Es ist en Wunder, dass meine Stimmung gestern auf 9/10 gestiegen ist. Denn vor drei Tagen habe ich ja noch extrem am Rad gedreht. Ich möchte mich auch hiermit bei all denen entschuldigen, denen ich irgendwie Sorgen bereitet habe. Es kommt ja momentan nicht sehr oft vor, aber in einer Situation wie…ihr-wisst-schon…drehen bei mir die Sicherungen durch und ich sehe mit Glück rot. Im schlimmsten Fall allerdings…tot. Und mir ging es dementsprechend auch die letzten Tage nicht besonders gut. Außer eben gestern, denn da hatte ich einen Termin bei meiner Therapeutin in B.D.
Ich war richtig froh sie zu sehen, denn mir haben die Therapiestunden und die Gruppentherapie mit ihr echt gefehlt…das hat mir immer ein bisschen Halt gegeben, denn ihre Art nachzufragen und Vorschläge mit einzubringen hat jedes Mal dafür gesorgt, dass es mir nach so einem Einzelgespräch irgendwie besser ging. Sie hat mir immer das Gefühl gegeben, dass sie sich wirklich für mich interessiert und ihren Job wirklich sehr gut gemacht. Hiermit also ein großes Dankeschön! : )
Das war also das erste Highlight an diesem Tag. Das zweite war mein bester Freund Kai, den ich endlich wieder einmal nach EWIGKEITEN wieder gesehen habe. Telefoniert haben wir ja ab und zu, aber seit ich wieder aus der Klinik bin, kam es nie zu einem Treffen, was aber nun echt mal notwendig war, denn es gab verdammt viel zu erzählen. Natürlich haben wir auch über die Mr.-Right-Geschichte gesprochen. Er hat gemeint, ich habe alles richtig gemacht, nur mein Abgang war falsch. Ich hätte noch bleiben und dem Kerl ein richtig schlechtes Gewissen machen sollen bzw. ihn damit irgendwie treffen sollen. Aber ich bin nicht so. Wenn mich jemand enttäuscht hat – egal ob gewollt oder nicht – dann bleibe ich stur und es kann bis zu einem Jahr andauern, bis ich wieder mit der Person rede, weil die damit verbundenen Emotionen dann nicht mehr da sind.
Ich verstehe zwar, was Kai mir damit sagen wollte, aber das lässt sich nicht so leicht in die Tat umsetzen. Er meinte auch, dass Mr. Right vielleicht gar keine Schuld trifft und er sich am Anfang bei der Sache mit dem Püppchen und mir wirklich seiner Gefühle unsicher war. Und weil sie nur noch rumgestresst hat und keiner von uns glücklich war, musste eine Entscheidung her. Dann hat Mr. Right eben seine dreijährige Beziehung mit ihr beendet und ich habe nur gesehen „er hat sich für DICH entschieden“, was er nie gesagt hat. An keinem Punkt. Und das war mein naiver, doofer, verliebter Fehler. Kai meint auch, dass man erst merkt, dass einem was fehlt, wenn dieser jemand nicht mehr da ist. Da hat er Recht. Mr. Right hat eben das Püppchen vermisst. Naja, so wie ich das sehe, will sie ihn bestimmt eh zurück, dann passt das ja…immerhin sind 2/3 der Beteiligten somit glücklich.
So. Objektiv gesehen ist mir nun einiges klar geworden, was ich vorher nicht sehen wollte. Und hätte ich das Gespräch mit Kai geführt, bevor ich den netten Brief an Mr. Right geschrieben habe, so hätte ich wahrscheinlich nicht geschrieben, dass er sich verpissen soll. Ich hätte mich wahrscheinlich wortlos selbst verpisst… Aber… in diesem Moment war ich einfach so sauer, wütend, enttäuscht, traurig, voller Hass auf mich selbst…und ich wollte, dass er es weiß, auch wenn da keine Reaktion mehr kommen wird.
Subjektiv gesehen tut es also sau weh…denn ich fühle mich wie getestet und für unbefriedigend befunden. Wie ein Spielball, der nicht richtig gesprungen ist… Das tollste ist natürlich immer noch, dass ich schon wieder Pech mit Männern habe. Und am meisten tut es weh, wenn X andere Interesse zeigen und mir sagen wie toll ich bin. Weil ich das nicht von einem bestimmten Menschen hören kann. Und das ist nicht dasselbe…
Ich frage mich, wie alles gekommen wäre, wenn Mr. Right einfach von Anfang an beim Püppchen geblieben wäre und ich mich einfach verpisst hätte…obwohl…ich weiß nicht. Ich würde auf keinen Fall so weit gehen zu schreiben, dass ich ihm am liebsten nie begegnet wäre. Denn er ist schon was Besonders, und ich muss das so sehen: Auch wenn ich nur was zum Ausprobieren war…die Zeit davor war wirklich toll. Und ich kann ehrlich gesagt nicht glauben -und da muss ich echt ehrlich sein – dass das nur einseitig gewesen ist! Da muss doch irgendwo eine Verbundenheit gewesen sein?! Wenn auch nur eine Art von freundschaftlicher Liebe!
Was mich nur mal wieder wundert ist, dass alles besser war, bevor es zur Nicht-Beziehung kam. Bzw. …ich habe mich da besser gefühlt, weil die Zweifel nicht so stark waren. Schön war es natürlich trotzdem neben jemandem aufzuwachen und all diese Dinge zu tun, zu denken und zu sagen. Aber trotzdem sehe ich es im Nachhinein mal wieder so, dass die Freundschaft besser war als die Beziehung, die danach kam…vielleicht sollte ich einfach keine Beziehungen mehr führen.(?). Mir und meinen Mitmenschen zu liebe…? Es wäre echt einfacher, wenn ich einfach mal alleine bleiben würde…könnte…dürfte…