Zug(fa)zit

Momentan mache ich mir ja so einige Gedanken über mein Leben und wie ich es besser gestalten möchte, also was ich wie drin haben möchte und was nicht, um wieder glücklicher und ausgeglichener zu werden. Ich möchte nämlich die Tendenz unterbrechen, in die sich mein Leben seit Monaten bewegt. Aus meiner Sicht lebe ich nämlich einfach in den Tag hinein und mache nicht das, was mir eigentlich wichtig ist. Klar muss ich vieles nehmen, wie es kommt. Die Frage ist nur eben, ob ich mich dem ergeben muss und wo wirklich einen Handlungsspielraum habe. Und den habe ich!

Dazu habe ich gemäß dem Buch, das ich gerade lese („Plane nicht – lebe“ von Nina Martin), ein sogenanntes aktuelles „Lebensmosaik“ und mein zukünftiges „Wunschmosaik“ gestaltet. Ich habe also mein Leben visualisiert mit den vielen verschiedenen Bausteinen (Tätigkeiten, Personen,…), die es eben enthält und dazu noch eine Visualisierung gestaltet, wie ich es mir wünsche. Beim Vergleich zwischen IST und SOLL ist mir so einiges aufgefallen, was mir vorher eigentlich schon klar war, aber durch die überlegte Arbeit an der Zeichnung noch einmal mehr bewusst geworden ist.

Zum einen sind die Mosaiksteine anderer Menschen verdammt groß und eckig und ganz oben stehen ihre Probleme, die mich erdrücken und teilweise sogar fast so viel Raum einnehmen wie die schöne Zeit, die ich mit diesen Menschen verbringe. Das trifft auf alle zu bis auf den kleinen Kiesel namens Maze, der meine beste Freundin darstellt. Dieser Stein ist gerade arg klein, weil ich einfach keinen Platz mehr in meinem Kopf habe und sich in den letzten Wochen und Monaten so viele andere Dinge und Menschen (v.a. meine Familie und die Probleme im Zusammenhang mit dem Sturz meines Vaters anfang des Jahres) den Raum erobert haben. Damit ist nicht mal unbedingt der zeitliche Raum gemeint, sondern „nur“ der in meinen Gedanken. Aber das reicht. Die Dinge hingegen, die mir wichtig sind (Zugfahren/Reisen, schreiben, mal alleine für mich was machen,…), sind teilweise sogar nur als Punkte visualisiert, weil sie momentan einfach in meinem Leben zu kurz kommen. Deshalb bin ich gerade wohl auch so unausgeglichen. Und ich finde das alles andere als gut.

Gemäß dem Buch sollte ich mir nun überlegen, was ich ändern könnte, um zu meinem Wunschmosaik zu kommen. Die Handlung, die ich dann unternehme, ist eine „Mikro-Erfahrung“ auf meinem Weg zur Veränderung. Diese Erfahrung sollte auch nicht zu groß sein und ich sollte mich erst mal auf eine beschränken und diese auch noch zeitlich begrenzen. Die restlichen Mosaiksteine bewegen sich alleine dadurch ja automatisch schon etwas mit.
Ich habe mir dazu das Zugfahren ausgesucht, weil es mir vorletzten Dienstag extrem geholfen hat, wieder zur Ruhe zu kommen. Für diese Tätigkeit hatte ich mir erst mal die letzten beiden Samstage im November reserviert.

 

Mein Fazit:

Ich war wirklich diesen und letzten Samstag unterwegs. Die meiste Zeit davon saß ich in irgendwelchen Zügen, habe gelesen, Musik gehört,… und ich war kurz am See in „Aha“.

 

Eine einsame Bank… momentan ein Bild für die Götter für mich!

 

Ich konnte mir an diesen Tagen viele Gedanken machen, das Buch durcharbeiten und in meinem Kopf aufräumen. Im Zug finde ich da einfach eher meine Ruhe. Mit der Zeit möchte ich das Zugfahren auch wieder mehr mit dem Schreiben verbinden, aber bei dieser ersten Mikro-Erfahrung ging es in erster Linie darum, mir wieder mehr Zeit für mich selbst zu verschaffen, mir dadurch was Gutes zu tun und auch mal wieder rauszukommen. Die nächste Mikro-Erfahrung ist nun, mir einige Tage rauszusuchen, an denen ich Zugfahren und am Buch weiterschreiben möchte. Am 24.12. fahre ich dann ohnehin gaaaaanz viel Zug nach Hamburg. : )

Posted by Journey

Kategorie: Allgemein

Autor: Journey

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