Bin ich so anders? .__.

Ich lese mir gerade den Blog von HaSe durch, die ab und zu einen Kommentar unter meinen Artikeln hinterlässt. Und mir fällt auf, dass sie das komplette Gegenteil von mir ist. Sie schreibt nur positive Dinge in ihren Blog. Mit welcher Freundin sie sich trifft und über was sie sich freut. Auch, wenn es nur Kleinigkeiten sind, wie das Scheinen der Sonne…

Mir fällt die Sonne zwar auch auf…aber Freude wird mir in dem Moment nicht bewusst. Ich sehe dann einfach kurz aus dem Fenster und frage mich, ob ich das fotografieren soll, bevor es weg ist…

 

Ein anderes Thema: Meine Schwägerin liest meinen Blog. Sie weiß alles von meiner Nichte und U. weiß es wohl von den beiden. Herrje. Ist das kompliziert. Das hindert mich aber trotzdem nicht am Bloggen. Auch wenn ich nicht unbedingt will, dass mich meine Familie jetzt noch kennen lernet.
Sie meint, ich könne auch ruhig mal anrufen und fragen, ob ich was mit ihnen machen will. Ich bin aber leider kein Familienmensch. Ich habe noch nie angerufen und danach gefragt. Nun gut, meine Nichte vielleicht…aber ansonsten habe ich niemanden wirklich angerufen. Mir fällt schon auf, dass ich im Grunde alle nur so vom hören kenne. Meine Mum sagt mir so dies und jenes über meinen Bruder und seine Familie. Aber persönlich mit ihnen was unternehmen, das mache ich eher selten. Nee…eigentlich mache ich nie etwas mit meiner Familie. Vor allem aber gehe ich unangenehmen Situationen und Fragen aus dem Weg.

Vielleicht liegt es deshalb auch an mir, warum ich nur sporadische Freundschaften pflege. Man sieht sich mal da, mal dort…aber ich glaube, die letzte Person, mit der ich wirklich etwas zu tun hatte, war Maze. Und von ihr habe ich mich letztendlich auch entfernt. Ich frage mich gerade, ob ich mich irgendwo seither lautstark beschwert habe, dass ich alleine bin. Ich glaube eher nicht. Ich komme mir in Freundschaften und meiner Familie auch eher alleine vor. Deshalb gehe ich auch allen aus dem Weg und lasse jeden sein Leben leben. So richtig leben tue ich dabei selbst allerdings nicht. Momentan wäre aber auch die einzige Person, die mich aus dem Haus locken könnte, Kai. Und die Chance, dass er neben seiner Weltrettung und gleichzeitigen -vernichtung noch Zeit findet sind sehr gering. Aber ich gebe nicht auf. Bis irgendwann kommt, dass ich nerve.

Eigentlich, so denke ich Tag für Tag, habe ich ja für diesen Gefühlsmist gar keine Zeit. Und manchmal wünsche ich mir, dass ich einfach eine Maschine wäre. Ohne Freunde. Ohne Probleme. Ohne Gefühle. Ich würde einfach nur meinen Job machen und irgendwann könnte man mich nicht mehr reparieren.

Journey: Am liebsten würde ich trotzdem das alles abstellen und gar nichts mehr fühlen. Dann hätte ich den Kopf frei für wichtigere Dinge.
P. aus M.: naja eigentlich sind die gefühle ja das wichtigste. sonst kannst du ja gleich ein roboter nehmen
Journey: Um ehrlich zu sein, wäre mir das momentan lieber.
P. aus M.: ohne gefühle hättest du auch nichts zum schreiben

Ich wollte nie so denken. Aber jetzt um halb zwei kurz vor drei Uhr morgens ohne Schlaf, seit Tagen ohne essen, weil mir einfach zu schlecht ist, frage ich mich, ob das nicht doch letztendlich das beste wäre. Nur würde mir dann ein verdammt wichtiger Punkt fehlen. Und zwar das schreiben.

Denn wenn ich so recht überlege, ist das eigentlich das einzige, was ich von Herzen gerne mache. Nur…ich bringe einfach keine Geschichte zu Ende. Kurzgeschichten bekomme ich gut hin. Blogeinträge auch. Aber ich bin einfach nicht in der Lage, ein Buch zu schreiben. Ich denke immer Abi, nein dies muss ich machen nein das und Stress hier, Stress dort, und es wird immer schlimmer und alles häuft sich…

Ich habe jetzt Ferien. Und eigentlich nehme ich mir vor, mir Zeit zu nehmen und alles in Ruhe zu machen. Aber jetzt habe ich schon eine Woche Ferien und nichts gemacht…ich kann nicht mal ein Buch lesen. Ich liege einfach nur im Bett, esse nichts, schlafe nur und in der Nacht kann ich dann nicht schlafen. Es ist furchtbar. Ich weiß nicht einmal, auf was ich eigentlich warte, während ich in meinem Zimmer an die Wand starre, Musik höre und nebenher online bin. Vielleicht warte ich ja darauf, dass mich mein ICQ rettet. Aber da rettet mich keiner. Ich habe mich gefälligst selbst zu retten. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das immer schwerer wird. Um ehrlich zu sein, hoffe ich, dass mich Dr.D. irgendwo hin überweist. Rotten Münster, egal was. Ich muss einfach aus diesem verdammten Leben raus. Ich will endlich, dass alles gut wird. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles so weitergehen soll. Und wenn ich dazu die Schule abbreche, egal. Ich habe keine Lust mehr auf Fachidiotie und Leute, die alles im Griff haben und jene, die das nicht haben, loswerden wollen.

Ich wollte nie aufgeben…aber so langsam frage ich mich, ob es nicht besser wäre, wenn ich das alles hier hinter mir lasse und endlich den Kopf frei mache für das schreiben…denn die Schule bereitet mir nur Sorgen, mein Leben bereitet mir Sorgen, Kai bereitet mir auch Sorgen und ich bereite mir wohl die größten Sorgen. Und das will ich nicht mehr. Da würde ich lieber aufgeben. Dann hätte ich ein Problem weniger…aber ich frage mich, ob das überhaupt etwas bringt…denn dann kommen zehn neue dazu…

Verdammt…ich will einfach nur meine Bücher schreiben und dann endlich gehen…ich will so langsam gar nicht mehr glücklich werden. Mein Glaube daran ist bereits verpufft. Es tut mir Leid, dass ich einfach nicht fähig bin, mit den Menschen wirklich etwas zu unternehmen. Aber so langsam verlässt mich die Kraft. Und das einzige, über das ich lachen kann ist diese ganze Geschichte mit Jo und den anderen aus der Kneipe. Wie ich gefiebert habe, wie ich von einem Abend so vieles abhängig gemacht habe…viele meinen, ich sei damals schon so traurig gewesen. Aber wenn ich mir meine Gedanken und Gefühle so durchlese, dann war das alles doch positiver als jetzt…
Denn jetzt bin ich zum 100 Mal in dieser Woche schon am Ende. Vielleicht sollte ich aber auch einfach mal wieder was Richtiges essen. Seit ich Samstag für Mary und mich gekocht habe ist Schluss. Da mal was kleines, dort mal ein paar Nudeln mit Ei…aber im großen und ganzen komme ich durchschnittlich auf eine kleine Mahlzeit am Tag und das kann ich mir eigentlich nicht leisten. Dr.D. bringt mich um, wenn er mich in einer Woche so sieht. Aber irgendwie…werde ich trotzdem nichts essen…ich kann mich nicht einmal mehr dazu zwingen. Mit dem Zwingen ist es ja auch so, dass irgendwann Schluss ist.
Und was ich auch nicht machen werde, ist einen Freund anrufen. Die ganzen Freunde haben sowieso keine Zeit. Die schlafen, springen durch die Betten, was weiß ich. Jedenfalls kann ich ja nicht Leute mitten in der Nacht stören und sagen, dass ich Smalltalk führen will.

Ich mag kein Schwimmbad. Ich hasse Freizeitparks. Kinder sind mir zu laut und ich will auch niemals ein Kind in diese Welt setzen. Ich mag keine Menschenansammlungen. Ich mag am liebsten nichts sagen, mich nicht bewegen und auch gar nicht auffallen…und so rede und bewege ich mich auch…andererseits kleide ich mich allerdings so ausgefallen, dass ich das auch gar nicht tun muss. Ich habe Panik vor dem Auto fahren. Ich habe Panik vor vielen Dingen. Die einzige Freude, die ich besitze, ist irgendeinen Text von mir zu lesen und die Vergangenheit in Worten vorzufinden. Ich lebe nie im hier und jetzt. Ich lebe immer erst im Nachhinein, wenn ich die Dinge aufschreibe. Und viele Dinge tu ich auch nur, um sie später aufzuschreiben…im Grunde bin ich irre und einsam…aber ich habe kein schlechtes Gewissen dabei. Ich bin nur eine Schauspielerin, die 1000 Rollen spielt, doch sich selbst letztendlich nicht kennt…

Gute Nacht liebes Internet…ich bin müde…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

«      |      »

3 Kommentare        

Hmmm,solltest du heute Nacht oder in welcher Nacht auch immer,das Bedürfnis nach Gesellschaft haben,dann bin ich dein Mann…..wir können gerne im ICQ schwatzen…ersatzweise ruf ich dich auch an…alles kein Ding. Ich kommuniziere gerne mit Leuten….am liebsten halt fernmündlich,wenn sie nicht vor Ort sein können. Werd dir im WKW mal nen Aufschrieb machen. Der Rest liegt dann in deinem Ermessen. In diesem Sinne wünsch ich dir einen schönen Tag und (obwohl ich nichts davon halte) frohe Ostern! =)

Hallo
Da gebe ich dir Recht, was du geschrieben hast, über meinen Blog. Doch ich Schaffs nicht so offen über meine Gefühle zu schreiben, wenn ich mich dreckig fühle…. dann hasse ich mich selbst dafür. Und will das alles nicht. Hoffe, das du das verstehst. Hin und wieder schreibe das kauderwelsch. Das mein Umfällt, nicht versteht.
Wünsche Dir trotzdem schöne TAGE.
Lieben Gruß :- )

Hmmm… mir geht es eben immer besser, nachdem ich das alles hier aufschreibe. Ich habe irgendwann den Entschluss gefasst, wirklich alles hier rein zu schreiben, was mich beschäftigt. Und dazu gehört das Gute wie das Schlechte (auch, wenn das eher überwiegt). Die Kneipengeschichten, die Beziehungen, einfach alles…: )
Und wenn ich es mir recht überlege, macht es mir nichts aus, mich so offen „zu prostituieren“, wie mein Ex-Freund so schön sagt. Denn wer das hier wirklich liest, kann auch nur annähernd behaupten, mich zu kennen ; )
Liebe Grüße und noch schöne Feiertage! : )

Schreibe einen Kommentar