Dingen eine Bedeutung geben, indem ich ihnen keine schenke. Und:…

Es ist nicht das erste mal, dass mir eine Stimme in meinem Kopf geraten hat, etwas nicht zu sagen. Etwas zu verschweigen. Und es ist nicht das erste Mal, dass ich daran kaputt gehe. Indem ich diese Stimme ignoriere und ihr keine Bedeutung schenke. Ich denke mir einfach, dass diese kleine Info das alles auch nicht ändern, nicht verbessern wird. Falsch gedacht. Etwas zu sagen, das man vor langer Zeit als belanglos abgestempelt hat, kann sogar sehr entlasten. Denn abgeschlossen ist nicht immer gleich abgeschlossen.

Es ist ein eigenartiges Gefühl, solche Dinge dann doch, nach langer Zeit zu erwähnen. Und sich danach besser zu fühlen. Nicht viel, aber ein kleines bisschen. Denn normalerweise erzähle ich nicht viel von meinem Seelenzustand. Normalerweise schreibe ich „alles“ auf. Der Stift ist mein Therapeut. Nur „alles“ ist bei mir in diesem Fall ein sehr immenser Bereich…

Es gibt Dinge, die schleppe ich ewig mit mir herum. Gedanken, die noch nicht hundertprozentig zu Ende gedacht sind. Der Jo-Gedanke ist das zum Beispiel nie. Mein Ziel ist es allerdings auch nicht den für immer zu Ende zu denken. Das wäre mir auch nicht möglich. Ich bin nicht er. Und das ist nicht meine Aufgabe. Aber es gibt noch so vieles, das mir ein Rätsel ist.

Und ich kann mir nicht einreden, dass mir diese Person nach all dem, was war (auch wenn da nichts war), nicht mehr wichtig ist. Ich habe versucht nicht mehr von ihm anzufangen. Und ich habe ihn auch eine Weile aus meinem Kopf verbannt. Aber besser gings mir dabei nicht. In meiner momentanen Situation lasse ich das ganze einfach so stehen. Ich mag ihn noch sehr. Aber mir war von Anfang an klar, dass das keine Zukunft hat bzw. haben darf. Es ist noch lange nicht vorbei, das wird es nie. Das würde ich auch gar nicht wollen.

Früher habe ich mir immer das Lied „Durch die Nacht“ von Silbermond angehört. Und es stimmt vieles davon. Aber ein Satz klang immer falsch…und zwar: „Dabei will ich doch“ Sie wollte vergessen. Ich nicht. Und diese Tatsache, dass sie auf einmal doch vergessen will…nach all dem…die hat mir auch irgendwie die Augen geöffnet. Was…ist denn dann noch Liebe?

Wenn man leidet – für was?
Wenn man wartet – für nichts?
Und wenn man das alles am Ende dann doch vergisst und es gar nicht so schlimm war…

„Wahre Lieben sollten nie zu Ende gehen. Und wenn, dann sollte zumindest der Schmerz des Verlassen werdens ewig andauern.“ (oder so ähnlich schreib Ildikó von Kürthy in ihrem Roman Höhenrausch…)

Und damit sollte sie, was meine Situarion angeht, Recht behalten. Aber…ich denke, ich werde das Thema Liebe wahrscheinlich noch zweihundert Mal über den Haufen werfen und überdenken. Obwohl es keinen Wert hat. Aber, wenn die Liebe den schon nicht hat, wer hat ihn dann?

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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