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ich finde, das hast du sehr schön geschrieben mit dem besonders sein! Ich erkenne auch das Besondere in anderen…nur nicht immer in mir. Wahrscheinlich erwarte ich da (mal wieder) viel zu viel und denke, ich muss was leisten um besonders zu sein und das auch zu bleiben…

Ich bin froh, dich als Leserin zu haben! : )

Wow… mit was du dich so genau beschäftigst. Also, ich muss sagen, ich habe mir auch schonmal Gedanken gemacht, was ich tun könnte, an Stelle von dem was ich tatsächlich tue. Da fallen mir auch 1000 Sachen ein, die ich will. Aber genau wie bei dir weiß ich, dass das fast alles sehr unrealistisch ist. Dann sind solche Gedanken bei mir aber eigtl. schnell wieder verflogen. Bis irgendwann… so wie jetzt, wegen deines Beitrags denke ich schon ein wenig nach. Das ist aber auch nicht negativ. Im Gegenteil. Du hast jetzt die Möglichkeit deine Ausbildung zu machen, so gut wie es dir eben möglich ist – nobody is perfect – und danach kannst du dich immer weiterbilden und weiterentwickeln. Danach kannst du auch von hier weggehen. Nach Dänemark. Du könntest auch jetzt dänisch anfangen zu lernen. Oder eben danach. Natürlich kann man nicht ALLES gleichzeitig machen. Aber nacheinander könnte man das schon. ^^ Oder wenn man einen Tag hätte, der 48 Stunden hat. ;)) hihi (Sorry, dass musste jetzt sein.) Ich kann dir nur ans Herz legen. Mach deine Ausbildung, streng dich zwar an, aber nimm dich selbst nicht so ins Gericht. Und nach der Ausbildung hast du dann verschiedene Möglichkeiten. Versuche geduldig mit dir zu werden!!! :-*

Schreibe einen Kommentar