Drei Tage Wach

Nein, das war ich nicht. Aber ich habe die letzten drei Tage viel Spaß gehabt…ich hoffe nur, dass mir der Montag dafür nicht den Rücken kehrt…
Wie auch immer: Es wird Zeit mal wieder etwas Längeres zu schreiben…Tagebuch.

Donnerstagabend: Domina

Der Donnerstag war ein ziemlich stressiger Tag. Nicht nur für mich, sondern auch für meine beste Freundin Maze. Vorweg möchte ich noch erwähnen, dass hier gerade die Narren die Oberhand haben. Das bedeutet, dass hier der Fasching ausgebrochen ist. Meine Freundin verkleidete sich als Punk, während ich vorhatte ein paar Männer auszupeitschen. U. fand die Idee witzig, meine Mum anfangs auch. Bis ihr mein Bruder und seine Frau einen Floh ins Ohr gesetzt haben und sie es mir verbieten wollte. Doch sie konnte nicht argumentieren. Sie setzte sich nicht mal gegen das Kostüm durch, also ließ ich es so stehen. Dann konnte es ihr nicht so wichtig sein. Und wie ich sie kenne, wollte sie nur provozieren. Das funktioniert leider auch – zu oft.
Der Mittag war mir jedenfalls schon versaut, da ich noch Autofahren musste. Diesmal bei einer anderen Fahrschule. Ich bin schon ziemlich lange an diesem blöden Führerschein…und muss immer noch gezwungenermaßen weitermachen. In meinen Augen ist das jedoch zwecklos. Aber das will keiner hören. Die Fahrstunde war gar nicht mal so schlecht. Besonders lieb fand ich es, dass der fremde Mann neben mir meine Hand hielt. Denn eigentlich habe ich Angst vor dem Auto fahren…

Ich zog mich an diesem Tag also X-mal um, damit ich meine Freundin zum Clowns-schminken begleiten konnte und später in normalen Klamotten Auto fahren konnte. Und dann noch einmal ins Domina-Kostüm, denn dann ging’s erst richtig los und ab in die Kneipe.
Dort suchten Maze und ich uns den Platz ganz hinten auf der anderen Seite der Kneipe. Und wie es der Zufall so wollte, stand da Jo und machte eine doofe Blondine an. Ich haute ihm eins in die Rippen und meinte „Heeey“ Er schien etwas überrascht, aber nicht wegen meinem Outfit. Und er blieb auch nicht lange in der Ecke. Ich sprach aus Neugier spontan die Blondine an, aber sie war irgendwie nicht fähig ein Gespräch zu führen bzw. irgendetwas zu formulieren. Ich lachte in mich hinein, weil Jo auf so was steht.
Später setzten wir uns auch zu ihm und seinem besten Freund A. Ich saß neben Jo, dann kamen Maze und A. Was die beiden die ganze Zeit redeten, weiß ich bis heute nicht. Ich vermute aber, dass A. viel geflirtet hat…
Jo gefiel dann natürlich mein Kostüm. Und er leckte mir irgendwann die Stiefel ab. Wir verstanden uns auf einmal wieder super. Es war…wie früher, nur besser. Und es gab einen Moment, in dem ich ihn hätte küssen können. Doch irgendwie war der auch schon wieder im selben Augenblick vorbei.
Maze hat viele Fotos von uns gemacht. Wie ich ihn fessle, wie wir diskutieren… wie er mich anlächelt. Thx Maze. :‘ )
Irgendwann stand Jo auf und Maze und ich folgten ihm…dann gab es ein Chaos und Maze dachte an ihren Flensburger und versaute ihr schönes Make-Up. Jo setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und nahm tröstend ihre Hand. Ich saß neben ihr und hielt sie im Arm. Und ich war überrascht über Jo’s Fürsorge. Und auch glücklich in diesem Moment. Mit den zwei Menschen an einem Tisch zu sitzen, die mir am meisten bedeuten. Ohne die ich womöglich nicht Leben könnte. Auch wenn die Situation eigenartig war.
Dann haute Jo mit ein paar anderen ab. Ich meinte zu Maze, wir müssten denen unbedingt folgen. Doch da merkte ich, dass daraus nichts werden würde. Denn auf einmal kam irgendwoher ein Typ und fing an Maze anzuflirten. Das Resultat war eine Kippe für sie und der Name: Oliver.
Nachdem wir noch eine Weile rumgestreunert waren, brachte ich Maze ein Stück weit nach Hause und ging nochmal ins Nest. Dort traf ich auf Kai, der mir in den Hals biss, da er sich als Vampir verkleidet hatte. Sein Sohn ging als seine Freundin. Lange blieb ich jedoch nicht bei den beiden. Ich verabschiedete mich, wollte gerade gehen, da kam Jo in die Kneipe. Er war am Ende, das sah ich ihm an. Doch er fragte mich noch, ob ich Maze sicher heimgebracht habe. Er machte sich wirklich Sorgen, was ich auch jetzt noch sehr rührend finde.
Ich meinte irgendwann zu ihm, nachdem er einmal umgekippt war, ich würde ihn noch heimbringen. Aber daraus wurde nichts. Ich hatte ihr soweit, dass er sein Holzfällermuster-Penner-Jackendings anhatte, dann ließ er mich sitzen. Ich versuchte es nochmal, aber er meinte ich solle ein Taxi bestellen. Ich glaube, das sagt er nur, weil er das früher immer machen musste. Früher…als er noch die Penthouse-Wohnung hatte. Er vergisst wohl, dass es jetzt nur wenige Meter bis nach Hause sind…. also umarmte ich ihn und meinte, dass ich dann alleine gehen würde. Wie immer. Und ich hoffte nur noch, dass er sicher heimkommen würde. Und dass Maze keinen Ärger bekommen würde…

 

Freitagabend: Punk

Am Freitag ging ich dann auch als Punk raus – wie Maze. Nur etwas „edler“ wie sie meinte. Ich krallte mir die Silber-Grün quergestreifte Krawatte von U. und bindete mir zum ersten Mal nach langer Zeit mal wieder eine Krawatte. Ich wusste von U. wies geht. Er hat es mir beigebracht, als ich noch sehr klein war. Und ich weiß das bis heute noch. Wenn ich daran zurückdenke, dann mag ich ihn irgendwie. Aber nur ein bisschen. Wir verstehen uns auch irgendwie wieder – ganz von selbst. Das Eis war gebrochen, als ich ihn an meinem Geburtstag umarmte, denke ich.
In der Kneipe war jedoch nicht viel los. Zuerst saß ich beim Maserati-Fahrer und R., dann beim Krankenhauskoch Dieter, Larry, einer Tussi und noch so einem komischen Typen, der mich anscheinend kannte. Ich flirtete, ich tanzte, ich trank. Und ich bekam eine Packung Zigaretten geschenkt. Der Abend war also trotz der Abwesenheit von Jo kein verlorener gewesen. Und ich bekam Komplimente…die ganze Zeit über von Larry. Ich weiß, dass er mich mag. Das merke ich immer daran, wie eifersüchtig er auf Jo ist.

 

Samstagmittag, Frühschoppen: Sexy Sekretärin

Und auch am dritten Tag verging mir nicht die Laune am Trinken und Verkleiden. Ich war in meinem Element: Rollenspiele!
Als ich die Kneipe betrat sah ich Jo und den Rest. Ich begrüßte alle und beging den Fehler mich neben die Frau vom Sägger zu setzen. Und es war wie immer: Sie hörte nicht auf zu reden. Sie textete mich so dermaßen zu und ich hatte überhaupt keine Ahnung, was sie überhaupt meinte. Zum Glück kam ihr Mann, der mich cool ignorierte und nahm sie mit.
Der Wirt machte mir dann mit einem Wink verständlich, dass Jo eifersüchtig sei. Auf seine Art deutete er auf ihn und meinte ganz laut, wie es denn meinem Freund von letzter Woche ginge. Ich meinte gut und sah Jo an, dass er das lässig zu überhören versuchte. Letzte Woche saß ich nämlich mit Anon in der Kneipe. Und da sah Jo mich auch sehr komisch an…falls er mich überhaupt ansah.
Jedenfalls ist jetzt anscheinend alles wieder in Ordnung, denn jetzt drehte er sich zu MIR um und lächelte mich an. Jetzt fragte er mich durch die ganze Kneipe, ob ich mich auch nett unterhalte. Was mag er wohl wirklich denken?…Fühlen?
Er fragte mich als erstes, ob ich wieder nüchtern sei (von Donnerstag). Ich konterte mit: Ach, ich war gestern schon unterwegs! Er lächelte…
Irgendwann verließen mich jedoch alle. Die Schwägerin von Jo hasst mich wohl etwas. Vielleicht, weil ich mehr vertrage als sie. Weil ich mehr Verehrer habe. Und weil sie nicht im Mittelpunkt steht. Eigentlich mag ich sie ja. Aber in letzter Zeit habe ich gemerkt, dass ich mit dieser Frau eigentlich nicht viel  gemeinsam habe.

 

Und heute ist Sonntag. Morgen Montag. Morgen ist Domina-Day. Und wer weiß, vielleicht gehe ich doch noch irgendwann als Schulmädchen mit zwei Zöpfchen vor die Tür…Dienstagabend hab ich noch was frei… : D
Es tut gut sich unter Leute zu mischen…wo doch die Schein-Realität im Internet wartet. Lauert…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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