Logbuch #5

Das Weltgeschehen zu beobachten war noch nie so spannend. Noch vor zwei Wochen sah alles so ganz anders aus. Da war ich zwar schon wieder mit meinem Alltag am Limit und leicht gestresst, aber trotzdem nicht unglücklich.

Es ist erstaunlich wie problemlos ich meinen Fokus schlagartig von dem einen zu einem komplett anderen Leben lenken konnte. Bis vor etwa drei Wochen bestand das nämlich aus Tanzen gehen, Bahnreisen, irgendwelche Dinge organisieren, arbeiten, To-Do-Listen, diversen Rechnern (die ich neu aufgesetzt habe), Mädelsabenden und gemeinsamen Wochenenden mit meiner Nicht-Beziehung, die bis dato sogar sehr gut lief (und nach der Krise hoffentlich auch weiterlaufen wird).

Ich war also im Vergleich zu jetzt wirklich sehr aktiv. Und dennoch habe ich kein Problem damit das Haus nicht mehr zu verlassen und niemanden mehr zu sehen. Allerdings denke ich aber auch nicht ständig darüber nach, was mir alles fehlen könnte und wie frei ich doch war, sondern daran, dass das jetzt einfach so ist und dass es wichtig ist.
Aber ob man das nun begreift oder nicht…ich denke mittlerweile, dass es so oder so zu einer Ausgangssperre überall kommen wird, wogegen ich jetzt auch nichts habe. Ich sehe das nämlich nicht als Strafe oder Freiheitsberaubung oder sonst etwas, sondern als sinnvolle Maßnahme, um die Ausbreitung besser in den Griff zu bekommen…falls es dazu nicht schon zu spät ist.

Und was werden die Menschen dann zu Hause machen? Ich denke, dass da einige erst mal richtig durchdrehen werden. Vorher angespannte Situationen werden wohl erst mal eskalieren… Dass der Mensch sich dann zusammenreißt und endlich lernt lernt miteinander umzugehen hoffe ich ja…aber wie sich das dann wirklich letzten Endes entwickelt, wird die Zeit zeigen.
Ein Freund meines Chefs meinte am Montag noch zu uns: „Also wer diese Zeit zusammen übersteht, wird auch noch die nächsten 20 Jahre zusammen sein!“
Wo er wohl recht hat…

Meine Pläne fürs Wochenende sind übrigens sehr überschaubar: Ich wage es erst mal raus zu gehen und einzukaufen, dann vertreibe ich mir die Zeit mit kochen, zocken, schreiben, lesen, telefonieren, die Nachrichten verfolgen und ein wenig arbeiten während ich mir nebenher irgendwelche Dokus auf Youtube anhöre.

Macht auch ihr das beste aus der Zeit!

Posted by Journey

Kategorie: Logbuch

Autor: Journey

«      |      »

2 Kommentare        

Also hast du zur Zeit eine platonische Nicht-Beziehung?
Klingt Kompliziert…^^

Schön das du die Zwangspause für dich als Gelegenheit zum Erholen nutzen kannst. Glaube ja vielen fällt einfach nur das Dach auf den Kopf. Schade um die schöne Zeit…

Haha, also so ganz platonisch ist sie definitiv nicht… und im Grunde weniger kompliziert als es klingt. ^^

Und danke! Ich hoffe dir fällt nicht auch die Decke auf den Kopf! Mach das beste draus, Cowboy! Es kommen auch wieder bessere Zeiten… ; )

Schreibe einen Kommentar