Logbuch #44 Homeoffice II

Zur Zeit ist ja ein „Recht auf Homeoffice“ im Gespräch, was die Arbeitgeber wohl eher nicht befürworten, dafür aber die Arbeitnehmer.
Und gerade deshalb finde ich das mit der Einführung eines Rechts darauf sehr gut! Es schafft nämlich die Grundlage zu einem Gespräch darüber mit ein wenig mehr Druck auf die Arbeitgeber.

Im Grunde ist die „Krise“ gerade auch das perfekte „Feldexperiment“ dafür. Auf beiden Seiten ist man jetzt quasi gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen, neu zu organisieren, anders zu kommunizieren… und dadurch merkt man mit der Zeit, was gut läuft und was anders besser wäre. Man hat somit gerade wirklich die Chance wertvolle Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln.

Bei meinem Chef und mir ist das ja zum Glück der Fall. Wir tauschen uns über vieles aus, wollen beide gut leben, uns wohlfühlen und definieren unsere Arbeit als ein Stück „zu Hause“. Somit sind wir auch in ständigem Kontakt über das, was uns beschäftigt und haben schon nach den ersten paar Tagen meiner Heimarbeit über das Thema gesprochen und gestern dann auch wieder.
Für „nach der Krise“ haben wir mal max. 2 Tage die Woche Homeoffice für mich ins Auge gefasst plus ein eigener Rechner bei mir. Er braucht mich eben bei sich und das kann ich auch verstehen. Aber er merkt auch gerade die positiven Nebeneffekte: Ich bin um längen entspannter als vor der Krise und produktiver.

Und daher finde ich auch am wichtigsten beim ganzen Thema Homeoffice diesen direkten Austausch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer! Denn nur dann kann das auch wirklich was werden und sich mit der Zeit entwickeln.
Dazu gehört jedoch einiges an Vertrauen und Ehrlichkeit, was leider nicht überall selbstverständlich zu sein scheint. Es gibt wohl einige Vorgesetzte, die ihre Angestellten lieber kontrollieren wollen und den Flexibilitätsgewinn ihrer Mitarbeiter nicht auch als ihren eigenen Gewinn, sondern als Verlust sehen, was ich unglaublich schade finde. Es gehört für mich nämlich zu einem „Gewinnmaximierungssystem“ das meiner Meinung nach eher mehr zu Stress, Burnout und Unzufriedenheit führt als zu dem wahren Gewinn eines menschlichen Lebens.
Mittlerweile setzen ja einige Betriebe schon etwas häufiger auf die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter, aber dazu gehört eben mehr als nur ein Pausenraum mit Kickertisch… vor allem gehört dazu der Austausch und das Gefühl gehört zu werden!


Weiterführende Links:

Recht auf Homeoffice: Wie sinnvoll ist das? [Karriere.de am 03. März 2020]

Recht auf Homeoffice-Arbeitsplatz: Kommt das Gesetz? [haufe.de am 28. April 2020]

Posted by Journey

Kategorie: Logbuch

Autor: Journey

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