The biggest relapse

Ja, ich habe es schon wieder getan…ich bin wieder bei Facebook angemeldet. Allerdings nicht unter richtigem Namen, mit dem Wohnort Kopenhagen und als Angestellte von Meister Proper. Man muss ja nicht zuuu…genau sein.

Zum Anmelden habe ich auch endlich mal den Service von Yahoo mit den Mailadressen zum „Wegwerfen“ genutzt. Da kann man sich Newsletter & Co. hinschicken lassen und diese Adresse wieder entfernen, wenn man zu viel Spam darüber bekommt.

Ich habe also diesmal „vorgesorgt“, auch wenn das alles immer noch stark nach Ausreden klingt…

 

Aber ich will es diesmal echt in den Griff bekommen (die Worte einer ewig Abhängigen). Ich will nicht wieder so werden wie früher…so…so…psycho und kurz vor einer Psychose! Facebook enthält ja eigentlich auch keine abhängigmachenden Giftstoffe, oder? Es ist nicht so wie beim Rauchen, wo man sagen kann „da ist Nikotin drin und es zerstört dich und bringt dich um.“ Nein…Facebook ist schlimmer, weil weder ein Warnhinweis, noch ein konkreter Stoff drin ist…und dennoch wirkt es zerstörend…

Warum melde ich mich dann wieder an? Hmm…gute Frage! Vielleicht weil ich die Welt nicht verdrängen kann, wie sie ist. Weil ich lernen muss möchte damit umzugehen und es nicht mehr so ernst nehmen möchte, wenn andere 30 Gefällt-mirs bekommen, ich aber nur fünf…

 

Ich will auch das mit den Mails nicht mehr so ernst nehmen. Klar sehe ich noch rein und antworte, aber ich mache das nicht mehr ständig (und mich kaputt..)…sondern ich möchte mir eher eine Stunde dafür reservieren und das dann bewusst machen ohne nebenher was anzusehen oder sonst etwas.

Warum ich das alles hier überhaupt erwähne? Nun ja, als „Aufhänger“ im doppelten Sinne habe ich einen Artikel in einer Krankenkassenzeitschrift, in dem steht, dass in den USA angeblich Bewerber, die nicht in sozialen Netzwerken vertreten sind, immer öfter eine Absage kassieren, weil die Personalleiter befürchteten, dass diese Leute Einzelgänger ohne soziale Kompetenzen sind. Falls euch der Satz ebenso auf die Palme und zum Kotzen bringt wie mich, wäre mir das ein Trost. Ich meine…Hand aufs Herz…sind Menschen heutzutage wirklich SO? Nimmt man an, dass Facebookaußenseiter auch im real life MoFs (Menschen ohne Freunde) sind, die sich weder engagieren, noch mit anderen Menschen irgendwie in Kontakt treten können? Kommt es wirklich so weit, dass Facebook Gesetz wird?! Sind wir hier in 1984, wo keiner mehr so leben darf, wie er es sich wünscht, sondern sich fügen muss, denn ansonsten kommt die Gedankenpolozei?!

Ich finde solche Aussagen wirklich mehr als entsetzlich, weil ich mich noch an eine Zeit erinnern kann ohne Smartphone und den ganzen Kram. Klar gab es immer was, das gerade irgendwie „in“ war…aber…was ist nur aus uns geworden? Warum hat sich die Welt so…verändert…?

Wir reden nicht, wir facetimen, skypen und was-weiß-ich-nicht-alles.

Wir schreiben nicht, wird chatten und wahtsappen.

Wir fotografieren uns nicht mehr hauptsächlich bei besonderen Anlässen, oder wenn wir gerade mal einfach so einen Film gekauft haben, wir machen Selfies mit oben ohne mit unserem Smartphone und senden das per Whats App in eine Gruppe über komplett andere Themen.

Und es ist auffällig, wenn wir nicht bei Facebook zu finden sind. Ein Grund zu spekulieren. Ein Grund, sich ein Bild von uns auszudenken, das auch nicht im Entferntesten etwas mit uns zu tun hat. Aber egaaaal..

Mein Heftchen meint, dass soziale Netzwerke von Vorteil sein können. ICH meine, das ist wirklich das letzte und sagt absolut nichts über die Problematik der heutigen Gesellschaft aus. Es geht nicht darauf ein, es nimmt alles so hin, wie es ist. Und DAS mit Verlaub werde ICH niemals tun. Und wenn ich auf jede verdammte Absage eine Antwort verfasse, in der ich lang und breit erkläre, warum ich nicht bei Facebook zu finden bin, und dass ich solche Anmaßungen als die größte Frechheit überhaupt erachte. Es sollte doch jedem selbst überlassen sein, wie er sich präsentiert oder welche Ausdrucksmittel er bevorzugt! Klar ist man neugierig, aber im Sinne der Menschlichkeit und Chancengleichheit gehört sich das nicht wirklich….oder? Ist das nicht sogar schon Stalking?

 

Pro Ehrlichkeit!!

Denn ein Leben hat in keinem Profil platz…

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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4 Kommentare        

Ich finde ja, man braucht nicht unbedingt seinen richtigen Namen, Wohnort und Co angeben. Es reicht, wenn diejenigen, die es wissen sollen, es wissen. Aber einen Facebook-Account selbst finde ich schon mittlerweile iwo vorteilhaft.
Zb. wenn man Events plant. Klar kann man im Club zB. darüber reden und die Leute persönlich einladen… aber wer merkt sich das schon? Da kommen dann so Fragen auf: Wo war das nochmal? Wann war das nochmal?

Bei Facebook macht man einfach nur eine Veranstaltung und lädt die Freunde ein, die man dabei haben will. Kurzfristige Änderungen werden dort auch am schnellsten an alle übermittelt. Natürlich könnte man da jetzt sagen: Wofür gibts denn Handys? Aber ich bin da etwas knausrig mit meiner Handynummer… lieber gebe ich meinen FB-Namen preis, als meine Handynummer. Es könnte mich ja jemand anrufen… und damit komme ich nach wie vor nicht gut klar. Außerdem will ich einfach nicht, dass Hinz und Kunz meine Handynummer haben. Leute lassen sich nicht so schnell blocken wie bei FB. Die Handynummer ist nicht so schnell änderbar, wie zB. der FB-Name.

Andererseits hasse ich Facebook auch irgendwie. Ich verbringe viel zu viel Zeit darin, weil ich immer Up to Date sein will. Wenn man zB. eine Statusänderung wie das Ende einer Beziehung bei FB nicht mitbekommen hat, wird man oft schief angeguckt. „Wie, das hast du nicht gesehen?! Das haben xyz Leute kommentiert!“ Und mit den Gefällt-mir-Klicks geht es mir genau wie dir. Eigentlich ist es scheiß egal, ob irgendwer iwie beim rüberscrollen diesen kleinen Finger gedrückt hat. Aber irgendwie auch wieder nicht… Man erhält eine Art Bestätigung, dass sich Menschen doch irgendwie für den eigenen Kram interessieren.

Nur mit den Mails ist es bei mir genau anders herum. Ich traue mich oft nichtmal, rein zu sehen… es könnte ja irgendeine Art Konfrontation auf mich warten. Meistens mache ich mir wohl nur unnötig Sorgen… aber diese Blockade, die ich habe, macht es nur noch schlimmer… denn dann weiß ich ja, die Leute haben schon so und so viel Tage auf meine Antwort gewartet… und das macht es dann noch schlimmer für mich, irgendwann doch noch zu antworten.

Btw., ich glaube ich führe jetzt gleich in meinem Blog einen Extra Bereich für meine psychischen Sachen ein. Irgendwie habe ich da derzeit viel blogbedarf…

Soo, meine liebe Lilith, nun bekommst du für deine Mühe auch (noch dieses Jahr xD) eine Antwort!

Was deine Argumente angeht, muss ich dir recht geben. Vieles hat sich durch Facebook in der Hinsicht auf Veranstaltungen oder allgemein Treffen mit Freunden verändert. Ich merke ja jetzt auch den Unterschied…viele Leute erreicht man auch gar nicht mehr, wenn man nicht angemeldet ist, was echt schade ist, aber wohl der Lauf der Zeit, dem sich auch diese Art von Leuten irgendwann nicht mehr entziehen kann…. Wie war das wohl damals, als das Telefon erfunden worden ist? O.o

Leider messe ich mich auch allzu oft an der Anzahl meiner Daumen. -.-
Aber ich weiß es genauso oft auch zu schätzen, wenn ich merke, dass es ein paar Personen gibt, die was kommentieren und von denen ich weiß, dass sie meine Beiträge…mich…nicht übersehen, weil sie mich mögen und sich die Zeit nehmen. Das ist selten, aber ein schöneres Gefühl, als 1000 Gefält-mir-Angaben! ; )

Und da bist du wie Mr. Chocolate. Der sieht nur in sein Postfach rein zum Löschen. xD
Mir ist mein Mailfach irgendwie heilig und mir geht da schon fast einer ab, wenn Yahoo mich lobt, weil mein Postfach so aufgeräumt ist. X’D
Das ist aber leider auch nicht immer so…und ich kenne das mit der Blockade auch…mich stresst es sehr zu wissen, dass Menschen auf mich warten, obwohl sie das mittlerweile zum Teil schon gewöhnt und vorgewarnt sind. Aber ich kann dich beruhigen…fast alle meiner Mailbekanntschaften sind so wie wir. ; D

Und die Idee gefällt mir. Mach das ruhig, ich sollte es auch mal wieder machen…aber das meiste in meinem Kopf ist einfach zu wirr, um es in Worte zu fassen… : /

Wenn ich das richtig sehe, währte die Auszeit nun knapp 2 Jahre? Puh, wie die Zeit vergeht. Was mir in dem Beitrag fehlt, ist ein Resümee über diese Zeit, der Vergleich zur Zeit davor und deine Gedanken, was du dir nun davon erhoffst.
In der Hinsicht „mag“ ich mein Motivationsproblem schon fast wieder. Obwohl ich einen Account besitze*, habe ich diesen privat noch nie genutzt und habe dies auch nicht vor.
Mir rennt so schon immer die Zeit davon. Jetzt kommt mir bitte nicht damit, dass ich meine Freunde und Bekannte über FB viel besser und einfacher erreichen und mich mit ihnen austauschen kann. Ich möchte nicht über Zeitleisten davon erfahren, was wann wer wo mit wem gemacht hat. Mir ist da die persönliche Kommunikation viel lieber (damit meine ich jeglichen 1zu1-Kontakt). Wer sich dafür nicht die Mühe machen möchte, für den möchte ich mir auch keine die Mühe.
Zugegeben, auch so hapert es bei mir an der Kontaktpflege … Dies ändert aber nichts an meiner Einstellung zu FB. Mir graut vor der Vorstellung, nur noch über einen kommerzielle US-Datendienst meine Kontakte zu pflegen. Da nehme ich lieber das Hapern in Kauf, werde mir dessen bewusst und mache mir Gedanken, wie ich dies verbessern kann. Und dazu gehört nicht FB.
Und nein, ich möchte auch nicht bei FB aktiv sein, um von alten Klassenkameraden wiedergefunden zu werden. Warum? Abgesehen von einem habe ich seit dem Abitur 2003 zu keinem mehr Kontakt. Und es gäbe sicher noch andere Wege, wollte jemand den Kontakt zu mir suchen. Meine Eltern wohnen immer noch dort, wo ich aufgewachsen bin, ihre Telefonnummer steht immer noch im Telefonbuch. Dort können sie gerne nach mir fragen. Aber das macht niemand.
Das wird schon seine Gründe haben, wenn sich Wege trennen. Was habe ich davon, in der Vergangenheit zu kramen und alte Kontakte wiederherzustellen? Sicher, es mag oft Situationen geben, wo man sich unfreiwillig aus den Augen verliert. Dies war bei mir jedoch nicht der Fall. Daher bin ich auch nicht traurig darüber, dass es letztes Jahr zum 10jährigen kein Klassentreffen gab.
Aber zurück zum Thema 😉
Ja, ich finde es auch bedenklich, wenn FB-Profile in der Arbeitswelt wirklich verpflichtend sind. Und komplett inakzeptabel ist, wenn ich nur eine Chance auf den Job habe, wenn mein zukünftiger Arbeitgeber Zugang zu meinem FB-Account hat – wie es eine zeitlang in den USoA gang und gäbe war.
Die Frage ist, lässt sich dieses Phänomen auch auf Deutschland übertragen? Wenn in den USoA nur wenige falsche Daten angeben, ist diese Praxis nachvollziehbar. Geben aber auch dort viele falsche Namen an (und werden somit vom zukünftigen Arbeitgeber nicht gefunden), dann sorgt dies für viele False Negatives. Somit landen viele unberechtigt ins Aus.
Und dabei habe ich noch nicht einmal die Frage berücksichtigt, was ein nicht vorhandener Account bei FB überhaupt aussagt. Abgesehen davon, dass manche andere Wege der Kommunikation bevorzugen können, kommt hierzulande noch der Fakt hinzu, dass vielen der Datenschutz wichtig ist (weswegen es hier imho auch mehr Accounts mit Fakedaten geben wird als in den USoA). Auch wenn dies nur eine Minderheit ist, wie die in der Masse eher gleichgültige Reaktion auf die bisherigen Snowden-Enthüllungen gezeigt hat.
Zum Schluss wünsche ich dir, dass du deinen Weg nach vorne darin findest und daraus auch positive Erfahrungen gewinnst.
* Ich habe den Account erstellt, um eine Gruppenseite für ein Internetpropjekt zu erstellen. Hierbei geht es mir vor allem darum, möglichst viele Leute zu erreichen. Und dafür ist eine Aktivität bei FB heutzutage leider auch hilfreich.Und sei es nur das automatische Posten bei neuen Beiträgen in diesem Projekt. Dort habe ich aber neben meinem realen Namen nichts angegeben und alle Profil- und Sichtbarkeitseinstellungen so sehr eingeschränkt, wie es eben geht.

Hallo Schoko,
nun antworte ich dir auch einmal…
Ich finde es schon recht bewundernswert und lobenswert, dass du dich nicht weiter in diese Facebookwelt hineinwagst und patout dagegen bist. Dennoch können wir leider nicht unsere Augen vor dem veschließen, was hier passiert. Ich habe mir eine Grenze gesetzt, die zwar flexibel ist, aber dennoch meine Aktivitäten auf Facebook auf das Minimum beschränkt, wie ich es für richtig erachte. Vielleicht ist das ja eine Art Weg?Sich klar werden, warum man eigentlich da ist und es dann auch so nutzen.
Den Punkt „in Kontakt bleiben“ finde ich allerdings gar nicht so abwegig. Facebook ist hierbei schon eine Hilfe und leider für viele heutzutage sogar das einzige Mittel, um seine Leute zu erreichen. Denk mal an meine Klasse. Ich bin Klassensprecherin. Da sieht keiner in sein Mailpostfach. Die gucken auf Facebook, ob ihnen jemand geschrieben hat und so handhabe ich es auch. Das erreicht dann auch jeden.
Dieses Chronikgeposte habe ich soweit eingeschränkt, dass ich nur sehe, was ich will. Und wenn mich einer mit ständig nervtötenden Nachrichten nervt, fliegt er raus aus meinen „Neuigkeiten“. Er ist dann noch in meiner „Freund“esliste und wenn ich will, kann ich ihn kontaktieren und er mich ebenso.
Zugegeben…ich passe mich hier stark an die Entwicklung unseres Systems an. Aber mich stört das nicht. Ich bin bewusst Mitläufer und kontere einfach damit, dass ich alles und jeden blockiere. Die Mühe lohnt sich, denn so sehe ich, was Menschen wirklich schreiben und nicht nur, was sie teilen und kopieren.
Und zu alten Kontaken: Davon habe ich wenige auf Facebook. Ich habe einfach vor einer bestimmten Zeit nicht richtig gelebt und daher auch keine wirklich sinnvollen Kontakte geknüpft, die ich aufwärmen könnte. Aaaaber…ich spioniere manchmal auf den seiten von früheren Klassenkameraden. Meistens, so muss ich zugeben, unterliege ich auch hier der menschlichen Neigung, mich dann besser zu fühlen. ^^
Oh mist…wir sind doch Menschen…mit Fehlern… ; )

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