Komm‘ wieder!

Wenn es mir doch so einfach fallen würde, über all das zu schreiben…
Aber ich hatte ja schon immer Probleme damit, Liebe in Worte zu fassen, Sehnsucht einzugestehen, die Gefühle einfach freien Lauf zu lassen. Ich bin das alles nicht gewohnt, kann nicht damit umgehen, weiß einfach nicht wohin mit mir, wie Probleme zu lösen sind und wie eine Beziehung wie meine funktionieren soll. Ich bin ja an sich schon nicht einfach, wobei ich immerhin das Nähe-Problem mit meinem Facebook-Ex-Ehemann (ja, wir sind immer noch geschieden, aber nicht getrennt) nicht habe. Bei bisher jedem Kerl hatte ich das…mir gingen Berührungen auf den Keks, ich hab mich selbst belogen, gezwungen, die meiste Zeit. Und nicht mal etwas gefühlt. Bzw. im Herzen schon…aber es war alles nicht das, was ich jetzt mehr oder weniger habe…denn er ist mit nichts zu vergleichen.
Er ist so anders, als die anderen. Er ist aber auch einer der kompliziertesten Personen, die mir je begegnet sind und ich beiße mir quasi die Zähne an ihm aus, weil ich ihn auf Teufel komm raus verstehen will. Aber das ist nicht so einfach. Wir haben beide so unsere Probleme und sind mit Sicherheit nicht einfach. Ich versuche trotzdem irgendwie, alles richtig zu machen und bin am Ende frustriert und hasse mich dafür, dass ich nicht an ihn rankomme. Also schmeiße ich die Kelloggs in die Spüle, die ich essen wollte und drehe komplett am Rad. Und er beleidigt derweil meine Nachbarn (nicht, dass mir das was ausmachen würde), zieht sich aus heiterem Himmel an, packt sein Zeug und will weg. Um kurz vor Sechs am morgen. Und während ich typisch Weib rede und rede und versuche, ihn auch zum reden zu bringen, merke ich, dass er mir nicht mal wirklich zuhört. Oder er will es nicht hören. Oder er will nicht antworten. Jedenfalls komme ich mir dann jedes Mal wie ein Idiot vor, wenn ich fünf Minuten auf eine Antwort warte…und einfach nichts kommt.
Aber er nimmt mich auch in den Arm, gibt mir das einzigartige Gefühl, eine Frau zu sein. Und jedes Mal, wenn ich in den Spiegel blicke, während er in meiner Nähe ist, sehe ich jemanden komplett anderen. Ich sehe zur Abwechslung mal nicht einen laufenden Fehler…sondern…mich. Und das tut so unbeschreiblich gut.
Und ich weiß, dass er in seinem Leben viel durchgemacht hat. Und ich weiß, dass er seit etlichen Jahren keine Frau mehr in seine Nähe gelassen hat (Abstand: 1 Meter)…und ich bin tatsächlich die erste…die es geschafft hat, irgendwie an ihn ranzukommen. Naja, so nah, wie man bei knapp 300 km eben an jemandem dran sein kann…

Ich verstehe es nicht. Ich verstehe ihn nicht. Aber ich will ihn nicht ändern. Ich will mich ein Stück weit ändern bzw. lernen mit ihm umzugehen. Denn egal wie weit weg er ist, keiner ist so nah wie er. Keinem habe ich je so vertraut wie ihm. Keiner hat je die Zweifel so beiseite geschoben wie er.
Und ich will ihn nicht mehr loslassen. Ich will ihn wieder strahlen sehen, mit ihm kämpfen, lachen, rauchen, Frühstücken, rumliegen und nichts tun, nichts haben außer uns…
Ich will ihn wieder sehen!

Hört: Luxuslärm – Unsterblich

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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