Beziehungsvorstellungen?

Irgendwie machen sie mich krank, diese Beziehungsparadigmen, die sowohl die Medien, als auch die Umwelt mir zeigen.

Man kennt das noch aus den Zeiten des einsamen Teenagerdaseins…dieses Unverständnis denen gegenüber, die Händchen haltend durch die Gegend laufen, küssend und Arm in Arm auf Stufenpartys rumhängen, auf einmal „wir“ statt „ich“ sagen und eben dieses typische Pärchendasein (vor)leben, später heiraten, dann gemeinsam Kinder bekommen und „angekommen“ sind…

Aber in Wirklichkeit ist es so anders. So viel komplizierter, tiefgründiger und verzwickter. In Wahrheit starrt der Kerl dir auf den Arsch und das Mädel denkt sich alle möglichen Szenarien aus und wird zickig, ohne dass der Kerl weiß, warum. Es ist doch nur ein Arsch! Ein Bild! Und nicht gleich Liebe oder so. Und dann geht das Mädel aus Angst, betrogen zu werden, zuerst selbst fremd. Schafft sich mehrere Anlaufstellen. Macht so vieles verkehrt und das einzig allein aus der immensen und unerklärlichen Angst, verlassen zu werden. Egal von wem…

Beziehungsdrama. Trennung, Tränen, bis man sich wieder verliebt, auf Wolken schwebt und letztendlich auf den harten Boden der Realität aufschlägt…merkt, dass die Zeit schon schön war, aber vorher das Verhältnis einfach besser war.

Bei mir ist das besonders schlimm. Man sollte meinen, dass Liebe die Menschen noch weiter zusammen bringt. Mich entfert Liebe jedoch Millionen von Lichtjahren von der Person, die ich liebe. Man versteht sich nur noch falsch, ich denke über alles nach, bekomme Panik, Angst, alleine sein zu müssen…aber eigentlich bin ich es doch auch weiterhin…ein Einzelgänger? Und eigentlich ist das doch gut, oder? …wenn ich alleine klar komme…sollte es nicht immer so sein? Ist eine (gesunde!) Beziehung nicht nur die zusätzliche Erfüllung des Lebens? Sozusagen ein Bonus?

Doch in der Praxis bin ich da irgedwie anders. Klammernd und bedacht, ja nichts falsch zu machen…unentbehrlich zu werden, ohne es je sein zu wollen, ja gar sein zu können. Ich möchte einen Menschen besitzen, ganz für mich alleine, aber keine Verantwortung übernehmen. Ich möchte in meinem Selbst erkannt und verstanden verden, obwohl ich mich selbst verschleiere…niemandem traue. Nicht einmal mir selbst. Ich WILL einfach reden ohne Missverständnisse. Locker und lustig sein, aber auch den unendlichen Tiefgrud einer verirrten Seele erkunden wie ich es bin.

Ich komme auch irgendwie zu dem Schluss, dass ich einfach keine typische Beziehung will. Vor allem aber will das trotzige Kind in mir nie wieder Liebe, weil es glaubt zu verstehen, warum Liebe einfach nicht funktioniert. Es will also nie wieder Liebe. Will Freundschaft, will Sex, aber nie wieder dieses zerstörerische Gefühl fühlen müssen, das einen nachts mit einer Vodkaflasche an den See treibt, zu Fremden nach Hause, in die Kneipen und Straßen…das einen dazu treibt auf den Beweis zu warten, der einem Unendlichkeit verspricht…

Unendlichkeit, der ich mich allerdings nicht öffnen kann…

Bin der größte Gegner meiner selbst…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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4 Kommentare        

Das klingt alles ziemlich kompliziert. Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann stelle ich fest, dass ich mir noch nie wirklich TIEFERGEHEND Gedanken zu diesem ganzen Thema gemacht habe.
Ich habe grade, nachdem ich das hier las, meine Freundin ganz unvorbereitet gefragt „Sag mal, was ist Liebe?“. Und nach einem kurzen Zögern kam die Antwort:
Du? Ich? Wir.

Ich finde das wahnsinnig schön, und ich glaube, viel komplizierter muss es garnicht sein. Alles, was über diese drei Punkte hinausgeht, ist, so denke ich, Beiwerk.
In diesem Sinne:
Make love, no science!

Beste Grüße,
Fe

Die Antwort deiner Freundin finde ich ja süß. *__*

Und ich mache aus allem eine Wissenschaft. xD
Daher klappt wohl nichts… X__x

Beste Grüße
Lui

Guten Morgen liebe Journey,
ich habe deinen Blog schon mehrere Male besucht und ein wenig reingeschnüffelt. Deine Texte sind sehr tiefgründig und gefallen mir deshalb sehr. Allerdings mit diesem Eintrag hier, hast du mir auf der einen Seite aus der Seele gesprochen und auf der anderen Seite auch das Bedürfnis in mir geweckt, selbst etwas dazu zu schreiben. Ich verstehe das mit dieser Angst sehr gut, da ich sie im Moment selbt verspüre. Manchmal macht sie mich fast wahnsinnig und schwach, aber dennoch versuche ich dagegen anzukämpfen. Es hat nicht nur damit zu tun, dass ich ihn nicht verlieren will, sondern auch mit meiner Sichtweise zur Liebe. Ich meine das Liebe Mut bedeutet. Wir sollten uns nicht von der schmerzhaften Vergangenheit fesseln lassen, so schwer es auch ist. Glaube mir, ich weiß wie es ist verletzt zu werden. Ich weiß wohlmöglich mehr über den Liebeskummer als über die Liebe selbst, was sich jetzt sicher echt traurig anhört, aber das ist es nicht. Diese Zeit hat mich stärker gemacht und trotz allem glaube ich immer noch an die Liebe. Ich glaube daran das jeder von uns irgendwann diese eine besondere Person trifft, die das Leben komplett macht. Es dauert nur eben manchmal ein wenig, bis es soweit ist. Nenn es Schicksal oder Wahnsinn, wenn du willst, aber für mich das keinen Unterschied. Die Liebe ist ein großes Rätsel, eine Welt voller Geheimnisse, die wir nur lösen können, wenn wir uns auf sie einlassen und nicht wenn wir davon laufen, aus Angst vor diesen Schmerzen. Wie schon gesagt, Liebe bedeutet mutig sein.
Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg mit deinem wunderschönem, tiefgründigem Blog.
Jess

Liebe Jess,
ich danke dir sehr für deinen Kommentar!
Es ist schön, dass du nach all der Zeit noch daran glaubst, diese eine Person zu finden. Ich bin da irgendwie hin und hergerissen. Vielleicht ist es aber auch der Zeit, endlich einmal für mich persönlich zu definieren, wie eine Beziehung aussehen sollte…was verziehen werden kann und was nicht…was getan wird, wenn die „Liebe“ (was auch immer das ist…) dem Alltag weicht. Woher weiß man, wer der richtige ist und wie weit ein Kompromiss in einer Beziehung gehen sollte? Bis man irgendwann schmerzhaft feststellt, dass es wieder nicht der richtige war? Bis man verlassen wird, wenn man noch nicht so weit ist und noch an die gemeinsame Liebe glaubt? Du hast recht…Liebe bedeutet Mut. Es treffen zwei Seelen aufeinander und in den seltensten Fällen gehen sie in die selbe Richtung oder gleich schnell…in den seltensten Fällen ist es diese eine Person, mit der man sein Leben verbrngt…meistens sind es nur Lebensabschnittsgefährten…
Meine Meinung mag vielleicht nicht so schön und träumerisch klingen, aber ich weiß, dass sich das jederzeit ändern könnte….denn ja, ich glaube an die Liebe. Aber für mich habe ich wohl festgestellt, dass sie niemals ewig sein wird. Will ich ewige Liebe, so soll mein Leben enden, wie in Romeo und Julia…im hier und jetzt. In dem Moment, in dem die Liebe stark ist.

Liebe Grüße
Journey

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