Auf der Seite der NZZ habe ich folgenden Corona-Fragebogen gefunden, der mir auch sehr gut gefallen hat:
Auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 10 (komplett): Wie hat sich Ihr Leben durch die Corona-Pandemie verändert?
8,5
Arbeiten Sie noch – wenn ja, wo und wie?
Ja, ich arbeite noch. Im Homeoffice am iMac, mit welchem ich Bilder bearbeite, die mir mein Chef schickt.
Wie verbringen Sie sonst Ihre Zeit?
Jeden Tag verbringe ich sie mit kochen, bloggen und telefonieren. Momentan aber auch noch mit häkeln („Söckchen“ für meine Esstischstühle) während ich YouTube-Videos, Filme/Serien oder Dokus ansehe. Außerdem habe ich meine Nähmaschine wieder, also nähe ich auch noch (Coronamasken). Meine ersten habe ich ja von Hand genäht, aber mit Maschine geht das schon etwas schneller. Sonntags besuche ich dann meist meine Eltern und meine beste Freundin Maze. Und ich versuche eigentlich auch mehr zu lesen, was mir aber nicht immer gelingt.
Was lesen Sie gerade, welche Filme und Serien schauen Sie, welche Musik hören Sie?
Bücher: Momentan lese ich It’s a Boj, ein Buch von jemandem, dem ich schon mal begegnet bin. Es hat mich interessiert, wie er so tickt, daher habe ich es mir gekauft. Vielleicht signiert er es ja für mich, wenn wir uns wieder sehen…wobei ich dann auch ehrlich sagen muss, dass das Thema „Marken“ jetzt nicht wirklich meins ist…
Filme: Die letzten waren „The wrong Missy“ (eine eher „leichte“ Empfehlung von Maze), „Die beste aller Welten“ (der Regisseur war in einer der letzten Nachtcafé-Folgen) und „Gifted“ (hat mich einfach so interessiert, wobei Maze mir das auch schon mal vorgeschlagen hatte).
Serien: Die letzte war ja „Atypical“ über den autistischen Jungen. Sobald die vierte und letzte Staffel von „Tote Mädchen lügen nicht“ draußen ist werde ich mir das auch noch mal ansehen…
Musik: In der Coronazeit habe ich Ludivicio Einaudi entdeckt, ein wundervoller Pianist! Ansonsten höre ich das, was ich sonst auch höre: viel in Richtung Techno.
Was fehlt Ihnen am meisten?
Eigentlich nichts so wirklich… am ehesten sind es aber Situationen wie z.B. morgens mit dem ersten Zug von einer Party/Afterhour zurückfahren, dann berauscht vom Tanzen nach Hause wandeln, mich erst mal duschen, etwas essen, runterkommen und anschießend vollkommen k.o. und gereinigt in ein frisch bezogenes Bett schlüpfen, während die Welt langsam erwacht.
Was fehlt gar nicht?
Dates, Besuch und der Weg zur Arbeit.
Was ist das Absurdeste, was Ihnen seit Ausbruch der Pandemie passiert ist?
Dass ich beim Zigarettenkauf für Maze meinen Ausweis zeigen musste. Nun gut, ich hatte eine Maske auf… aber ich bin 30!
Haben Sie Angst vor einer Ansteckung?
Geht so. Auf einer Skala von 1 (gar nicht) bis 10 (extreme Angst) ordne ich mich so bei 6,5 ein.
Wie schützen Sie sich?
Ich meide die meisten Kontakte, unnötigen Stress und achte auf eine gesunde Ernährung.
Wie oft gehen Sie aus dem Haus – und wohin?
Ein- bis zweimal die Woche einkaufen, seltener mal zur Arbeit und am Sonntag eben Menschen besuchen, die mir gerade sehr wichtig sind.
In welchen Momenten fühlen Sie sich einsam?
Gar nicht um ehrlich zu sein… ich bin eher dankbar, mit niemandem zusammen zu wohnen oder eine Verpflichtung zu haben.
In welchen Momenten wären Sie gerne allein?
Da ich es immer bin, kommt das selten vor. Meist ist das der Fall, wenn Telefonate zu lang gehen und die Themen zu stressig werden.
Haben Sie Vorräte aufgestockt – wenn ja, welche?
Nö, ich hab immer noch Klopapier von der 20er Packung vom letzten September… und dass ich z.B. richtig viel Bolognesesoße koche und einfriere ist bei mir auch nichts Neues.
Hat diese Krise auch gute Seiten – wenn ja, welche?
Ich denke, jeder hat die Chance was Positives daraus zu ziehen. Für mich ist es unter anderem die Tatsache, dass mir so vieles bewusst geworden ist und ich wieder etwas mehr zu mir gefunden und über mich gelernt habe. Und auch die Welt hätte jetzt die Chance was zu ändern…
Wie halten Sie mit Familie und Freunden Kontakt?
Ich telefoniere jeden Tag mit meiner Mum und Maze und besuche sie sonntags.
Was interessiert Sie heute, was Sie früher nicht interessiert hat?
Die Nachrichten.
Was werden Sie als Erstes tun, wenn sämtliche Beschränkungen wieder aufgehoben sind?
Einfach so Zugfahren durch den Black Forest. Schreiben mit dem Netbook. Menschen ansprechen. Ein bestimmtes Café auf dieser Tour besuchen.
Wird die Welt nach der Pandemie eine andere sein?
Ich hoffe es… und ich hoffe eine bessere…!
Werden Sie ein anderer Mensch sein?
Ja, ich denke schon. Nicht grundlegend, aber ein wenig…
Wer soll diesen Fragebogen als Nächstes beantworten?
Schokokäse und Lilith und wer noch so mag. : )
Ein interessanter Fragebogen. Auch wenn meine Antworten wohl bei Weitem nicht so interessant ausfallen werden.
Ach, „Maze“ scheint wohl ein Name zu sein. Da war ich bei der Bedeutung zuerst auf dem … naja: Irrweg *g*
Ich kann das toppen – ich wurde im Lottogeschäft zuletzt mit 35 nach meinem Ausweis gefragt. Und das ohne Maske ? Aber gut, an Claudy komm selbst ich nicht ran. Bei ihr ists auch noch mit Anfang 40 passiert. Ein selber frisch geschnittener Pony kann schon sehr jung machen jung ?
Huhu Schoko, ich bin dennoch gespannt auf deine Antworten! : )
Ich habe mir meinen Fragebogen auch noch mal durchgelesen… ich denke, wenn ich ihn heute ausfüllen würde, wäre er bei weitem nicht mehr so positiv und eher nüchterner ausgefallen. Seitdem meine Fulltime-Homeoffice-Zeit vorbei ist, fühle ich mich so down, wie man sich vermutlich nach intensivem Drogenkonsum fühlt. Der Kontrast ist schon sehr stark spürbar und lässt alles gerade negativer erscheinen…