Arbeit:
Meinen ersten Monat als Fotografenstift habe ich nun gemeistert und bin immer noch nicht müde vom vielen Retuschieren und der Arbeit. Ich gehe sehr gerne hin und mag auch die Menschen dort. Es ist ein kleinerer Familienbetrieb bestehend aus dem Chef/dem Fotografen, seiner Frau, dem Hund und dem Bruder des Fotografen (MR), der sich um die Mediengestaltung Bildbearbeitung kümmert und der neben mir am Mac sitzt. Ich mag ihn sehr, denn er ist lustig und ich kann viel von ihm lernen und er auch manchmal von mir.
Dennoch bin ich einem kleinen Druck ausgesetzt, bloß nichts falsch machen zu dürfen und schon gar nicht zu fehlen. Als kranker Mensch mir mehr Ärzten im Handy-Telefonbuch als Menschen ist das aber gar nicht so leicht. Ich will aber keine Termine machen. Ich sollte seit Pfingsten zum Zahnarzt, zum Orthopäden neue Einlagen machen lassen, zu meiner Therapeutin und noch da und dorthin. Aber wann? Wann soll man als Stift zum Arzt gehen? Ich fühle mich ja schon schlecht, wenn ich pünktlich um Feierabend bitte…
Schule:
Die Berufsschule habe ich auch „überlebt“. Bei meinen Mitschülern ecke ich zwar total an, aber da kann man nichts machen. Nett sind sie trotzdem, auch wenn das nichts Tieferes wird. Wobei ich mich mit einem Jungen ganz gut verstehe, der auch mit mir im Lehrlingsheim für die Blockwoche wohnt. Er ist irgendwie ein Streber, aber ich finde das keineswegs negativ. Ich kann viel von ihm lernen und ich habe gerne ein offenes Ohr für ihn. Einfach ist er zwar keineswegs, aber das bin ich ja auch nicht. Ich hoffe trotzdem, dass ich das auf dieser Ebene überstehe…erfahrungsgemäß habe ich nämlich Probleme mit jungen Menschen…
Dafür sehe ich auf der schulischen Seite gerade keine Probleme. Ich melde mich im Unterricht, sitze strebermäßig vorne und komme auch gut mit. Es sind zum Glück nicht so viele Fächer zum Lernen: Gemeinschaftskunde, Wirtschaftskompetenz, Deutsch, Lernfeld Fotografie Praxis, LF Theorie, LF Druck und Bildbearbeitung.
Umzug:
Den habe ich jetzt größtenteils hinter mir. Ich habe jedoch noch große Sorgen, weil meine Nachmieterin gerne vor dem 15. in die Wohung und renovieren würde. Es steht nur noch mein kaputtes Sofa din, wofür am 15. der Sperrüll kommt. Ich könnte sie also reinlassen…bloß wie mache ich das mit der Schlüsselübergabe und der Wohungsabnahme, wenn da noch was drinsteht, an das ich ran muss? Mir bereitet dieses Sofa einfach enorme Kopfschmerzen…am liebsten würde ich es anzünden. -.-
„Leben“:
Auch wenn sich gerade viel verändert – vor allem zum Positiven – habe ich mein Leben nicht so im Griff, wie ich es gerne hätte. Ich bin manchmal unfähig, mir ein einfaches Stück Backware irgendwie mit Wurst zu belegen. Mr. Chocolate macht das dann für mich und dann esse ich es auch. Ich habe also keine Essstörung, sondern eine Essenszubereitungsstörung…meistens hängt sie mit Geld zusammen…
Geld. Geld… Geld. Ich hasse es, ständig auf das Geld anderer angewiesen sein zu müssen. Ich bin zwar froh darüber, dass mir meine Eltern die Wohnung zahlen, aber zugleich auch totunglücklich darüber… Ich denke eben immer: Das MUSS anders sein. Ich MUSS das doch alleine schaffen!!!
Und so geht es mir gerade mit allem. Ich hasse es, andere „um Hilfe zu bitten“…Man hat doch alles alleine zu erledigen, ist ja sogar auf sich gestellt. Warum dann also andere belästigen? Es hat doch jeder sowieso sein eigenes Leben und trägt die Verantwortung für sich?
Eins ist klar: Ich muss dringend an meinem Verhalten etwas ändern…bloß was?
Es ist schwer, sich zu wünschen, dass man sein Leben auf die Reihe bekommt, wenn man absolut keine Ahnung hat, wie dieser verändernde Einschlag aussehen soll. Was will ich also ändern? Vielleicht sollte ich mich das mal fragen, statt ständig zu verlangen, dass sich alles einfach von jetzt auf gleich verändert und ich möglichst alles ohne die Hilfe von anderen bewältigen kann. Denn das ist – und von diesen Worten wird mir speiübel – nun mal NICHT möglich. >__<
Ich will aber perfekt sein und selbstständig…und frei…
Liebste L.
Ich kenne die Gefühle und möchte einmal mehr meinen Senf dazugeben. Das mit der Selbstständigkeit wirst erst kommen wenn du unabhängige Schulden auf Raten machst, oder wenn sich alles irgendwann eingependelt hat. ich hab z.b. noch nen paar jährchen einen Kredit zu zahlen.
Auch ich habe mein Leben nicht im Griff, sei es von dem abgefuckten Geld, was ich so ziemlich am Meisten hasse, wie du auch, auch von meinen „Gefühlen“ her nicht auf der Kette.
Das mit dem Sofa einfach anzünden ist Klasse. Wer braucht das. ärgere mich noch heute alle Möbel mitgenommen zu haben, wollte ich doch immer minimalistischer sein.
Was die Arbeit betrifft, machst du alles richtig, und du solltest dir erst recht Termine legen, eben in freie Zeit oder nach/vor der Arbeit. Oder du musst auf den Urlaub warten, und wie ca 90% aller anderen Menschen alle Erledigungen dort reinplanen. (Ich gehöre auch dazu)
Ansonsten freut es mich, das es Spaß macht.
Berufsschule ist immer ein sehr heikles Thema. Da verstehe ich dich gut. Nur sei unbesorgt, aus Erfahrung weiß ich, diese Zeit geht sehr schnell vorbei, und wenn du von der ganzen Klasse auch nur einen hast, mit dem du klar kommst, ist die Sache gerettet. Das es ein „Streber“ ist, ist nicht verkehrt. Das Wort existiert für mich gar nicht.
Mädel, du packst das. Ich wünsch euch beiden alles gute. Und vergiss nicht: Wissen = Macht.
Da steh ich voll und ganz dahinter. Also, mach dein Ding, du bist nicht dumm, du wirst NUR besser. Hau rein 😉
Liebster S.,
ich will aber einfach keine Schulden machen…mit dem Gedanken kann ich mich einfach nicht abfinden, dass ich irgendjemandem irgendetwas schuldig bin…
Und ich will ebenso minimalistisch sein…aber es kommt immer mehr Zeug dazu!! >.< Was den Arzt angeht... Ich kann eher schön warten, bis ich so starke Zahnschmerzen habe, dass ich am Sonntag zu dem Zahnarzt mit Notdienst darf. Ich arbeite von 8.30 bis 18 Uhr, aber auch mal länger, da bleibt keine Zeit. Und ich hab 21 Tage Urlaub im Jahr und das besimmt nicht am Stück und ich weiß nicht mal wann und wie und wo...und fragen mag ich nicht, das kommt so asozial.. Danke für deinen längeren Kommentar! : ) Und ich hau rein...versuch's...du weißt schon : D
Hört sich ja alles sehr gut an.Hoffe für dich das es noch besser wird….:) Wenn es denn besser werden soll.Viel Glück weiterhin.
Danke ^^
Das hoffe ich auch X__x
oh, das kommt mir sehr bekannt vor, auch ich hasse es, um hilfe bitten zu müssen, ich tue es so gut wie nie 🙁 ich denke immer, ich müsste es allein schaffen. und die sorgen mit dem geld kenne ich auch zu gut… ich stehe mir damit selbst im weg, denn niemand kann alles alleine schaffen. falls ich mich zu einer therapie entschliesse, werde ich daran hoffentlich mal arbeiten können. das blockiert mich dermassen in meinem leben, dass ich nichts auf die reihe bekomme 🙁
trotzdem ist es toll zu hören, dass sich was in deinem leben tut 🙂 ist doch positiv!
Ich kam in meiner Therapie noch nicht dazu, das mit dem Helfen ausführlicher anzusprechen, weil immer zu viel anderes im Vordergrund stand, mit dem ich fertig werden musste..
Aber eine Therapie ist schon mal gar nicht verkehrt! Ich wünsche dir, dass sich dadurch auch bei dir was Positives auftut! : )