Sarkasmus und ich

Ich meinte einmal, Sarkasmus zu verstehen. Aber eigentlich verstehe ich rein gar nichts, wenn man mir gemeine Dinge an den Kopf wirft, die lustig sein sollen. Denn woher soll ich wissen, dass das nicht „echt“ ist? Dass der Mensch nicht nur Sarkasmus als Vorwand nimmt, um mir diese Dinge ungeschönt zu sagen? Woher weiß ich, dass er mich nicht verachtet? Ich denke doch schon selbst schlecht genug von mir…warum muss man das auch noch verstärken?

Ich weiß manchmal nicht, was ich noch wem glauben soll…was Menschen wirklich denken und wie viel Wahrheit in dem steckt, was sie zu mir sagen…aber: Das wusste ich ja noch nie…

Dass man mich auf gut deutsch verarscht, habe ich ja damals zu meinen Schul- /Opferzeiten gemerkt…war da auch Sarkasmus im Spiel? Und ist Sarkasmus nun die Wahrheit oder nicht?!

Was bedeutet Sarkasmus im Endeffekt für mich?

Und: Wie kann ich wohl lernen, die Aussagen anderer auch nur halbwegs zu deuten?

Andere würden sagen, ich verstünde keinen Spaß und solle nicht alles so ernst nehmen…aber bei mir gibt es nun mal nur ein Entweder/Oder, was das angeht. Entweder ich nehme jemanden ernst und vertraue darauf, dass diese Person auch mich ernst nimmt…oder mir ist die Person „egal“. Soll sie bleiben wo der Pfeffer wächst! Solche Menschen kann man nicht für voll nehmen.

Aber so einfach ist das dann leider doch nicht; mit dem schwammigen, bissigen und bösen Mittelding Sarkasmus…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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2 Kommentare        

Ich bin jemand, der Sarkasmus gut erkennt und versteht. Im Allgemeinen.
Neuerdings aber fühle ich mich immer öfter persönlich angegriffen, wenn er mir begegnet. Selbst bei Personen, von denen ich genau weiß, wie sie das scherzhaft meinen, was sie sagen, und mich niemals beleidigen wollen, fühle ich mich immer öfter tief getroffen. In solchen Momenten kann meine Stimmung urplötzlich ins bodenlose fallen.
Es macht mir ein bisschen Angst, dass ich mich verletzen lasse von guten Freunden, von denen ich genau weiß, dass sie das nicht beabsichtigt haben. Ich glaube, es liegt nicht an ihnen, sondern einzig an meinem jeweiligen Gemütszustand, mit dem ich in die Situation komme. Bin ich gut drauf, ist alles ok. Bin ich aber nur oberflächlich gesellig und fröhlich, um niemanden mit meinem Tief zu nerven, dann kann jedes Wort schnell sehr verletzen.
Sarkastische Worte sollen sticheln und pieksen, das macht ihren Reiz aus, den auch ich kenne und meist genießen kann. Wenn aber das dicke Fell immer dünner wird, werden aus Pieksern tiefe Wunden – neue oder wieder aufgerissene. Der Verstand, der von der Harmlosigkeit weiß, versagt und die Schmerzen setzen sich durch.

Hat eine Weile gedauert, aber jetzt habe ich endlich den Kopf frei, um zu antworten…

Die Situation, die du beschreibst, bei der alles ins Bodenlose fällt, kenne ich zu gut…vielleicht kommt das ja von den onehin vorhandenen Selbstzweifeln, die mal stärker, mal schwächer in Erscheinung treten?
Ich jedenfalls merke in solchen Momenten manchmal selbst erst, dass ich wieder tief unten bin…was mein Verstand dann eigentlich weiß/wissen müsste, spielt dann keine Rolle mehr…mein Selbsthass ist in solchen Momentan dann wieder voll aktiv. : /
Bei mir ist das dann noch eine Runde spezieller…denn irgendwas in mir sucht nach Situationen/Aussagen, die mich in meinem Selbsthass bestätigen…und dieser Teil ist verdammt groß. >__<

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