Ich sehe in den Spiegel und erkenne mich. Mich mit allem, was ich an mir habe. Ich erkenne meine roten, jetzt etwas längeren Haare, die mal wieder nachgefärbt werden sollten. Erkenne meine Ohren, die mich daran hindern, eine krasse Kurzhaarfrisur zu tragen, die mir manchmal lieber wäre. Erkenne mein Muttermal, der mich nie gestört hat und immer noch nicht stört. Erkenne meine Augenbrauen, die so unscheinbar sind, dass ich sie nie zupfen muss. Erkenne mich mit meiner neuen Brille, an die ich mich mittlerweile gewöhnt habe und die ich ebenso mag wie dir alte, von der ich dachte, mich niemals trennen zu können.
Ich erkenne mich ungeschminkt, was ich früher nie war; erkenne mich geschminkt, was ich heute selten bin. Ich komme, was mein Außen angeht, im Großen und Ganzen mit mir klar, wie ich bin. Es ist irgendwie auch unwichtig geworden. Es gibt wichtigeres.
Ich erkenne mich nackt, halbnackt, angezogen, ohne und mit Maske. Ich erkenne mich, selbst wenn ich komplett vermummt bin. Denn wenn ich mir in die grünen Augen sehe, dann bin da ich.
…Oder etwa nicht?
Denn… wer oder was ist „ich“?
Ich bin jedenfalls nicht nur das Außen…
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