Und ich seh im Spiegel ein zusammengekauertes Etwas in lila…

…das sich letztendlich an sich selbst festhält, da niemand da ist, an dem es sich festhalten kann. Ich kenne zwar eine Reihe von netten Menschen, aber keinen von denen kann ich anrufen und fragen, ob ich für ein paar Tage dort wohnen könnte. Wie sollte ich denen das auch erklären? Die meisten wissen ja nicht, wie meine Situation wirklich aussieht.

Ich bin schon wieder an dem Punkt, an dem ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, wie ich die nächsten Wochen, Tage, Stunden und Minuten überstehen soll…am liebsten wäre ich mit all den Problemen einfach weg vom Fenster.

Aber verdammt, ich will doch was lernen! Nur kann ich das nicht mehr…nicht hier in diesem Haus, dass mich immer tiefen fallen lässt, sobald ich es betrete.

Noch zwei Wochen. Noch drei volle Tage bis zur Pädagogik-Klausur. Und ich kann gar nicht lernen. Wo denn auch? Ich bin nur hier und schlafe entweder mit der Aussicht nie wieder aufzustehen oder breche zusammen. Bekomme Panik. Will einfach nur weg, weg, weg. Nicht an diesem Ort sein. Nie wieder hierher müssen.

Ich habe dann keine Kraft mehr, wieder aufzustehen. Und ich habe auch keine Kraft mehr, wegzulaufen. Ich muss lernen, aber es gibt nur wenige Orte. Und da kann ich nicht nachts hin…da kann ich nicht immer sein…

Am besten wäre ein Ort, wo ich bis Sonntag wohnen und lernen könnte. Aber das ist quasi unmöglich…

Noch zwei Wochen…und ich weiß schon, dass ich alles verhauen werde, was dazuwischen liegt, wenn das so weitergeht.

Ich weiß nicht einmal, wie ich dieses niederdrückende Gefühl genau beschreiben soll, das ich immer bekomme. Ich weiß aber, dass sich der Hass meinem Elternhaus gegenüber so entwickelt haben muss. Und ich habe den Punkt schon längst überschritten, an dem ich meine Eltern als solches aufgegeben habe. Das einzige, was uns zwangsweise noch verbindet ist dieses Haus. Und ich werde nie wieder zurückkommen, wenn ich weg bin. Ich will mit diesen verschwendeten, kaputten und unglücklichen zwanzig Jahren endlich abschließen.

Dr D. hat zwar gemeint, dass ich nicht den Kontakt zu meinen Wurzeln verlieren sollte. Aber ich will hier nur noch weg. Das erscheint mir als einzige Lösung, um zumindest etwas glücklicher zu werden. Denn dieses Haus macht mich fertig. Und ich kann dem nicht mehr standhalten. Ich ertrage das nicht mehr…

Ich muss hier weg, wenn ich überleben will.


EDIT: Mary hat wieder zwei junge Typen…aber heute Abend komme ich sowieso nicht zum Lernen oder dazu, etwas Produktives zu machen…also Prost! Ich kann ja mein Zeug in der Bar rausholen und lernen, wenn die Kerle mich nerven,

Samstag wird gepackt. Sonntag wird in der Kirche gelernt und beim Essen nach der Taufe werden noch mal die Definitionen durchgegangen. Montag werde ich dann in K. sein, bis man mich aus der Schule schmeißt…wenn es nicht so kalt wird, kann ich auch noch am Busbahnhof lernen.

Aber ich muss lernen!!! Ich darf nichts mehr verhauen, sonst bin ich weg vom Fenster…

Noch zwei Wochen…dann bin ich weg!!!!

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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