Ende

Es gibt Tage, an denen frage ich mich, was das Leben eigentlich lebenswert macht. Ist es Geld oder Liebe oder Karriere oder eine Familie gründen oder Sex,… Warum ich mich das frage? Weil es das nicht sein kann. Ich frage mich jeden Tag, warum ich eigentlich lebe. Es ist nicht der Wusch sterben zu wollen. Das nicht. Nur der, nie gewesen zu sein.
Ich weiß nicht, was nach dem Tod passiert. Nur, dass ich alles bis jetzt genau so gemacht hätte wie bisher. Und ich wäre dann wieder an diesem Punkt der Verwirrung und des nie endenwollenden Fragens nach einem Sinn. Ob die Liebe irgendwann endet. Und ob es sinnvoll ist, wenn sie endet. Weil ich ja dann weiß, dass sie endet. Also würde die Liebe auf einmal aufhören….immer schwächer werden und dann irgendwann im Nichts enden, so wäre das für mich nicht im positiven Sinne. Es würde mir alles nehmen. Das Jetzt wurde mir schon genommen. Es ist Vergangenheit und hatte niemals eine Chance sich zu entfalten. Doch es würde mir auch die Ewigkeit nehmen.
Ich verstehe nun den Satz, der besagt, dass man gehen soll, wenn es am schönsten ist. Doch man geht nicht einfach, weil es schön ist. Man bleibt. Und langsam kehrt sich alles ins Dunkle. Und dann ist es zu spät.
Natürlich folgt auf das Dunkle irgendwann wieder Licht. Das kann selbst ich nicht mit meinem Pessimismus widerlegen. Doch…das was ich jetzt erlebe dauert schon zu lange. Und ich sehe daran keinen Fortschritt, wie es eigentlich sein sollte. Ich habe versucht zuzulassen, zu vergessen, mehrmals auf ihn zuzugehen und ihn nun zu ignorieren Ich weiß, meine Story kann keiner mehr hören und lesen. Aber das ist mir egal. Das ist mein Blog und ich kann hier schreiben, was ich will. Und vor allem, was ich denke und nicht mehr zu sagen wage.
Ich kann mich an einen Abend erinnern, an dem mir Kai gesagt hat, dass man manchmal schweigen muss, was Liebe angeht. Und so tun, als wäre nichts. Seine Liebe kann ja nicht so groß gewesen sein, wenn sich seine letzte Freundin so einfach ersetzen lässt. Aber: Eins muss ich ihm lassen: Auch wenn er ein komischer Vogel ist, der in seinem Leben erst zwei Bücher gelesen hat und im Gefängnis saß undundund…er weiß, wie man überlebt. Auch wenn man sich selbst verarschen muss.
Ich bin kein Freund von Selbstbetrug. Bei mir ist sowas immer schlecht möglich. Ich begehe den Fehler perfektionistisch zu sein. Und wenn ich was mache, dann will ich es richtig machen. Doch ich bezweifle, dass es in Jo’s Angelegenheit ein richtig und falsch gibt. Jedenfalls liegt es nicht in meiner Hand.
Aber dafür mein Leben… Doch hätte ich die Chance es jemandem Todkranken zu schenken, würde ich keine Sekunde zögern. Ich weiß auch, wem ich es geschenkt hätte. Meiner toten Freundin aus Prag. Sie hätte es verdient und nicht so einen Mist gemacht, wie ich. Ich frage mich, wie sie jetzt wäre. Sie hatte nicht mal die Chance so alt zu werden wie ich…eigentlich sollte ich dankbar sein.
Aber ich kann mich damit nicht zufrieden geben. Ich hinterfrage zu viel und suche an allem den Sinn. Und doch wünsche ich mir ein kleines bisschen perfekt…ein kleines bisschen „Einfach“. Leider muss alles kompliziert sein. Und für alles muss es meiner Meinung nach komplexe Antworten geben.
Ich bin einfach hin- und hergerissen, weil ich nichts anderes mehr im Kopf habe außer JoJoJo…ich blende so viele Möglichkeiten aus…vielleicht zu viele. Aber verleibt wie ich bin, würden sie mich auch nicht glücklich machen.

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

«      |      »

Schreibe einen Kommentar