Feeling

Momentan bin ich auf einer eigenartigen „Welle“. Nachdem ich vor kurzer Zeit mehr oder weniger zusammengebrochen bin, hat sich alles soweit auf ein „Scheißegalgefühl“ eingestellt…was aber irgendwie gut ist, denn es ist besser, als alles zu zerdenken und mich irgendwo reinzusteigern, wie es sonst der Fall bei mir ist.

Auf Dauer ist das natürlich keine Lösung, aber für den Moment ist es besser, wenn ich einfach nicht über alles nachdenke, weil mich das in extreme Gefühlslagen versetzt, die mich noch weniger weiterbringen. Ich finde einfach keinen Mittlelweg und kann nicht das wirklich wichtige aus meinen Gedankengängen herausfiltern. Ich denke immer über alles nach, muss alles hinbekommen und wenn nicht, dann geht die Welt unter. Somit bin ich eigentlich ständig einem Druck ausgesetzt, bei dem irgendwann meine Sicherungen durchbrennen. Ich bin selbst überrascht, dass mir gerade das absolute Gegenteil gelingt…
Auf die Frage, wie es mir eigentlich geht, antworte ich jedem einfach, dass es mir „neutral“ geht – Comme ci comme ca! Denn mir geht es ja nicht schlecht. Allerdings geht es mir aber auch nicht wirklich gut. Doch wenn ich darüber nachdenke, ob es mir gut gehen könnte, geht es mir schlecht. Klingt kompliziert, aber ist wirklich so. Ich verstehe jetzt auch, warum Mr. Chocolate es schon lange hasst, wenn man ihn fragt, wie es ihm geht…denn ich will und kann die Frage auch nicht mehr hören, egal wie gut sie gemeint ist…

Also momentan geht es mir…neutral.

Und mit diesem Feeling bin ich zu meinem Vorstellungsgespräch gegangen. Irgendwie habe ich verstanden, dass ich nicht mehr sein kann, als ich bin, also bin ich einfach ich gewesen…und hoffentlich in positivem Sinne. Aus meiner Sicht schien ich interessiert, bereit alles einzugehen (Fotografen“lohn“, Zeug hinterher tragen, Pixel schubsen,…) und technisch begabt…doch wie ich wirklich ankam, kann ich nicht sagen und ich will auch gar nicht darüber nachdenken. Ich will das alles meiden, um den Druck so gering wie möglich zu halten. Für mich war ich…neutral.

Und es ist wirklich verdammt schwer diese ganzen Sorgen gering zu halten, wo sie doch in meinem Kopf widerhallen, wieder und immer wieder. „Du hast keine einwandfreie Schulkarriere vorzuweisen. Du hast das Abi abgebrochen. Du hast nicht alles gegeben. Warum also du und nicht jemand, der besser ist und keine Probleme hatte?“

Werde ich diese Gedanken jemals los? Ich habe eher das Gefühl, dass ich sie verdränge, in dem ich krampfhaft versuche, nicht darüber nachzudenken. Das ist genauso wie mit dem positiven Denken. Wenn ich das versuche, merke ich immer wieder, dass ich mich quasi selbst belüge, denn der Pessimismus in seinem tiefsten Schwarz bin nämlich ich. Voll und ganz…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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2 Kommentare        

Ach liebes. Deinen letzten Abschnitt kenne ich so gut… Aber von einem Menschen außerhalb deines Inneren kann ich nur sagen: Du tust etwas! Sich diese Fragen wie im vorletzten Absatz stellen kenne ich sehr gut.

Nur untergrabe nicht deine Existenz (ich tus auch, ja. sollten wir beide nicht), denn du tust etwas, du versuchst es! Und das ist mehr Wert wie sich auf Lorbeeren auszuruhen.

Manch einer kommt mit tollem Abitur an. Und? Dadrauf beruft er sich und bleibt sein Leben lang stehen, stumpf und maschinell.

Ich drück dir weiter die Daumen!

Danke für deinen Kommentar…ein Hoch auf diese Welt. >.< Ich wünschte nur, dass das was ich mache mehr Gewicht hätte...ich habe immer das Gefühl, dass das alles viel zu wenig ist...

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