Me, my cat and I

Nichts auf der Welt ist mir ähnlicher als meine Katze. Charakteristisch gesehen sind wir bis auf einige Unterschiede wirklich identisch, was allerdings nicht automatisch heißt, dass wir immer einer Meinung sind. Mindestens einmal am Tag fliegen hier nämlich die Fetzen und wir streiten uns, falls man das so bezeichnen kann. Es ähnelt nämlich eher einer Art Spiel: „Wer gibt zuerst auf?“ Sie fängt meistens an mit provozieren, indem sie reinspringt, wo sie nicht soll, runterwirft, was ihr in den Weg kommt, oder mit Kabeln schmust und dabei ihre Zähnchen aufblitzen lässt. Sie will mich damit erpressen. Ich soll irgendwas machen. Was sie genau will, weiß sie vermutlich genauso wenig, wie ich es manchmal nicht weiß. Ich kontere also erst einmal mit dem Wort „Nein“ in einem bestimmten Tonfall. Das versteht sie mittlerweile so gut wie ihren eigenen Namen. Nur will sie es nicht hören. Ihre Augen funkeln, ihr Schwanz wedelt, sie ist angepisst und springt auf den Drucker, um im nächsten Moment die Kopierfunktion zu betätigen. Mich nervt das besonders um drei Uhr nachts, wenn ich schlafen will und wegen ihr immer wieder aufstehen muss, damit sie aufhört zu nerven. Und leider hält die Ruhe nie wirklich lange an… Das ist der Moment, in dem ich mich räche und Musik spiele, die sie hasst. Dazu gehört vor allem Yann Thiersen (Soundtrack von „Die fabelhafte Welt der Amélie“), Rammstein (Der Song „Engel“), Nightcore-Songs und schlecht gecoverte Songs…
Allerdings ist es damit nicht aus. Sie springt mir auf den Kopf und die Dinge nehmen ihren Lauf…

 

Was wir alles gemeinsam haben

„Fünf Minuten“: Mindestens einmal am Tag hat Luna ihre fünf Minuten, in denen sie wie ein gestörter Psycho auf 25 m² alles umrennt, was ihr in den Weg kommt. Auch mich. Das extremste war, als sie meinen Rücken als Rampe benutzt hat.
Ich habe allerdings genauso meine 5 Minuten, in denen ich durchdrehe und meine Psyche mich mit voller Wucht attackiert. Da muss sie dann auch mein Geschrei und meinen absoluten Pessimismus im Bezug auf mein Leben ertragen.

♦ Wir beide kratzen und beißen

♦ Sie mag es am Hals gekrault und gestreichelt zu werden wie ich

♦ Wir liegen beide mehr als den halben Tag in der Gegend herum und schlafen

♦ Sie mag Hütten aus Decken wie ich

♦ Sie versucht immer ALLES um die Aufmerksamkeit zu bekommen, die sie sich wünscht. Ich bin auch so…(also manchmal unerträglich, wenn ich auf mich aufmerksam machen will)

♦ Wir hassen Fisch

♦ Sie ist schon intelligent, nur manchmal extrem ungeschickt – wie ich. : D

 

Weitere Fakten über meine Katze und mich

♦ Wenn ich auf dem Balkon stehe und eine rauche, sitzt sie meistens neben mir im Blumentopf und beobachtet mit mir die Menschen.

♦ Sie folgt mir fast immer durch die ganze Wohnung.

♦ Ganz am Anfang ist sie NUR mit mir auf Toilette gegangen, da ja das Katzenklo auch im Bad steht. Mittlerweile geht sie auch alleine, manchmal aber immer noch mit mir. Wie zwei Frauen. : D

♦ Wenn Luna schläft, muss sie auch irgendetwas träumen, denn ihre Öhrchen wackeln im Schlaf und ihre Augenlider zucken immer ganz kurz. Und sie merkt in der Nacht sofort, wenn mein Schlaf unruhiger wird und ich wach werde (ich habe ja keinen durchgehenden Schlaf) und springt dann auf mein Bett und will schmusen/guten Morgen sagen. Mr. Chocolate meint, ich hätte sie sogar mal im Schlaf gerufen.

♦ Sie apportiert mit zusammengeknülltem Papier, was ganz praktisch ist, wenn ich aus drei Metern Entfernung den Papierkorb nicht treffe

♦ Sie ist ordentlicher als ich (bis auf die Tatsache, dass sie alles runterwirft, was ich rumliegen lasse)

 

Trinken und Fressen

Wenn sie trinkt, trinkt sie gewiss nicht wie eine normale Katze. Nein, sie tunkt erst mal ihre Pfote in die Schale und schleckt sie anschließend ab…außer wenn sie richtig Durst hat.
Das Essen ist bei ihr wie bei mir wirklich ein Kapitel für sich… Sie mag nur ganz bestimmtes Nassfutter: Katzenfutter vom Schlecker. Ansonsten muss es Trockenfutter von Whiskas sein (vorzugsweise ohne Fisch) und diese Knabbersticks mag sie auch gerne. Was sie gar nicht mag ist das, was ich esse. Egal was ich ihr also an Wurst, etc. hinlege – sie frisst es nicht. Das ist ziemlich schräg, da mein letzter Kater sogar Chips, Pizza und Kuchen gegessen hat. Dafür mag Luna wiederum Kabel und Schnürsenkel, die sie in ihrem Spieltrieb anknabbert, ab und zu verschluckt und wieder hervorwürgt. Das kommt aber sehr selten vor.
Wir sind beide so, dass wir uns an keinen richtigen Essplan halten. Wenn sie Hunger hat, demonstriert sie es mir, indem sie mit ihrem Pfötchen auf die Trockenfuttertüte schlägt. Ich achte aber auch darauf, dass sie nicht zuuuu viel isst. Am Tag kommt sie auf 1 ½ bis 2 Beutel Nassfutter, die ich immer in halben Rationen vergebe.
Das echt Gute an dieser Katze ist: Wenn ich mal für zwei-drei Tage wegfahre, versorgt sie sich selbst, ich habe es getestet. Normalerweise reißt sie dann an der Trockenfuttertüte herum. Da habe ich ihr mal ein Nassfutterpäckchen oben aufgerissen, in Sichtweite gestellt, wie gewohnt frisches Wasser, 1 volles Schälchen mit Nassfutter und ein volles Schälchen mit Trockenfutter hingelegt und als ich wieder kam, hat sie es echt fertig gebracht, das Nassfutterpäckchen komplett leer zu bekommen. Sie ist allerdings immer beleidigt, wenn ich wegfahre…

 

Ansonsten macht sie manchmal Dinge, die sich einfach nicht beschreiben lassen…das muss man wirklich einmal gesehen haben.
Wie zum Beispiel ihre Katzenstreuphopie. Sie scharrt nämlich selten im Katzenstreu, sondern am Rand von der Box…
Sie fegt an ihrer Futterstelle alles zusammen nach dem Essen…
…oder eben die vielen kleinen Auseinandersetzungen, die ich täglich mit ihr habe.

Alles in allem behandele ich sie eigentlich wie einen Menschen und schmuse mit ihr wie eine Katze. Sie ist das Wesen, das ich zu 100 % an mich ranlasse und ich verbringe die meisten Tage nur damit, mit ihr zu reden und mit niemand anderem. Sie ist alles für mich und ich habe sie extrem lieb. Ohne sie würde ein verdammt wichtiger Teil in meinem Leben fehlen und da wo sie ist, fühle ich mich zu Hause. Was wäre mein Leben noch ohne ihr „Hallo“ mit gebogener Schwanzspitze? Ohne ihr Miauen, wenn ich sie vom Balkon in die Wohnung trage und dann absetze. „Ich wollte nicht rein!!“…

Ohne ihr begrüßendes Krächzen, wenn ich die Tür aufschließe und nach Hause komme. „Wo warst du? Ich hab Hunger… Hast du mir was mitgebracht?“

Wir sind einfach wie eine Seele in zwei Körpern… <3

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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8 Kommentare        

Das klingt echt nach einer sehr innigen Verbindung und vielen Gemeinsamkeiten ^^
Seeehr interessant.
Aber ich bin ja mehr so der Meerschwein-Typ xD

Ich komme mit Katzen allgemein sehr gut klar. 9/10 Katzen, die mir über den Weg laufen, lassen sich von mir streicheln und legen sich sogar teilweise auf den Rücken, was eigentlich ein Zeichen von Vertrautheit ist.^^
Mit Meerschweinen habe ich gar keine Erfahrungen. Hast du denn eins?

Schön erzählt 🙂

Danke : )

Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Wirklich beeindruckend, wie innig und erfüllend eine solch artfremde Beziehung sein kann

Ja, es überrascht mich selbst auch, wie gut ich mit dieser Katze harmoniere (oder manchmal auch nicht xD) : )
Aber ja, diese Beziehung zu ihr erfüllt mich wirklich auf so vielen Ebenen… <3

Leider hab ich kein Haustier derzeit. Früher hatte ich immer Hamster und Meerschweinchen. Aber als ich dann der Arbeit wegen umzug, konnte ich mich nicht mehr um meine Schweinchen kümmern und hier wär der Platz zu gering dafür. Daher musste ich sie schweren Herzens vermittel. Das tut heute, nach 3 Jahren noch weh.

Ach schade, dass du sie weggeben musstest. : (
Wie viel Platz hast du denn?

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